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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 24.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192104249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210424
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-04
- Tag1921-04-24
- Monat1921-04
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führlich bezeichnet, daß e« sich bei den Wiedkroufbouvorschlägen n»r um einen Teil de» gesamten drulschen Reporotwn-aner bieten» handelt Späl-stenS morgen soll der Inhalt der Wieveraulbaunoie der Ocffentlichket bekai nt gegeben weiden. Die Brihafiungen der kommunistischen Führer werden m Beilin foitgesetzt. Am Donnerriog sind weitere süns Mitglieder de» kowv unist^schen ZentralauSschufse» fistgenom »e» uns noch Moabit eingeliefert worden. In allen Fällen handelt r» fich um die Verbreitung von bi chverrälensche i Ausruien für eiien neuen kommunistisch! n Putsch für die Pstn^stwoche Der bayerische Vrrwaliung-gericht-hof hat die von dem vormaligen sozialdemokratischen M.mfteiPräsidenten und Kultus minister Hvffmain erlassene Zwang-v«rorbnuna der Simul tnnschule für rechtsungültig erklärt, da nach drm bryeri scheu StaatSgrundgesetz von 191S die höäste vollziehende Gewalt Lache de» Gesamlministerium« ist und nur diese« d«S Recht habe. Verordnungen zu eil>ff<n. Lie Siwullan- schul Verordnung ist jedoch nur von einrm einripen Minister erlassen worden und entbehrt daher der Rechi-gültigkeit Kultus» iuster Or. Mait hol bei Verlesung duse» Entscheid« dem Landtage eine neue Verordnung über SchulaussichtSpflege angelüi digt. La» deutsche Bittgesuch an Harding wird von der »»tinonalen Presse al» rin Schlag ins Wasser bezeichnet Der „Reich-dote" sagt: „Diese Note zeigt wie kaum irgend etwa» vorher, wie tief Deutschland gesunken ist Die deutsche Regierung gibt Herrn Harding einen Beweis des Vertrauen«, der in der Weltgeschichte ohne Beispiel ist; sie liese>t sich ihm aus Gnade und Ungnade au»; sie gibt ihm ein Blankoakzept, da» Harding au«füllen kann wie er will, rin B-rsohren, da« höchst bedenklich ist und für Deuischland unabsehbare Folgen haben kann." OeAermet». Der österreichische Gesandte in Pari» hat Schritte unter nommen, um den Standpunkt der österreichische! Regierung im Hinblick aus die Kundgebungen für den Anschluß an Deutschland darzuleorn. Tschechoslowakei. Am Donnerttag traf in Pari» die Delegation de« Prager StadtrateS unter Führung de» Bürgermeister« Or. Boxer ein Der Empfang auf dem Ostdahnhof durch die Vertreter der Pariser Gemeindebehörden war sehr herzlich. Bürgermeister Boxer wie» in einer Aussprache darauhin, daß die Delega tioa nach Pari» gekommen sei, um zu bezeugen, daß das ehe malige Königreich Böhmen, die heutige Tschechoslowakei, ein neuer Alliierter Frar kreich« sei- Am Nachnntag 'and i» Stadthaus ein intim« Empfang statt. Der offizielle Ea p saug ist für Donnerstag in Aussicht genommen. Nach dem „Echo d« Paris" wird d'Homme, der von der französischen Regierung zur Autbeulung der Bergwerke in da« Saargebiet entsandt worden war, in gleicher Mission in da» Ruhrgebiet entsandt werden Belgier». Zwei Sonderzüge mit Truppen für Deutschland ver ließen am Donnerstag Brüssel. Sech« andere folgen am Sonnabend von Mechela und Etterbeck, am Sonntag neun, am Montag neun und am Dienstag vier Brüssel. Minister Jasper geht am Montag