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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 27.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-191806270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19180627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19180627
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-06
- Tag1918-06-27
- Monat1918-06
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tag über der Stadt Vastzeil und deren Umgebung nieder.! Böige Gewitter wechselten mit orkanartigen Stürmen, wölken- s bruchartigen Regengüssen und heftigen Schloßenfällen. Das Getreide wurde vielerorts umgelegt, das Obst liegt wie ge sät in den Gärten. In der Stadt wurde von der Gewalt des Sturmes eine Esse umgelegt. — Für die Ludendorffspende hat Herr Kommerzienrat Weidenmüller in Antousthal i. E. den Betrag von 5000 Mark gestistet. — Der Leutnant d. R. und Kompagnieführer Herbert Prehl aus Gößnitz wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Deutscher Reickstun 179. Sitzung vom 25. Juni. Nach Erledigung zweier kleinerfAnfragen nahm das Wort Reichskanzler Gras Hertling: Ich hatte ursprünglich nicht die Absicht, in diese Aussprache einzugreisen. Die Gründe für diese beabsichtigte Zurückhaltung liegen auf der Hand. Es sind die Er fahrungen, die meine Amtsvorgänger mit dem Erfolg ihrrr Reden gemacht haben. Sprachen wir von unserer friedfertigen Gelinnung, von unserer Friedensbereitschaft, so wurde das von den einen als ein Symtom unserer Schwäche, unseres unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruches aufgesaßt, von den anderen als eine hinterlistig gestellte Falle mißdeutet, sprachen wir dagegen von unserem uner schütterlichen Willen, den uns frevelhaft aufgezwungcnen Eroberungs krieg erfolgreich abzuwehren, so hörte man auf der anderen Seite die Säbel tlirien, und es hieß, das sei die Stimme des preußischen Militarismus,- mit dem sich auch die leitenden Staatsmänner wohl oder übel abgefunden hätten. Ich bin dann am 24. Februar ein Stück weiteigcgangen und habe Stellung genommen zu der Bot schaft des Präsidenten Wilson. Ich habe seine belannten vier Punkte hier belprochen und grundsätzlich meine Zustimmung zu die sen vier Punkten erklärt. Ich habe ausdrücklich gesagt, daß diese vier Punkte möglicherweise die Grundlage für einen allgemeinen Weltfrieden bilden könnten. Irgendwelche Aeußcrungen des Prä sidenten Wilson sine darauf nicht erfolgt. lHört, hört!) Es hätte deshalb gar keinen Zweck, den damal- gesponnenen Faden weiter zuspinnen, seine Aeußerunacn des Staatssekretärs des Aeußeren haben in weiten Kreisen eine mehr oder weniger erfreuliche Auf nahme erfahren. (Sehr richtig! rechts und bei den Nationallibe ralen.) Der Staatssekretär hat die Schuldfrage am Kriege ge streift. Ich will darauf nicht weiter eingehen Es liegt mir nun daran, einige Mißverständnisse auszuräumen, die bei der Betrach tung des zweiten Teils der Rede des Staatssekretärs obgewallet haben Die Tendenz dieser Ausführungen des Staatssekretärs waren lediglich, di« Verantwortung an der Foitsetzung und unab sehbaren Dauer des entsetzlichen Krieges den feindlichen Mächten zuzuschreiben. Von einer Erlahmung unseres energischen Willens, von einer Erschütterung unserer Siegeszuversicht kann selbstverständ lich nicht die Rede sein. iLebhaster Beifall.) Kaiser und Reich, Fürst und Volk arbeiten vertrauensvoll zusammen. (Erneuter Bei fall.)