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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 03.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193101030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19310103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310103
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-03
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Beilage zu Nr. 2 Hönburger Tageblatt and Waldenmgtr Anzeiger s-mabend, d-n 3. JE 1931 Oberschlesien klagt an. Ein Neujahrs-Appell der Heimattreue» Obcrschlcsier. Der Vorstand der Verbände heimattreuer Ober schlesier veröffentlicht folgende Neujahrswünsche an seine Landsleute: „Oberschlesier! Das Jahr 1931 dürfte für unsere Heimat wichtige Entscheidungen bringen. Schon auf der Januar-Tagung des Völkerbundes in Genf werden oberschlesische Fragen die größte Rolle spielen. Tie Vorgänge während der letzten Monate an der öst lichen Grenze haben uns Gefahren gezeigt, die auch in diesem Jahr drohend hinüberreichen. Oberschlesier! Schließt darum Euere Reihen! Seid einig im Abwehrwillen. Zeigt der Welt, daß Ihr pro testiert gegen die Verdrängungskünste unserer Feinde, welche dre Schuld an den Terrorakten gegen die deutsche Minderheit den Deutschen zuschieben wollen. Es ist notwendig, unsere Anklagen vor aller Welt zu erheben. Nur Einigkeit kann uns einen Erfolg bringen. Schart Euch darum um das Banner der Heimattreuen, die kämpfen wollen für ihre Heimat, für ihre Kinder!" Frankreich soll zahlen. England verlangt Aufwertung. Der englische Botschafter in Paris hat im Ramen seiner Negierung im französischen Außenministerium eine neue Note bezüglich der englischen Forderungen auf Bezahlung der Rückstände von während des Krie ges »n England aufgelegten französischen Anleihen in Gold überreicht. Wie der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" hierzu berichtet, handelt es sich um an nähernd 50 Millionen Pfund Sterling, deren Wert seit Stabilisierung des Franken nur noch ein Fünftel des ursprünglichen Wertes ausmache. In der Antwort auf die erste britische Note hatte die französische Re gierung das britische Ersuchen abgelehnt und darauf hingewiesen, daß die britischen Inhaber französischer Obligationen nicht schlechter daran seien als die fran zösischen Inhaber. Der französische Korrespondent des „Daily Tele graph" meldet aus Paris, der Inhalt der britischen Note sei noch nicht sicher bekannt. Man glaube aber, daß dre britische Regierung darin mitteile, sie beab sichtige nötigenfalls ein internationales Schiedsgericht anzurufen. Die Pariser Blätter nehmen einmütig gegen die englische Forderung Stellung. So schreibt „Journal", der Fall liege so klar, daß man sich fragen müsse, wes halb die englische Regierung sich darauf versteife, einen unangenehmen Streit in die Länge zu ziehen und Hoff nungen zu nähren, die doch nicht befriedigt werden könnten. Es sei doch gegenwärtig nicht der Augen blick, die Beziehungen der beiden Länder zu stören. Zst Frankreichs SundesWem t-drohi? Bandervel-es Borstoß gegen das Militärbündnis mit Frankreich. Der belgische Sozialistenführer und frühere Außenminister Vandervelde hatte einem Mitarbeiter des Pariser „Populaire" ein Interview gewährt, in dem er sich u. a. gegen das belgisch-französische Mi litär-Abkommen von 1919 ausgesprochen hatte. Wenn sich auch Vandervelde zur Zeit nicht in einer verant wortlichen Stellung befindet und somit kaum in die Lage versetzt werden wird, seine in der Theorie ver tretene Politik in die Praxis umzusetzen, so haben seine Erklärungen doch in Amerika lebhafte Beach tung gefunden. „Herald Tribune" befaßt sich in einem Leitartikel mit dem Interview und betont, Vandcrveldes Vorschlag zur Aufhebung des belgisch-französischen Militärbünd nisses sei das erste Anzeichen einer Schwäche in dem System der Sicherheit durch Bündnisse, auf dem Frankreich die Organisation des Nachkriegs-Europa aufzubaucn versuche. Diese Schwäche trete an einem der empfindlichsten Punkte des Systems zutage. Wenn die Franzosen heute Belgiens nicht sicher sein könnten, so müßten sie wohl ihre gesamte Nordgrenze von Meb bis Dünkirchen befestigen. Ser Vorsitz bel -er Ratstagung. Es kommt nur ein Tausch iu Frage. Verschiedentlich wurde aus Grund von Genfer Berichten gemeldet, daß die deutsche Regierung auf die Stellung des Vorsitzenden bei der Völkerbunds ratsversammlung verzichtet habe. Demgegenüber muß darauf hingewiesen werden, daß es sich überhaupt nicht um einen Verzicht handeln kann, sondern nur um einen Tausch, d. h. wenn Deutschland bei der Januar sitzung den Vorsitzenden nicht stellt, es bei der nächsten Völkerbundsratssitzung