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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 10.03.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185703102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570310
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 266 als Seite 262 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-03
- Tag1857-03-10
- Monat1857-03
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 10.03.1857
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262 Runkeln oder Kartoffeln, die Constrnction der Dreschmaschinen, die Bedachung der Stallgcbäude einer Besprechung unterwerfen. Meißen, 5. März. (M. Bl.) Die gestrige Sitzung des größern Bürgerausschuffeö war eine inhaltschwere. Sic beschäf tigte sich mit der Nachforderung einer Summe vor 24,OM Thlr. zur Vollendung des Schulhausbaucs. Der erste Anschlag war auf 33,MO Thlr. berechnet, das Gebäude wird somit-nach seiner Vollendung auf 57,000 Thlr. zu stehen kommen. — Die gestrige Stadtverordnetensitzung setzt uns zugleich in den Stand, mitzutheilen, daß mit heurigem Jahre eine geräumigere und geschmackvollere Wartehalle für die Dampfschiffreisenden hier ! errichtet werden wird. Von der preußiseb-polniscben Grenze wird folgende interessante „Grenz-Geschichte" mitgetheilt: Am 2?- Februar machte sich ein junger Bergbcflissencr, Namens v. V-, der erst ! vor drei Wochen aus dem Waldenburger Bergrevier nach Myö- lowitz versetzt worden, um, auf einen schönen Tag, wie diesen, an dem die Lerchen ganz lustig zu singe» nicht für unzeitig hiel ten, zu einem kleinen Äusfluge in dem ihm ganz fremden Re vier zu seiner Belehrung zu benützen, ging nach Laurahütte, speiste dort zu Mittag, und wandle sich von dort gegen die rus sisch-polnische Grenze. Früher hatte derselbe bei Cudowa oft die österreichische Grenze überschritten, ohne je nach einem Paß ge fragt worden zu sein. Dadurch verwöhnt, dachte er: „Grenze hin. Grenze her," und ging ganz harmlos in das russisch-pol nische Städtchen Czelacz. Hier fiel er durch seinen säubern berg männischen Habit sogleich einem Kosaken in die Augen, dessen Ansprache der stockdeutsche Berg-Eleve natürlich nicht verstehen konnte. Der Kosak führte ihn daher zu seinem Kapitän, der nen Geschichte, erlangt es, daß er mit Herrn v. V..., sprech«, kann, belehrt diesen über die Bedenklichkeit seiner Lage, hilft ihm mit baarem Gelde aus und übernimmt es, da die modrzeower Civil-Beamten mit Bedauern erklären, daß sie den Gefangenen nicht freilassen dürften, dies in Preußen zur Anzeige zu bringen. In Myslowitz angekommen, theilt auch sogleich Hr. Dr. Szar- zinski die Sache dem hiesigen Herrn Bürgermeister mit und schickt durch einen Expressen Nachricht nach Königshütte. — Der Erfolg der ersten Schritte, die dann sogleich sür den Gefangenen gclhan wurden, war zunächst der, daß man denselben nicht schon Sonntags früh nach Olkus absührte. Unterdeß fuhr Herr Bür germeister Rother von hier selbst nach Modrzeow; auch kamen Freunde des Jnhaftirten von Königshütte und endlich auch ein Schreiben des beuthener Herrn Landrathes an. In Folge die- i! ser Schritte konnte der olkuszer Herr Landrath dem Hrn. v. B. ! wenigstens die Ketten abnehmen lassen; auch kann Letzterer, ob- 1 gleich man ihn bereits (zu Wagen) nach Olkusz abgeführt hat, nun sicher vor roher Behandlung sein, und die preußischen Be- Hörden werden ihn ja gewiß so schnell erlösen, wie es sich Wirt > thun