- Dieses Vertrauen gründet sich auf unsere unvergleichlichen Truppen (Bravo), auf ihre genialen Führer (Erneuter Beifall), aus das einheitlich und unerschütterlich zujammenstebende Volk, das so Großartiges in den hinter uns liepent en vier Jahren geleistet hat. Wir dürfen hoffen, daß der Allmächtige, der uns bisher ge holfen, der uns von Sieg zu Sieg geführt hat, diese Treue des deutschen Volkes belohne. (Stürmischer Beifall.) Staatssekretär v. Kühlmann: Man hat mich gestern falsch »erstanden Meine Absicht «ar, zu sagen: Verhandlungen von Rednerbühne zn Rednerbühne werden kaum mehr zu einer Lösung führen, also bleibt nichts übng, als der Weg der vertraulichen oder diplomatischen Fühlungnahme. Dann zeigte ich, daß die Gegner diesen Weg vollständig verrammeln und daß dies unvernünftig sei. Der Sieg ist auf sunserer Seite und wild die Gegner hoffentlich zu Entschließungen zwingen, die der Lage entsprechen und den deut schen Lebensnotwendigkeiten Genüge tun. Gegen die Auffassung, als wollte ich nur verhandeln und nicht Entscheidung durch die Waffen, muß ich aufs energischste protestieren. Der militärische Erfolg ist die Voraussetzung und die Grundlage der diplomatischen Verhandlungen. Aog. Naumann (Vp.): Das deutsche Volk wird die Weltan stürme aushalten, wenn man es aller Bürger- und Stammesehre für würdig und fähig HSU. Unsere eisenseste Ueberzeugung. die wir gus vier Kricgsjahrcn gewonnen haben, ist, daß Deutschland nicht totzumachen ist. Abg. Or. Stresemann (ntl.) Die Rede Kühlmanns hat ge radezu niederschmetternd gewirkt. Den Frieden im Osten haben Hindenburg und Ludendorff gebracht Ls überschreitet das Maß Kies Erträglichen, wenn man ohne Not Zitate vom sieben und dreißigjährigen Krieg in das Land wirft. Weshalb glaubt die Welt nicht den deutschen Siegen? Weil unsere Staatsmänner beinahe Angst haben, von diesen Siegen zu reden. Redner be gründet die nationalliberole Entschließung auf die Reform des diplomatischen Dienstes. Der Sieg muß uns die realen Sichedum gen für Deutschlands Zukunft bringen. Redner schloß mit Hinden burgs Worten: Schwer ist die Zeit, aber sicher ist der Sieg. Ter Antrag aus Reform der Diplomatie wurde dem Hauptausschuß überwiesen. Weiterberatung Mittwoch. Vev«isckte^ Allerlei. Während eines Gewitters schlug am Jpf (bei Bopfingen in Württemberg) ein Blitz in eine Schafherde und tötete 62 Schafe. Ferner mußten mehrere Tiere notge- schlachtet werden. — In Berlin fuhr auf der Untergrund bahnstrecke Leipziger Platz-Kaiserhof ein Zug in eine Arbeiter gruppe, die die Geleise ausbesserte. Drei Arbeiter wurden dabei getötet, 1 schwer, 1 leicht verletzt. — Der Direktor der Petersburger Nationalbank (der früheren Staatsbank) ist mit 9 Millionen Rubel geflüchtet. — Im Marktflecken Kuttlau, Kreis Glogau, sind fünf Gehöfte fast völlig nie- dergebrannt. Das Feuer ist durch Spielen von Kindern mit Streichhölzern entstanden. — Das Befinden Peter Roseggers hat sich, wie aus Wien gemeldet wird, derart verschlimmert, daß ein Ableben des Dichters stündlich zu erwarten ist. Der Kranke steht in Behandlung seines Soh nes, Oberarzt Or. Sepp Rosegger, der vom Kaiser zur Pflege eines Vaters beurlaubt wurde. Telegramme. (Amlüch.) Srotz«» H«»prq»artte», 25. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe K»o»p»i»z Rupprecht. Das tagsüber mäßige Artillerie feuer wurde am Abeud i» einzeln«» Abschnitte« lebhafte». Die Ert«»d«agS» tätigte»« blieb reg«. Südlich der Searpe unb auf dem westliche» A»re User machteu wir Gefaugeue. Heere«gruppe Deutscher «rouprinz. Nach staiter FruerWirkung griff der Feind mit mehrere» Kompanie» auf dem Rordufer de» Ai»»e a». 3m Gegenstoß wurde der Angriff avgewiese». Heeresgruppe Herzog Albrecht. Die Zahl der gefter» frütz vo» brandeuburgifcher uud thüringischer La»dwehr östlich vo» DadonorllerS etngr brachten gefangruen Amerikaner uud Fraazose» hat sich auf 60 erhöht. Leuwant BUltk «rra»g sei»«» 20. Luftstez. Der erste Seuerakquartte»meister. Ludeudorff. (W. T.