nach London, wo er mit Lloyd George Besprechungen haben wird. „Resto del Carlino" schreibt: Oie Folgen, die sich durch Wiedereintritt Amerika» in den Obersten Rat ergeben würden, wären folgende: 1. Ueberprüsung de» Völkerbund vertrage»; 2. Wiederverknüplung der deutschen Entwaffnung- frage mit den Kcieg«schulden der Verbündeten; 3 Die Kräsli gung der Zahlungsfähigkeit Deutschlands, aber auch de« Grundgesetzes, daß Deutschland, wenn einmal die Zahlung-- frage gelöst ist, seine politische Freiheit nach außen wieder- gewinnen muß, unberührt von jeder Verminderung und Ueber- wachüng. Der Bergarbeiterstreik mit allen seinen Rückwiikungen hat England bis jetzt rund 50 Millionen Pfund gekostet. Die Bergleute selbst haben in dem zweiwöchigen Au-stand für 14 Millionen Pfund Löhne eingebüßt, während die Kohlen sörderungen um 2,400,000 Tonnen zurückgegangen sind. Die Eisenbahn»««altung muß in ganz England etwa 700 Züge einstell«, und verliert mit jedem Streiktage ungefähr 1*/, Million Pfund. Die Schiffsreeder erlitten gleichfalls hohe Verluste. Ende März lagen 1,600,000 Tonnen Arachtraum untätig in den britischen Häsen. Alle mit> Kohle arbeitenden Industrien erleiden täglich größer« Verluste wegen der fast gänzlichen Geschäft-stauung. Gin Leitartikel de» sehr offiziösen „Daily Standard" ver Mtkt, daß man in Lymphne auch über die Orient« und die Hap Frage sprechen «erde, welche die englische Regierung sehr beunruhigt. Die neuen deutschen Vorschläge find bisher in Lon don unbekannt. Diese Tatsache erregt die stärksten Be denken, da die Atmosphäre der kommenden Au-sprache zwi scheu Lloyd George und Briard davon abhängt. Wenigstens in London würde man die gesamte Lage völlig anders an sehen, wenn de» Alliierten bereit» annehmbare Vorschläge vorlägen. Eine weitere Verzögerung würde infolge der Ge fahr, daß sich die Alliierten noch bestimmter feftlegen, dir Situation in unverantwortlicher Weise erschweren. - Laut Dekret de» Rate» der Volkskommissare werden folgende Seehäfen für ausländische Schiffe geöffnet: Im Weißen Meere: Murmansk und Archangelsk; im Schwarzen Meere: Ddeffa, Nikolajew, Sebastopol, Feodofia und Nowo Rosfijsk. Rach Beseitigung aller Minen wird auch im Baltischen Meer Kronstadt, im Asowschen Meere Geniischewsk, Mariapol und Rostow für den ausländischen Schiffsverkehr freigegeben werden. Pole«. Wer bezahlt die polnische Armee? Frankreich natür lich in der Hauptsache. Aber man hat nicht gewußt, daß der Bestand diese- Heeres 600,000 Mann (Frankreich selbst hat 800,060 Mann Frieden-ftärke) beträgt. Daß die Zahlung derartiger militärischer Subventionen an Polen Frankreich sehr hohe Lasten auferlegt, ist selbstverständlich, aber nicht selbst verständlich ist, daß uns die Zahlung so großer KriegSent schädigungen zugemutet wird, damit in Zukunst die Haltung eine« so starken polnischen Heere», da» gewiß nicht ein be freundete» genannt werden kann, an unserer Grenze im Osten möglich ist. Der polnische Außenminister Sapieha wird sich im Zu sammenhange mit der oberschlesischen Frage am Freitag nach Pari» und dann eventuell nach Rom begeben. Gestern beschloß eine Sitzung im Außenministerium, daß sich Polen grundsätzlich an den wirtschaftlichen ZwangSmaßnahn en der Entente gegen Deutschland beteiligen wird. Ein entsprechen der Gesetzentwurf wird dem Parlamente vorgelegt werden, da» allerdings erst kurz vor Pfingsten