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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.02.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186102211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18610221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18610221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1861
- Monat1861-02
- Tag1861-02-21
- Monat1861-02
- Jahr1861
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.02.1861
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Freiberger Anzeiger und Tageblatt. 00 in i in - «scheinende Nummer angenommen. «»scheint jeden Wochentag srllh » Uhr. Süserat«»^' dm big Nachmittag« 2 Uhr sür die nSchst. . . P5«r« vseMÄDch tS Ngr. Inserate werden M ZeMteti« «jeile Sddr deren ßbMM mit S ^f. .... ' Lüechüet. Amtsblatt des Königs. Bezirksgerichts,zu Freiberg, sowie der Königs. Gerichtsämter und , der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 44 Donnerstag, de» 81. Februar. 1861 Tagesqeschichte. Fkeibrrg. Ocffentliche Gerichtsverhandlungen. Den 28. Febt- Vormittags 9 Uhr: Anderweite Hauptverhandlung in der Unter suchung wider den Occvnom Carl Gottlob Schroth, jetzt in Groitzsch, wegen Meineids. Nachmittags 4 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklagsachen des Oeconom Carl Friedrich Weichold in Wege sarth wider den Wirthschastsgehilfen Wilhelm Hanschmann daselbst. Verhandlungstermin in Privatanklagsachen Friedrich Wilhelm Langes in Linda wider Carl Friedrich Heinzmann daselbst. Nachmittags 5 Uhr: Verhandlungstermin in der Untersuchung wider Johanne Christiane Wilhelmine verw. Geißler aus ErbiSdorf, wegen Me» dicasterei. Dresden. Der Gesellschaftsausschuß und das Directorium der Albrrtsbahn haben beschlossen, eine außerordentliche Generalver sammlung der Actionäre dieser Eisenbahnactiengesellschast cinzube- rufe». Dieselbe wird Freitag, den 22. März, Vormittag 10 Uhr im Stadtverordnetensaale beginnen. Die Gegenstände der Tages ordnung, soweit sie sich jetzt übersehe« lassen, werden die anderweite Beschlußfassung wegen käuflicher Ueberlaffung der Albertsbahn sammt Zubehörungen an den Staat, sowie evcntutll Beschlußfassung über die Justification der Rechnungen für das Jahr 1860 bilden. Berlin. Der Publicist schreibt: „Eins der großartigsten Fälschungs- und Schwindelgeschäfte, bei dem auch Ber liner Firmen mit einem Verlust von circa 70,000 Thlrn. interessirt find, ist vor etlichen Tagen in Stettin zum Bruch gekommen. Dort besteht unter der Firma A. Arndt u. Comp. eine Leinenwaa- renhandlnng, deren einer Theilnehmcr, S. Arndt, in Gemeinschaft mit seiner und seiner Brüder und Geschaftsthcilhaber Mutter aber nebenbei und vielmehr hauptsächlich in ganz andern Geschäften machte als i» Leinenwaaren. Diese Geschäfte bestanden darin, un- verheiratheten pommcrschen Gutsbesitzern, welche die süße Last der Ehe sich dadurch noch süßer zu machen intcndirten,' daß sie eine reiche Fra» an ihren einsamen Herd führten, kundig unter die Arme zu greifen. Natürlich finden sich reiche Mädchen nicht auf der Straße und lassen sich noch weniger von der Straße weg heirathen, sondern es gehören dazu gewisse Einladungen, Rendezvous u. dgl., und dazu gehört wiederum Geld, zumal wenn deshalb Reisen un ternommen werden müssen. Um diese Kosten zu decken, war es für Arndt, Mutter und Sohn, GeschäftSstyl, sich von den heirathslusti- gen Gutsbesitzern Accepte geben zu lassen und zwar zu nm so höher» Beträgen, je reicher die begehrte und versprochene Mitgist der zu verschaffenden Frau sein sollte. Es ereignete sich nun in ganz jüngster Zeit, daß Frau Arndt einem Heirathscandidaten ver sprochen hatte, ihm seine Zukünftige (eine reiche junge Dame, wie es hieß) zu Hamburg iyr Theater vorläufig von fern, nämlich in einer Loge zu zeigen und zwar in der Art, daß er selbst in der gegenüber gelegenen Loge sich einfinden sollte. Als Deckungsmittel für zu bestreitende Kosten und als Proxcncticum sür Mühwal- tungen hatte der HeirathScandidat zwei Wechsel ü 3000 Thlr. acceptirt. Ein wunderlicher Zufall wollte es nun, daß in der Theaterloge, in der er sich befand, ein Mantt anwesend war, der die an der Seite der Frau Arndt in der gegenüber gelegenen Loge sitzende junge Dame als eine käufliche Phryne kannte und hierüber Bemerkungen