lassen. In München hat ein reicher närrischer Engländer einen Knaben unter der Bedingung an Sohnes Statt angenommen, daß er ihm eine Million gebrauchter Briefmarken einliefere. Ganz München hilft dem armen, hübschen Jungen zum reichen Vater. zu benutzen ist. GS find ätavon große Mengen vorhanden und man ist heute mit Durchwerfen derselben beschäftigt. Die Re stauration ist einstweilen in da« unterhalb der Plattform befind liche Wirtschaftsgebäude verlegt worden und wird vor derselben vor der Hand ein Zelt zur Aufnahme von Gästen aufgestellt. 's Leipzig. Der hiesige landwirthschaftliche Kreisverein wird Montags am 16. und Dienstags am 17. März in den Sälen deS Hotel de Pologne eine allgemeine Versammlung sächsischer Landwirthe veranstalten, wozu alle Landwirthe, Gönner und Freunde der Landwiethschaft im Jnlande und benachbarten AuSlande eingeladen sind. Am 16. März Vormittags 10 Uhr wird die erste Versammlung beginnen. Zu gegenseitiger Bewill kommnung und geselliger Unterhaltung der geehrten Theilneh- Mer werden schon Sonntag Abend den 15. März und die fol genden Abende einige Zimmer im Hotel de Pologne zur Verfü gung stehen, auch ist für Montag Nachmittag 4 Uhr ein gemein schaftliches Festmahl ebendaselbst veranstaltet, wozu bei den Herren Großberger und Kühl im Hotel de Pologne vom 15. März an zu20 Neugroschen Tischkarten zu bekommen sind. Die Berathungs- gegenstände betreffen: 1) Allgemeine Gegenstände, 2) den Ackcr- uno Wiesenbau, 3) die Viehzucht und 4) die landwirthschaftliche . Technik, Unter 1 wird gesprochen über agricnlturchemische La boratorien und Versuchsstationen, über Zusammenlegung der Grundstücke, Hagelversicherungsgesellschaftcn, Feuerversicherungen, Sicherung des landwirthschaftlichen Neal-Credils und über den Mangel an landwirthschaftlichen Arbeitskräften. Unter 2 wird Beralhung gepflogen über den Hacksruchibau, Mais- und Lu pinenbau, Drillkultur, Gemengsaatcn, Vertiefung der Ackerkrume, Runkelrübensaamen, künstliche Düngemittel, Verbindung von Drainage und Bewässerimgseinrichtungen beim Wiesenbau und über Bereitung von Braun-Heu und Grummet. Unter 3 wird hauptsächlich über die Mittel gesprochen, durch welche der Rein ertrag bei der Viehzucht gesteigert wcrhen kann; eS geschehe dies befindet sich in den Händen der Engländer, der Erbauer der Bahn, welche die Preise so niedrig gestellt haben, daß eine Con- currenz nicht möglich fei. Der größere Sechandel liegt gänzlich darnieder; mehre der bedeutendern Firmen haben fallirt, andern steht dasselbe Schicksal bevor, namentlich drei Mitgliedern Lei Magistrats; „der ganze Magistrat spielt Bankrott", heißt eS im Volke. Allen Bessern in Flensburg gereichen die sich dort gel tend machenden dänischen Sitten zum größten Anstoß; dänsche Schwindler aus Kopenhagen haben sich dort in den letzten fünf Jahren in großer Zahl niedergelassen; prachtvolle Läden werden eröffnet; bald accordirt der Eine, der Andere verschwindet, ater die Preise bleiben gedrückt und dem prunklosen, soliden Geschäft ist geschadet; die Schulden der Stadt sind seit 1850 von 16V,M Thlrn. gewachsen auf 453,000 Thlr.; mißlungene Wasserbauten sollen diese Vermehrung bewirkt haben; es wird aber auch be hauptet, daß vermöge dänischen Einflusses eine ordnungsmäßige Verwendung des Geldes hintertrieben werde. Unter dem größern und bessern Theile der Einwohnerschaft herrscht wegen der poli tischen Verhältnisse eine getrübte und gedrückte Stimmung, ab» unter