Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 06.09.1931

Wntmrger TngebSntt Rr. 208 Sonntag den 6. Scplembcr 1931 54. Jahrgang Anschlußverzicht Frankreichs nächstes Ziel Amtlicher Teil. Uhr. Uhr. Uhr. > stützung durch militärische Berater vorgesehen sowie die Lie ferung von Kriegsmaterial und die Blockade der russischen Küste durch die Marine. Falls der polnisch-russische Kon- i flikt eine Intervention Deutschlands zur Folge hat, wird > Frankreich zur vollen Hilfeleistung verpflichtet. Ferner ist vereinbart ein gemeinsamer Oberbefehl, die Ausarbeitung eines endgültigen Offensivplanes für den Krieg mit Neuer Kredit für Oesterreich. Das Ersuchen an den Völkerbund. Genf, 5. September. In seiner zweiten Sitzung befaßte sich der Völker bundsrat mit dem Ersuchen der österreichischen Regierung um die Gewährung einer neuen Finanzhilfe durch den Völ kerbund. Der Berichterstatter, ein Delegierter Norwegens, regte an, diesen Antrag dem Finanzkomitee zur sofortigen Beratung zu überweisen. Bundesminister Dr. Schober äußerte den gleichen Wunsch und betonte dann noch, daß Oesterreich inzwischen ernste Sparmaßnahmen eingeleitet habe und entschlossen ist, alles zu tun, um sich selbst zu hel fen. Der italienische Delegierte Grandi verwies auf „Ita liens Interesse am Wohlergehen Oesterreichs" und erhoffte vom Finanzkomitee Vorschläge für eine „dauernde" Besse rung der Lage Oesterreichs. Das österreichische Gesuch wurde dem Finanzausschuß überwiesen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung lenkte der Vertreter Großbritanniens, Lord Robert Cecil, bei der Be handlung des Berichtes der Kommission für geistige Zusam menarbeit die Aufmerksamkeit des Rates noch besonders auf eine Entschließung, die die Kommission zur Abrüstungs- frage gefaßt hat und in der die Erwartung ausgesprochen wird, daß mit Rücksicht auf die künftige kulturelle Entwick lung die Last der Rüstungen vermindert und die allgemeine Abrüstungskonferenz im Februar nächsten Jahres Erfolg haben werde. Oesterreich und Oberschiefle«. Die Tagesordnung des Völkerbundsrat«». Genf, 5. September. Der Völkerbundsrat behandelte als ersten Punkt der Tagesordnung das österreichische Ersuchen um Finanzhilfe. Der österreichische Vizekanzler Dr. Schober legte bei dieser Gelegenheit im Völkerbundsrat die finanzielle Lage Oester reichs und die in Aussicht genommenen Sanierungsmahnah men dar. Die Verhandlungen im Finanzkomitee werden für Oesterreich von dem früheren Finanzminister Dr. Juch geführt werden. Auch eine Reihe von oberschlesischen Min derheitenfragen beschäftigten den Rat. Es handelte sich bei den oberschlesischen Angelegenheiten zunächst um die Mau- rerschen Sprachprüfungen, über die ein Gutachten des Haa ger Gerichtshofes vorliegt. Die Erörterung dieses Gutach tens war im Mai von der polnischen Delegation angeblich aus Zeitmangel abgelehnt worden. Außerdem handelte es sich bei den oberschlesischen Angelegenheiten um die Petition des Fürsten von Pleß, die gleichfalls den Rat wiederholt beschäftigt hat. ialen). Stab'",' stri<, (M i SioE. - l-s'5 AH >ber. hr nE czeich^ Pfu^ lga D n KrB' , sch>°e> l, sch^ >9,25, «sicher^ ktenfE genieß i Wei^ gung^ nage, n. A i Pre>l' en, Prei^ l W, hzuhol' ^«tgegeanahme der Anmeldungen. schule: Knaben: Dienstag, den 8. Sept., 10—12 I» Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik, Aussperrung, Maschinen bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Lieferer, Hal der Bezieher keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Richtigleit >er durch Fern sprecher aufgegedenen Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. I wtMgüch Nachmittags. Bezugspreis L im voraus 1.80 RMk. frei ins Lau». Sonntags-Nr. 20 R.