zusammentreten wird «merrta. „Daily Mail" vernimmt au» Neuyork, daß die amerikani sche Reederverwaltung bekannt gegeben hat, daß ab 1. Mai eine allgemeine Lohnermäßigung von 2b Prozent ein treten soll. Die Bereinigung der Seeleute hat daraushin mit dem Streik sowohl an der Ostkaste wie auch an der West küste gedroht. Aus -e« Muldentale. *Waldevbnrg, 23. April. Der hiesige Gesangverein hat der Spende zur Errichtung eine» Kriegerdenkmale» 150 Mk. au» Mitteln de» JubiläumSfond» bewilligt. Die allgemeine Sammlung in Waldenburg wird zum HimmelfahrtStag für diesen vorgenomwen werden. * — Nächsten Mittwoch Nachmittag findet im Rathause hier ein Sprechtag für KriegSfürsorge statt, worauf wir die hie figen Kriegtbeschädigten aufmerksam machen. * — Montag, den 2. Mai, Vormittag« 9 Uhr, findet Be zirkt! auSschuß Sitzung im Saale der Amt-Hauptmannschaft Glauchau statt. Die Tage-ordnung hängt in der Kanzlei au« — Am Donnerstag find di« Malergehilfen in Glaucha» wegen unerfüllter Lohnforderungen in den Streik getreten. — Die Stadtverordneten in Atte befaßten sich mit dem Plane der Errichtung eine» Schwimm-, Licht und Luftbad«». Hierzu hat man da- Gelände an der Hakenkrümme in Au« ficht genommen, da» Fürstlich Schönburgischer Besitz ist. Ein Kauf te» Grund und Boden« kommt zwar richt in Frage, die Fürstlich Schönburgische Verwaltung hat sich aber bereit erklärt, das Gelände vorläufig auf 12 Jahre zu verpachten. Der Rat will die Arbeit so beschleunigen, daß da» Bad noch in diesem Sommer in Benutzung genommen werden kann. Die Mittel wurden bewilligt. AuS de» Saehfeulaude. — Dem Landtage ist rin deutschrationaler Antrag zuge gangen, betr. die Einsetzung eine« elfgliedrigen Untersuchung- autschusses, mit der Aufgabe, die Methoden und die Erfolge der staatlichen Bewirtschaftung der Lebensmittel, insbesondere der Ein- und Verkäufe de» Wirtschaft-Ministeriums, sowie die GeschästSgebarung der Kon munalverbände, ihre kaufmännische und fina, zielle Geschäftsführung und deren Erfolge zu unter suchen Ein weiterer Antrag der deutschnationalrn Fraktion betrifft die BesteurrungSbcfugniffe der einzelnen Bezirk-Ver bände und Gemeinden. — Zur Heibeiführung einer besseren ElektrizitätSversor gung der Bezirke« Oelsnitz fand in OelSnitz i. B eine Verhand lung zwischen der Direktion der staatlicheu Elektrizität-Werke in Dresden, sowie der Bogtländischen Elcktrizitäi-lieferung-gesell schäft in Bayreuth statt. Die Verhandlungen führten zu dem Ergebnis, daß der Bezirk der AmtShauptmannschast in zwei Gebiete geteilt wird, die von beiden Gesellschaften unabhängig voneinander bearbeitet werden. Der südwestliche Teil de« Bezirk-, eingeschloffen die Grenzlinie Bobenneukirchen Pofseck, soll von der bayrischen, der andere Teil von der vogtländi schen Gesellschaft beliefert werden. - In VelSNitz i. ». wurde der L2jährig« Bergarbeiter Kalm« au« Gersdorf verhaftet, der im Verdacht steht, beim letzten Streik die Kefselfeuer au, dem Augustaschacht heraus gerissen zu haben, wodurch di« arbeitenden Bergleute an der Ausfahrt verhindert wurden. — Am Dien-lag ereignete sich in GerSdorf ein recht be dauerlicher Unglücksfall. Da, Oellnitzer Elektrizitätswerk läß, gegenwärtig die 1904 ausgestellten Holzmasten duich neue ersetzen, weil die alten infolge Fäulnis keine Gewähr für Sicherheit gegen Unfälle mehr bieten. Dir Arbeiten find bisher ohne jeden Unfall