den dänischen Beamten, welche die lumtv volvo bilden, geht es immer in äulci jnbila." Paris, 5. März. Der heutige „Moniteur" bringt Lie Liste aller derjenigen französischen Kriegsschiffe, welche in dm Jahren 1854 und 1855 an den Feldzügen in der Ostsee Theil genommen haben und deren Mannschaft mit Bewilligung Les Kaisers die von der Königin von England gestiftete Erinnemngö- medaille erhalten soll. Die Listen Derjenigen, welche hiernach auf jene Decoration Anspruch machen können, woraus die mit schweren Strafen belegten wegzulassen sind, werden durch die Marincpräfecten augefertigt und den 15. März geschlossen werden. — Die „Judöp." läßt sich unter dem 5. März aus Paris schreiben, daß der gesetzgebende Körper in seiner an diesem Tage gehaltenen Sitzung einstimmig und ohne Diskussion die für den Herzog von Malachoff beantragte Rente von 100,000 Fr. be willigt hat. den harmlosen Spaziergänger sogleich, weil er nicht einmal einen Halbpaß hat, für sehr verdächtig hält lund doch fehlt es Leuten, die auf Schelmereien ausgehen, nie an Pässen!), und ihn visi- tiren läßt; und — o Unglück! — man zieht eine Nummer des „Kladderadatsch" aus seiner Brusttasche. — Nun ist's richtig. Der Kosaken-Kapitän erkennt sofort einen ihm signalisirtcn Emissär in ihm, der die polnischen Edellcute aufwiegeln will, und zu diesem Behufe Zeitungen bei sich führt. Herr v. V. wird gehörig geschlossen, dem Gensd'armerie-Commando übergeben, und zu Fuß „ach Modrzeow transportirt; — der Kosaken-Ka- pitän von Czelacz aber schickt einen Bericht über seinen wichtigen Fang an das 32 (Meilen entfernte) Militär-Gouvernement zu Radom. Sonnabends, den 28. Febr., spät Nachmittags hört ü Brügels Einwohnerzahl beträgt, wie der „Nord" berich- aber zum Glück des Gefangenen der Myslowitzer Arzt Dr. Sza- tet, nach amtlicher Zählung vom December vor. Jahres, ohne zinöki, bei einem Krankenbesuch» in Modrzeow, von dieser schö- li die Vorstädte mitzurechnen, 152,000 Menschen, die in beinahe nun durch Einführung fremder Nacen in der Neinzucht oder i Kreuzung oder FütterungSversuche. Namentlich wird es inte- s ressant zu hören sein, wie man sich über die Resultate der künst lichen Fischzucht äußert. Unter 4 wird man die Ergebnisse der Zuckerfabrikation auS Runkelrüben, die Spiriluserzeugung aus Schlewig-Holstein. Die Weimarer Zeitung erhielt „aus guter Quelle" Mittheilungen über schleswigsche Zustände, in denen cs unter Anderm heißt: „Unter den patriotischen SchleS- wig-Holsteincrn in Schleswig hat sich die Ansicht festgestellt, Laß von Außen keine Hilfe zu erwarten sei, wir vielmehr nur in uns selbst, in der Festigkeit, mit der wir an unserer Ueberzeu- gung und an Dem, was wir für Recht erkannt haben, festzu- i halten, Hilfe zu suchen haben und sie dereinst finden werden. Eine solche Gesinnung verdiente wohl allerdings Unterstützung und Aufmunterung von Außen her! Wird denn in Berlin und Wien lediglich von Holstein und Lauenburg die Rede sein? Glaubt man dort, daß der entsetzlichen Landesnoth durch Ber liner Verloosungen zur Genüge Abhilfe geschehe? Die frühem Verhandlungen betrafen ja doch auch das Herzogthum Schleswig! über Schleswig ist ja im Jahre 1851 mircontrahirt worden! auch Schleswig sollte ja nicht dem Königreich untergeordnet sein! ! In FlenSburg herrscht große Unzufriedenheit; der gesammle , Waarentransport auf der Eisenbahn zwischen der Ost- und Wests»
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