-Pfg- ^e>gwp„is ßgesp Petitzeile 1ü R.-Pfg* Bezirkes 20 R.-Pfg., ZgesP- »h^reile 45 R.-Pfg., Linweise auf Anzei- H U Emgesandte 10 R.-Pfg., Nachweste- r,»is»"tenyebiihr 20 R.-Pfg., Rabatt nach ^'.„^wieriger Say (Tabellen) mit Aufschlag. Saager Schiedsspruch iidermMelt Haag, 5. September. Wie im Gegensatz zu im Ausland vielfach in Umlauf gesetzten Meldungen und Gerüchten aus Kreisen, die dem Haager Gerichtshof nahestehen, zuverlässig verlautet, ist der endgültige Text des Haager Gutachtens erst Donnerstag ser- tiggestellt worden. Da seins Vervielfältigung nicht mehr rechtzeitig auf einmal durchzuführen war, mußte sie in zwei Teilen erfolgen. Den ersten Teil des Textes der Haager Entscheidung hat der zweite Schriftführer des Haager Ge-, Meldung zur Volksschule. ! werden alle Kinder schulpflichtig, die in der Zeit 1931 bis 31. März 1932 das 6. Lebensjahr vollendet . noch vollenden. ? W, der Lrziehungspflichtigen können bei entsprechen- Ä,„!!A Kinder ausgenommen werden, die erst bis zum Hinsich» Jahre alt werden. j Sr!»"I^lchtig werdende Kinder, die nicht schulfähig sind, - Zeugnis beizubringen. Ziüleg "Er Anmeldung ist für sämtliche Kinder der Impfschein auswärts geborene außerdem eine standesamtliche , QUrlunde. > v. Atschule sind zuzuführen Kinder des Stadtteiles Mulde und des Ortsteiles Altwaldenburg, der Schule solche des Stadtteiles rechts der Mulde " Vrteteiies Gichlaide. R oer rweustavte zeigt stet ^"Eonsrage tu Genf befriedigt. Handwerk erklärte sich auf einer Tagung , siegen die starren Preis- und Lohubindungcu. 'r „Gras Zeppelin" hat bereits den Acgua- ör°n, hat im Verlause der Nachkriegszeit eiue Hi»,. - militärischer Bündnisse abgeschlossen, h?" '°rdert Schobers Rücktritt. äffische Ausfuhr nach Nordamerika ist stark .gegangen. , ^ilus- ist wahrscheinlich verloren 'lkk, Derxjnj^Eu Staate» wurden Sozialisten Mftet. ^»Is.^siierung in Chile hat die Forderungen der m>en Matrosen angenommen. 8-rn,pr,ch„ Nr. 20S. P°st,chIIkßs°ch Ni.1L. k Leipzig Nr. EL Bankkomo: VereinIbMck Matt, Daidenburg. Stadlgirokonto Waldenburg Sü. nur bei pünktlicher Zahlung, bei zwangsweiser ü »er Rechnungsbeträge wird jeder Nachlaß hlnfLlli-. Anzeigen bis vorm. 9 Ahr am Ausgabetag erbeten. Ausgabe nachmittags '/,Z Ahr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. 38. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Lerrn Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in Langenchursdorf bei Lerrn Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus Friedemann ; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentur. 'Waldenburg, 5. September 1931. )i? ^^"handlungen zwischen Paris und Moskau über ^Mt^angriffspakt und die kommende Tagung der d'hjiiM, "f^renz lenken erneut die Aufmerksamkeit auf lchen Bündnisse, die Frankreich im Verlause der h °Sszest zu schließen verstand. r ttf^ Vertrag militärischer Art, den Frankreich mit Belgien aus dem Jahre 1920. Der gehalten, es ist aber so viel bekannt ^bes-k, daß in ihm Abmachungen über gemeinsamen ^enikeinheitliche Führung der Operationen im Auf»?»f'"d. Ferner finden sich Bestimmungen über k > hin» : und die Benutzung der Eisenbahnen. Dar- «"b sj„d bereits Bestimmungen für den svhj, ^gesehen, die die Mobilmachung Belgiens betres- de« Ausbildung des belgischen Heeres, die Erwei- gischen Eisenbahnnetzes und den Ausbau der ^Mgungen. ic>Ä'fch°französische Militärkonvention, die im Sep- lg»y auf ^hn Jahre geschlossen ist, also bis zum Ältlich, "ach läuft, ist in ihren wesentlichsten Teilen ver- Polen S'e sieht die Unterstützung Frankreichs Nn« "a^.bei nicht selbst hervorgerufenem Angriff, ^'Wendigkeit der Anwendung militärischer Maß- M der der Verträge, bei der Notwendig- Heo, "hr""? von Garantieverträgen, die die fran- ^rak^ung mit dem gemeinsamen Verbündeten Bel- durI°El- Aehnlich ist umgekehrt die Unterstützung Frankreich konstruiert. ^luariss durcki Sowietrußland ist eine Unter- on- Val-enbnrger Anzeiger Dieses Blatt eathLlt die amtliche» Bekanntmachungen de» Amtsgerichts <md des Stadttats zu Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatlich«, städtische ». Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen tm Schönburger Tageblatt. Verantwortlich fltr Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachse». in der es u. a. heißt: „Angesichts der dem Völkerbund'oblie genden Verantwortung spricht der Rat den Wunsch aus, daß entsprechend den vom Mandatsausschuß aufgestellten Grund sätzen, aber nur nach gründlicher Prüfung jedes einzelnen Falles, festgestellt werden soll, ob ein Mandatsgebiet, dessen Emanzipation vorgeschlagen werden soll, zur Unabhängig keit reif ist. Der Dölkerbundsrat muß naturgemäß mit größ ter Sorgfalt alle Verpflichtungen der Mandatsgebiete gegen über der Mandatsmacht prüfen, um sich zu vergewissern, daß sie mit der staatlichen Unabhängigkeit vereinbar sind und daß insbesondere der Grundsatz der wirtschaftlichen Gleich berechtigung entsprechend dem Geiste des Völkerbundspaktes gewahrt ist." — Nachdem diese Entschließung einstimmig an genommen war, stellte der britische Delegierte Lord Cecil den Antrag, im Sinne dieser Grundsätze die Lage des Irak durch den Mandatsausschuß bis zur Januar-Tagung des Völkerbundsrats prüfen zu lassen. Der Völkerbundsrat be schloß demgemäß. ... - Deutschland. Bemerkenswert ist alsdann weiter die französisch-rumä nische Militärkonvention vom Jahre 1926, nach der Rumä nien verpflichtet ist, wenn Frankreich durch Deutschland an gegriffen wird, diesem und seinen Verbündeten sofort den Krieg zu erklären und sechs Infanterie-Divisionen und eine Kavallerie-Division auf polnischem Gebiet zur Verwendung nach französischem Plan zur Verfügung zu stellen. Frank reich ist verpflichtet, bei einem Angriff Rumäniens durch Sowjetrußland oder durch Ungarn an Rußland, Ungarn und ihre Verbündeten sofort den Krieg zu erklären und neun europäische Infanterie-Divisionen Rumänien zur Verfügung zu stellen. Daß diese militärischen Bündnisverträge geheimgehal ten wurden, war selbstverständlich; dagegen ist der Vertrag zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei vom Januar des Jahres 1924 dem Völkerbunde mitgeteilt. Dieser Ver trag enthält die gegenseitige Verpflichtung, sich über aus wärtige Fragen, die geeignet wären, die Sicherheit beider Mächte zu bedrohen, und die durch die Friedensverträge geschaffene Ordnung zu beeinträchtigen, zu verständigen. Ferner ist in dem Vertrag vorgesehen, sich über die Vorkeh rungen zu einigen, die zur Sicherung ihrer gemeinsamen Interessen