-B.) (Amtlich.) Berlin, 25. Juni, Abends. Bo» -eu Sampffronte» »ichts Neues. (Amtlich.) Berlin, 26. Juni. Reue Ubootsersolge im Sperrgebiet um England 18,«Oü Bruttoregister tonnen. Bon den versenkten Schiffen wurden 3 bewaffnete Dampfer an der Ostküste Englands ans stark gesicherten Geleitzügen herausgeschoffe«. Der Chef des Admiralstaöes der Marine. Berlin, 26. Juni. Zu der am 4. Juli stattfindenden Verhandlung des Prozesses des Staatssekretärs v. Kühlmann gegen die „Deutsche Zeitung" und die „Alldeutschen Blätter" sind etwa 26 Zeugen geladen worden, darunter auch solche von der Verteidigung, da die Angeklagten den Wahrheits beweis angetreten haben. Die Verhandlung wird wahr scheinlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. (B. T.) Wien, 25. Juni. Amtlich wird verlautbart: Gestern war die Gebirgsfront zwischen Asiago und der Piave wieder der Schauplatz heftiger Kämpfe. Der Feind bot alles auf, um die am 15. Juni verlorenen Höhenstellungen zurückzu erobern. Auf Monte di val Bella, Col del Rosso, Asolone, Solarole und Monte Pertica wurde den größten Teil des Tages erbittert gerungen. Die Italiener wurden überall, an mehreren Stellen durch Gegenstöße, zurückgeworfen. Die vorliegenden Meldungen schildern das über alles Lob er habene Verhalten der an den Kämpfen beteiligten Infan terie und Artillerie und erwähnten besonders die Infan terie-Regimenter 9 (galizisches), 53 (Kroaten), 114 (Ober- und Niederösterreicher), 120 (Schlesier) und bosnisch-herze gowinisches Nr. 4. Im Montello-Gebiet und südlich davon fühlt der Feind mit Patrouillen an der Piave vor. In, Raume von San Dona hatten die den Uferwcchsel unserer Divisionen sichernden Deckungstruppen in den letzten Tagen starke Angriffe abzuwehren. Unsere Bewegungen vermochten auch hier planmäßig und ohne Verluste an Kriegsgerät durchgeführt zu werden. Seit dem 15 Juni büßte der Italiener über 50,000 Mann an Gefangenen ein, darunter etwa 1100 Offiziere. Die Gesamtverluste des Feindes sind bei strengster Schätzung mit 150,000 Mann zu be rechnen. Der Chef des Generalstabes. Wien, 26. Juni. Zur'Herbeiführung einer Lösung der Regierungskrifis hat der Kaiser den Ackerbauminister Silvar Taronza beauftragt, sich mit den politischen Parteien darüber zu unterhalten, auf welcher Grundlage die Arbeitstätigkeit des Parlaments wieder hergestellt werden kann. Bern, 26. Juni. Nach einer Meldung französischer Blät ter ist im April der japanische Dampfer Taite Maru durch ein deutsches Tauchboot im Mittelmeer versenkt worden. Der Dampfer, der von der italienischen Regierung gepachtet war, hatte eine Wasserverdrängung von 5000 Tonnen. (Frkf. Ztg.) Haag, 26. Juni. „Daily Telegraph" meldet aus Dublin: Sonntag Abend hat die Polizei große Mengen von Muni tion, die am Sonnabend nach Irland eingeschmuggelt wor den waren, beschlagnahmt. Zweiundzwanzig Säcke, in denen Munition verpackt war, wurden angehalten. Das jetzt Be- chlagnahmte ist nur ein geringer Teil von jenen Waffen- und Munitionsmengen, die in letzter Zeit in Irland gelan det wurden. Sämtliche Ausgänge des Dubliner Hafens find gesperrt. Haag, 26. Juni. Nach einer drahtlosen Meldung ist Ir kutsk in die Hände der Tschecho-Slowaken gefallen. Die Stadt wurde der Roten Garde nach kurzem Kampfe ent rissen. Haag, 26. Juni. Reuter meldet: Der bolschewistische Kommissar für das Pressewesen, Woldarsky, wurde in Pe tersburg auf offener Straße erschossen. Haag, 26. Juni. Der „Manchester Guardian" meldet aus Moskau: Dre Kosaken in Sibirien, Orenburg und den