verlaufen. Als abend» infolge der Dunkelheit der Strom eingeschalten wurde, ereignete sich der schwere Unglücksfall. Ein bei den Arbeitern beschäftigter auswärts wohnender Monteur erstieg nach Feierabend, um noch etwa» nachzuskhen, am Bauort nochmal» den Mast. Er wurde von der Hochspannung ergriffen und sofort getötet. — I« Jahr« 1910 hat man in Plaue» eine ganze Reihe von Industrieunternehmen gegründet, hauptsächlich in dem Bestreben, da» Wirtschaftsleben Plauen» vom Geschäftsgang in der Stickerei und Epitzenindustrie unabhängiger zu machen. Leider find fast alle jene Unternehmen zusammen gebrochen, so vor allem die Deutsche Glühlampenfabrik und die Kunstseidefabrik. Noch die Plauener Papierwäschefabrik konnte nicht zur nutzbringenden Entfaltung kommen. Jetzt ist man bekanntlich bestrebt, neue Arbeitsgelegenheiten nach Plauen zu bringen, um der andaueruden großen Arbeits losigkeit zu steuern. Als ersten, für Plauen völlig ne»c« ErwerbSzwrig hat vor kurzem die Kakao und Schokolade»- fabrikation ihren Einzug gehalten. De» weiteren ist ein größere- Unternehmen für Wäschekonfektion i> S Leben gerufen worden. Ferner find Bestrebungen im Gange, die Porzellan- fabrikotion in Plauen einzuführen und damit zugleich in der Porzellanmalerei eine Anzahl geeigneter Kräfte unterzubringen. Die Porzellanfabrikstion die bi» zum Kriegsende im sächsischen Bcgtlande nicht vertrete»' war, Hot übrigens schon in Pausa und Bad Elster Eingang gefunden. — Ein Raubmordversuch wurde zwischen Traftwitz und Rautzlitz an dem Sohne de« GasthofSbefitzer« Katzer au» Neuhof verübt. Der Genannte befand sich aus der Fahrt nach der Grube Werminghoff, wo er Brikett» holen wollte. Unierweg» wurde er von drei Radfahrern angefallen, die mit M ffern auf ihn einstachrn und ihn schwer verwundet««. Dann raubten sie ihm SOO Mark iu Scheinen und die Koh- lenkarten. — Den seit 14 Tagen streikenden Arbeitern der Blech- spielwarensabrik von W-rnecke in Marienberg find di« Ar beiter der Spielwarenfabrik von Moritz Gottschalk dort und die Arbeiter der Marienberger Mosaikplattenfabrit, A. Ä, nqchzefslgt. Die Gesas tzahl der Streikenden beträgt uun über 300. Lohnangelegenheiten find die Gründe. A Altenburg, 22. April. Der so große» Aussehen erregend« Butterprozeß hat heute vorm Landgericht seinen Fortgang ge« nommen. Angeklagt find der srühere Schweizer und spätere Butterstrllen Verwalter Heinrich Schmidt aus Lorenzkirchen; der Arbeiter Albert Bernhard au« Meerane, der von seinem Oheim Heinich Schmidt al« Buchsührer sür die Butterstelle angenommen worden ist; der Ratsodersekretär Liffack und der Ratroberasfistent Graichen von hier wegen Untreue im Amt und Unterschlagung von städtischer Buller. Den 4 Ange klagten stehen al« Verteidiger zur Seite die Rechtsanwälte Hübner, Drucker und Kallier (oder Kallies) aus Leipzig sowie Geyer von hier. Dit Verhandlungen leitet Landgericht«- Präsident Or. Schreck und die Anklage vertriit Staatsanwalt Flöl. AIS Zeugen find geladen der frühere hiesige Bürger meister und letzte altenburgische StaatSminifter Tell, zurzeit in Dresden, der jetzige Bürgermeister Schuhmacher, Regie- rungsrat Or. Häffelbar h, alle drei zeitweilig Leiter der Butterstelle, Senator Frenzel, Geschäftsführer Thieie, Kauf mann Moritz Kröber al« Mitglieder de« städt. Ernährung». amieS, Weinhändler Burkhardt, Krimivalwachtmeister Opitz, Oberwachtmeister