mit feinem darüber erstaunten Nachbar austauschte. Frau Arndt wurde am nächsten Tage zu ihrem Auftraggeber hin. bestellt, angeblich um Instructionen von ihm zu empfangen) in der That aber um eine derbe Züchtigung von ihm in Empfang zu nehmen und gcnöthigt zu werben, die beiden Accepte wieder hetaüs- zugeben. Kurze Zeit darauf waren sowohl S. Arndt als auch seine Mutter aus Stettin verschwunden, offenbar weil sie überzeugt waren, daß sie nach-dieser Entlarvung ihr Schwindelgeschäft nicht länger zu halten vermöchten. Nach ihrer Entfernung kamen nach und nach für die Betreffenden höchst unerfreuliche Entdeckungen. Wechsel, zum Theil zu bedeutenden Beträgen, von A. Arndt und Comp. auf gut renommirte Gutsbesitzer gezogen und von diesen acceptirt, wurden bei der Präsentation mit der Erklärung zurückge- wicsen, daß die Accepte falsch seien. Wie sich bis jetzt herauSge, stellt, berechnet sich der Gcsammtbelauf der von der Firma A. Arndt und Comp. ausgegrbenen, die Accepte der verschiedensten Gutsbe sitzer in Pommern tragenden Tratten auf mehr al» 200000 Thtr. Diese Tratten sind thcils in Berlin, theils in Stettin, theils in. Potsdam und bei ganz gewiegten Geschäftsleuten a 6 und 7 Proc. diScoutirt und zwar lediglich im Vertrauen auf die Zahlungsfähig^ keil der Acceptanten. Aehnliche Streiche wie in Hamburg soll übrigens die Wittwe Arndt schon mehrmals gemacht und sich zu diesem säubern Geschäft prostituirter Dirnen aus Hannover, Braun-i schweig und ander» Orten bedient haben. Mutter und Sohn befinden sich, wie man hört, in England in der Absicht- sich «eiter' nach Amerika zu begeben. Wahrscheinlich werden in diesen Tagen Steckbriefe hinter ihnen erscheinen. Die Firma A. Arndt und' Comp. in Stettin hat sich inzwischen dem Regreß der Inhaber- der gefälschten Wechsel gegenüber für zahlungsunfähig erklärt und auf Concurseinleitung provocirt. Elberfeld, 12. Febr. Vor einigen Tagen kam nachstehender Fall vor der correctionellcn Kamm'er hier zur Verhandlung. — Vor circa fünf Jahren war ein junges Mädchen, einer geachtete«- Familie in Barme» angehörend, als Stubenmädchen in binem Ge schäft in Köln placirt und ließ sich durch de» Hang zur Eitelkeit verleiien, hin und wieder die Kaffe ihres PriMpalS als ihre eigne anznsehen. — Da sie mit dem entnommenen Gelde allein nur ihre Putzsucht befriedigte, so sah man ihr bald näher auf die Finger und bemerkte ihre Untreue. Das ebtn 16 Jahre alt gewordene Kind legte ein rcumüthiges Geständniß ab; eS erfolgte von Seiten der Eltern ein Schadenersatz vön 2W Thalern, jedenfalls bedeu tend mehr, wie entwendet worden, und somit schien die Sache todt gemacht zu sein. Dar junge Mädchen wurde dem Kreise ihrer Familie zurückgegebcn, verheirathete sich, besitzt jetzt ein Ver mögen von 40,000 Thlrn. und erfreut sich mehrer blühender Kin der. Da fällt es vor einigen Wochen einem anonymen Denun- cianten ein, diese Angelegenheit der Staatsanwaltschaft zur An zeige zu bringen; diese forscht nach, uyd^äS Faktum steht fest, das junge Mädchen hat sich vor etwa fuitf Jahren, wenige Monde vor der Verjährungsfrist, eines Vergehen«, schuldig gemacht; man stellt die junge Frau vor das Zuchtpolizeigericht und verurtheilt sie zu 14 Tagen Gefängniß. Wie«. Zwei Wiener Blätter, die Morgenpost und die Neuesten Nachrichten,. sprechen sich entschieden gegen den vom BanuS von Kroatien über Fiume verhängten Belagerungszustand aus. Nicht die in Fiume stattgefundenen Excesse seien es, welche diese Maß regel zur Aufhebung jeglicher bürgerlichen Freiheit herbeigeführt hätten, sondern die kund gegebenen Sympathien für Ungarn. Wel chen Eindruck diese Maßregel aber auf Ungarn machen müsse in einem Augenblick, wo Baron Vay nach Pesth gereist sti, um kine Versöhnung zwischen den Forderungen der Ungarn und den In teressen des GesammtstaatS anzubahnen? Wie der Wiener Zeitung ans Agram vom IS., 8«br. telegra phisch gemeldet wird, wurde aus der Kongregation "ne Deputatlott zum BanuS entsendet, mit der Bitte, den Belagerungszustand m Fiumt aufzNheben. — Wie die Agramer Zeitung meldet, wird vom nächsten. Se mester an die Unterrichtssprache am Gpmnastum m womöglich auch an der Realschule bezüglich aller Leh^gegenstände die.kroatische sein. - - - s
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