südöstlichen Staaten haben sich zusammengeschlossen, um der Flutwelle der Einwanderung der Kosaken aus Großrußland zu begegnen. Die Versuche der Sowjetregierung, Getreide aus dem Gebiete der Kosaken zu requirieren, scheiterten und erhöhten die feindselige Stimmung gegen die Bolschewiki. (Frkf. Ztg.) Amsterdam, 26. Jüni. Die niederländische Regierung machte die englische Regierung darauf aufmerksam, daß eng lische Streitkräfte bei Terschelling in holländischen Gewässern Minen gelegt haben, mit der Folge, daß zwei niederländische Marincfahrzeuge verunglückten und mehrere Matrosen ihr Leben verloren. (Köln. Ztg.) TU. Stockholm, 26. Juni Der Stockholmer Ver treter des „Corriere della Sera" meldet das noch unbestätigte Gerücht von der Ermordung des Ex- zaren. Danach hat die Sowjetregierung den Be hörden von Jekaterinaburg befohlen, den Exzare« wegzubefördern. Die Behörden hätten den Be- fehl nicht verstanden und den Exzaren getötet. Stockholm, 26. Juni. In der jüngsten Sowjetsitzung in Moskau referierte Sinowjew über die Lage in West sibirien und am Ural sehr pessimistisch. Es könne zu be denklichen Folgen führen, falls der Zusammenhang zweier imperialistischer Staatsverbände auf russischem Gebiete her gestellt werde. Die vorgehenden bolschewistischen Truppen reichten nicht aus, den Aufstand der Tschecho-Slowaken zu unterdrücken. Der Sozialrevolutionär Seimann beschuldigt die Räteregierung der Nachgiebigkeit gegen den deutschen Imperialismus, weil sie den Marsch der Tschechen über Wladiwostok an die französische Front verhindere. Lassolo- witsch zog den Revolver und rief, falls wir eine Niederlage erleiden, habe ich 14 Kugeln für Euch und eine für mich. Die Versammlung nahm darauf einen Aufruf an. Lenin und Trotzki setzten einen revolutionären Rat zum Kampfe gegen die Tschechen ein. (Lokalanz.) Petersburg, 26. Juni. Finnische Truppen haben den Vormarsch nach der Murmanküste angetreten. Nach Mel dungen russischer Blätter ist die Bahnstation Kamm von finnischen Truppen besetzt worden. Kirchliche Nachrichten. Donnerstag, den 27. Juni. Walden b«tg. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Tilus 3, 5—7: Was die heilige Taufe dir sein kann gerade in der Kriegs zeit! Oberpjarrer Kaiser. Lange »«.ursdorc mit Falken. Abends '/-9 Uhr Kriegs- betstunde mit Abendmahlsseier. Ziegelheim. Abends 9 Uhr Kriegsbctstunde. Pfund 70 Pfg. 1 Dose 4.20 Mk., 1 Pfund 40 Pfg. Irisch eingetroffen bei Sslckuin Telunsr. lU««r — kakaoähnliches Getränk, — nahrhaft und blutbildend einpfiehlt Frieda Gränz. Bestellungen auf erbitte rechtzeitig. Lieferung erfolgt nur gegen Kohlenkarte. Lüu«ect Kiernrn, Schlohftraße 3. SlllMuellekei m bestes ergiebigstes Erfrischungsgetränk ' 1 Liter Mk. 2.—' empfiehlt IVIsx Adler-Drogerie. Turnverein Vvaläendur§. Im Kampfe fürs Vaterlanci kiel unser liebes (VlitZIiec! Mreä viele!, HpllrLllSkon-iLoutroUeur io ^lllüimbur^. Zein besckieickenes >Vesen, seine Aesetrte bebensaufkassun^ unck seine Treue um unsern Verein war vorbilcklicb. >Vir werben ibm ein ekrenckes Oeclenken dewabren! Der l'ui-nverein äaseldst. 8eI>M M MMN in kräftigen starken Pflanzen empfiehlt noch einen großen Posten lodert Maklers, Altstadt Waldenburg. Torffnhren ab Grube Winterfeld, Garbus, über nimmt Bruno Eisenschmidt, Altstadt Waldenburg. Für die uns zur Verlobung unserer Tochter Clara mit Herrn Karl Hupp erwiesenen Glückwünsche und Geschenke sagen mir hierdurch unseren herzlichen Dank. Waldenburg, den 26. Juni 1918. Richard Selbmann und Frau nebst Brautpaar. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Küstner in Waldenburg.
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