Weidenbecher, Geschäsi«sührer Block, Buch haltei Max Rona-, Beamter Walter Grünert, Otkar Sensen- schmidt, Inhaber eine, Milch und Buitergeschäsi», Milch- rewsor Großmann, Bücherrevisor Neubert, da» Dienstmädchen Marcha Schaller, Martha Stein, die Geliebte de« Ange klagten Beri Hardt, sowie die in der Butterstelle beschäftigten Verwandten Mox Bernhardt und Wilhelm Kühn au« Meerane, die bereit« wegen ihrer Vergehen in der Butlerstelle zu 2 Jahren, brz. 1 Jahr 3 Monate Gefängnis zu verbüßen haben. Die Verhandlungen find auf 2 Tage berechnet, be gannen heute früh 8 Uhr und dauerten mit anderchalbstün- diger Mittagspause bi» in den Abend hinein. Festgestellt wurde, daß große Mengen Butter veruntreut worden sind, und daß eine Unzahl von städtischen Beamten, ja auch die höchsten Spitzen im Staatsdienst wie in der Stadtverwaltung au« der Buiterstell« ohne Marken fortgesetzt Butter bekommen haben, die ihnen entweder ins Hau» gebracht worden »st, oder die sie haben abholen lassen. Es hat da eine Lotterri geherrscht, die jeder Beschreibung spottet und wohl darauf zurückzuführen ist, daß Beamten, die während der Kriegszeit schwer zu arbeiten hatten, vom ErnährungSamt« eigenmächtig größere Butlermengen überlassen wurden, ohne daß dafür Marken abzugeben waren. Nachdem die Rat-beamlen in solcher Weise Butter au« der Butterst°lle entnahmen, hatten Butler Schmidt und seine Verwandten leichte- Spiel, größere Buttlmengen zu veruntreuen. Ja, Butler-Schmidt betrieb neben der Butterstelle noch rin eigenes Buttergeschäst, wo- innen er Auslandibutter und? angrlieferte Landtutter markru- frei verkaufte. Die Angeklagten haben sich außerdem weg«» eine» Schmalzverkauf ge,chäft» zu verantworten, wobei sie sich aus Kosten drr Stadt um mehrere Tausend Mark bereichert, haben sollen- Der Andrang zu der Verhandlung war er- klärlicherweise sehr groß. Bei der Bernehmun der Ang«- klagt«, wie der Zeugen Thiere, Ttll und Schuhmacher sowie der Bücherrevisors Neubert, der in längeren Auisührungrn der Butterstelle jegliche ordnungsgemäße BuLMYrung zu vermissen gewesen sei, ein Hauptbuch nicht g "vd »ine ganz, Reihe von Büchern und Schriftstücke» verschwunden fijen, kam es im Saale und auf den Tribüne» seitens der Zuhörer zu übermäßig lauten Zustimmung«, und MißbilligungSäußerungen, welche die Verteidiger veranlaßten, Widerspruch dagegen zu erheben, woraus der Vorsitzende drohte, von seinem Rechte Gebrauch zu machen und die Zu hörer Hinausweisen zu lassen, soll« sie ihr Verhalten nicht ändern würden. Zu gleicher Zeit kam et zu einem Zusam menstoß zwischen dem Vorsitzenden und den Borteidigern, die behaupteten, es sei der Bücherrevisor mit seinen Aussührungen zu weit gegangen, indem er Tatsachen und Meinungen vor- getragen habe, die den Verteidigern gar nicht bekannt gewesen seien, werhalb Vertagung der Verhandlung beantragt werden müßte, fall« die einzelnen vorgetragenen Fälle mit zur Ver handlung stehen sollten. Einein dahingehenden Antrag« d«r Verteidiger wurde jedoch, nachdem sich der Gerichtshof zurück gezogen und längere Zeit darüber beraten hatte, nicht statt gegeben, so daß die Verhandlung nach einiger Unterbrechung wieder ausgenommen wurde. Große Bewegung entstand noch mals unter den Zuhörern, als Bürgermeister Schuhmacher von dem Rechte der ZeugniSoerweigerung Gebrauch mochte.
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