Auserlesene Bibliothek der neuesten deutschen Litteratur

H. Ueber den gegenwärtigen Zustand der morgenläns dlschen Litteratur. l——- — §^i^enn man von der Menge der Liebhaber einer Wis» lenschaft auf ihre glückliche Bearbeitung einen sickern Schluö macken könre, so würde ich in Veriuchung geralhen, diese Abhandlung mit einer Doxo'.ogie über mein Zeitalteranzufangen. Allein diesr Maöstab würde eben so unzuverlässig seyn, und mit eben dem Rechte den Vorwurf des Lächerlichen verdienen, den man vor kur« zem emigen EwntS CalcuIateurS gemacht hat, die die Zu - und Abnahme des großen Ganzen, genant deutsche Litteratur, wie das antiquarische Dödelweib, nach Al- phabeten und Tentnern abgewogen haben. Inzwischen, zur Ehre Deutschlands sey es gesagt, eine gewisse Ehrbegierde und die Neuheit des Studiums hat viele gereizt, die unbebauten orientalischen Gefilde zu besuchen. Hätte sich jeder ein eigenes Feld abgestochen, und es Garlenmäßtg bestell; hätten die Herrn nicht im mer alle Pflanzen ausgerissen, und sie mit einem gewissen Eigendünkel wieder eingesetzt: wie viele Früchte würden zur Reise gekommen seyn, die erst unter der Verpflegung un'rer Enkel wachsen müssen! Aber wo ist im Ungeheuern Reiche der Wissenschaften ein Gebiet, in dem nicht Pa- tagonen neben Bucharen lebten? Unser Zeitalter hat geremigtere Begriffe vom Zu stand des hebraifchen Texte; Deutschland hat die Ehre, sie neuerlich gegeben zu haben; Bmamüen den Ruhm, au ihre al gemeine Verbreitung Gumeen gewandt; Frank- Lx 2 reich