im Falle, daß diese gefährdet würden, notwendig sind. Dabei ist das sogenannte Anschlußverbot besonders genannt worden. Ebenso wird man sich über die Vorkeh rungen für den Fall verständigen, daß Ungarn seine Ver pflichtungen nicht aufrecht erhält. Hierbei ist überdies die Tatsache bemerkenswert, wie sich die Tschechoslowakei zu Frankreich verhalten wird für den Fall, daß Frankreich einer Wiederkehr der Habsburger keinen Widerstand leistet, sondern eine solche Wiederkehr vielleicht sogar unterstützen wird. Neben diesem Vertrag, der dem Völkerbund publiziert wurde, besteht aber noch ein tschechisch-französischer Geheim oertrag aus dem Herbst des Jahres 1918, der die Anschluß frage mit militärischen Mitteln verhindern soll. Diesem Ver trag ist im Jahre 1921 noch eine Klausel hinzugefügt, die besagt, daß die tschechische Regierung sich verpflichtet, im Einvernehmen mit der Regierung in Warschau gemeinsame wirtschaftspolitische sowie militärische Schritte gegenüber Deutschland zu unternehmen, falls die französische Regie- rung eine Gefährdung des mitteleuropäischen Friedens fest stellen sollte. Als Gefährdung des mitteleuropäischen Frie dens gelten bis auf weiteres die Nichteinhaltung der Artikel des Versailler Vertrages durch Deutschland, Unruhen inner halb Deutschlands und die FeststÄUng von deutschen Rüstungsmaßnahmen. Neben diesen Verträgen, die Frankreich mit seinen Ver bündeten abgeschlossen hat, besteht aber noch ein ganzes Bündnissystem der französischen Gruppe untereinander. So ist das Bündnis zwischen Rumänien und Polen vom 81. März 1931 dem Völkerbunde mitgeteilt. Rumänien und Polen verpflichten sich in diesem Bündnis im Falle eines nichtprovozierten Angriffs zur gegenseitigen Hilfe an den gegenwärtigen Ostgrenzen. Weiterhin ist eine Militärkonvention zwischen Polen und der Tschechoslowakei getroffen, die bis zum Jahre 1925 Geltung hatte. Ob sie erneuert wurde, ist unbekannt. Das tschechisch-jugoslawische Bündnis, der sogenannte Marien bader Vertrag, ist dem Völkerbund mitgeteilt. Er ist das letztemal im Jahre 1928 verlängert woroen. Er behandelt die Hilfeleistung der beiden Staaten im Falle eines unpro- vozierten Angriffs durch Ungarn. Schließlich existiert auch noch ein Bündnisvertrag zwi schen Frankreich und Jugoslawien, der aber im einzelnen nicht bekannt ist. Es ist nur so viel bekannt geworden, daß er zur gegenseitigen Hilfeleistung gegen Italien verpflichtet. Maudatsfragen in Eens Gens. 5. September. In der gestrigen Nachmittagssitzung legte der Bericht erstatter Marinkowitsch eine abaeänderte Entschließung vor. S43 M so»: u >6 41» A -E. !6i«; osi O lSO ?: »s'K bl 'N -»I gos Zit Ä' UN! „ Ob? A. 8^ ^14» E G 0°^ «SP Hs »><rv V Mitglied »«» «chsNcho »» »«« Dottschrn ZtttimgLverleger-Derein« (L v.) — v«la^»«t Walden»«, SachZe». ----- ----- ^>ch weit verbreitet in den Ortschaften der Stande-amt-bezirke Altwaldenburg, BrLunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba //"Hain, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdor^ Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Äuiw'i ialb» 1-> Iden -dl. d°.' 3 5d-^ U. Kill' Mädchen: Dienstag, den 8. Sept., 14—16 "ter Schule: Montags den 7. Sept., 14-15 Idenburg Sa., den 5. September 1931. Die Schulleitungen. ^11,^^6011 Reich, Ländern und Gemeinden ist r^^avsie und wird mit aller Energie durchgesnhrt. 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