den Vorsitzendenposten für sich in Anspruch nimmt. Im übrigen ist die Frage des Vorsitzes bei der Januar-Versammlung noch nicht ent schieden, und es finden weiterhin Besprechungen statt. politisch« Rundschau. Deutsches Reich. Der Leiter des Bahnschutzes und der Bahnpolizei in Halberskadt ist unter dem dringenden Verdacht der An stiftung und Ausführung der zahlreichen Anschläge aus Lisen- bahnzüge verhaftet worden. Zum Jahreswechsel wendet sich der bayerische Minister- Präsident vr. Held mit einer bedeutsamen Kundgebung das bayerische Volk. Er fordert als Tragpfeiler für die Bildung einer starken Reichsgewalt die Erhebung de« Reichs- . zur gleichberechtigten zweiten gesetzgebenden Kammer Zehn Jahre Reichswehr. Links Groener, rechts Dr. Geßler. nach dem Vorbild des Bundesrates, Gewährleistung einer größeren Stetigkeit der Reichsregierung und Ausbau der verfassungsrechtlichen Machtvollkommenheiten des Reichspräsi- deuten. Die Verfassung dürfe nur in allernotwendigsten Fällen geändert werden. Tic Gehaltskürzung in Bayern. Zn Erfüllung der aus Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 1. Dezember 1930 für die Länder bestehenden Verpflichtung, die Bezüge der Beamten usw. zu kür zen, hat der bayrische Ministerrat den Erlaß einer Verordnung beschlossen, die vom 1. Februar 1931 an aus die Dauer von drei Jahren die Dienstbezügc der Staatsbeamten im Dienste, die Versorgungsbezügr der Staatsbeamten und ihrer Hinterbliebenen usw um 6 Prozent mit der Maßgabe kürzt, daß die Bezüge von jährlich 1500 Mark und weniger von der Kür zung befreit find. Die Bezüge der Minister und Staatssekretäre werden ebenso wie die Bezüge der Staatsbeamten um 6 Prozent gekürzt. Tie Gemeinnützigkeit von Wohnnngsunterneh- men. In den Kreis der Notverordnung des Reichs präsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom 1. Dezember 1930 ist u. a. im 7. Teil unter Kapitel 3 der bisherige Entwurf zu einem Gesetz über die Gemeinnützigkeit von Wohnungsunternehmen einbe zogen worden. Die neuen Vorschriften treten am 2. Januar 1931 in Kraft. Wie dem Amtlichen Preußischen Pressedienst von zuständiger Stelle mitgeteilt ist, sind die Ausführungsbestimmungen der Reichsregierung in Bearbeitung. Dr. Schmelzle Präsident des Berwattungs- gerichtshofs. Auf Grund eines Beschlusses des baye rischen Gesamtministeriums vom 29. Dezember wurde Staatsrats Dr. Schmelzle, der bis August v. I. dem Kabinett als Finanzminister angehörte, zum Präsi denten des Verwaltungsgerichtshofes als Nachfolger Dr. Kahrs ernannt. Ferner wurde Ministerialrat im Staatsministerium für Unterricht und Kultus Dr. Adolf Hezner zum Senatspräsidenten beim Verwal tungsgerichtshof befördert. Verzögerung der Notstandsarbeiten. Auf eine Kleine Anfrage, die die Verzögerung von Notstands arbeiten zum Gegenstand hatte, hat der preußische Wohlfahrtsminister geantwortet, daß die für die Ein leitung verstärkt geförderter Notstandsarbeiten sich jetzt ergebenden Schwierigkeiten durch die am 1. August v. Js. erfolgte Umgestaltung der wertschaffenden Ar beitslosenfürsorge des Reiches bedingt seien. Die preu ßische Staatsregierung habe seinerzeit rechtzeitig der Reichsregierung gegenüber gegen diese Neuregelung ihre Bedenken zum Ausdruck gebracht. Die preußische Regierung sei aber bereit, auf eine Beschleunigung des Verfahrens mit allen ihr zu Gebote stehenden Mit teln hinzuarbeiten. Feierschichten bei der Reichsbahn. Die Reichs bahndirektion Dresden hat zur Vermeidung von Ent lassungen größeren Umfanges, die sonst infolge des Verkehrsrückganges unabwendbar wären, den Arbei tern des Werkstätten- und Bahnunterhaltungsdienstes einen neuen Arbeitsvertrag angeboten, der von dem bisherigen nur insoweit abweicht, als er eine wöchent liche Feierschicht von acht Stunden Vorsicht. Frankreich. Tie Pariser Strafkammer hat zwei Italiener abgeurteilt, die in der Nacht des 28. Oktober mit Pistolen bewaffnet und im Besitz einer Bombe festge nommen worden waren. Die beiden Jtalrener namens Charles Zitter und Mario Lario wollten mit Hilfe einer Benzintonne, in die sie eine Granate eingelassen hatten, ein Bombenattentat ausführen. Sie bezeich neten sich als Opfer der Faschisten, die sie in Italien mißhandelt hätten. Das Urteil lautete auf drei Jahre bezw. 18 Monate Gefängnis und 500 bezw. 100 Franken Geldstrafe. JtaNe«. Mussolini hielt am Neujahrsiage eine Rundfunkrede , in englischer Sprache an das amerikanische Volk, in der er , einleitend von der Freundschaft sprach, die man in Italien für die Vereinigten Staaten empfinde. Er erklärte sich als Gegner der Arbeitslosenunterstützung, die Hilfe müße in öffentlichen Arbeiten gegeben werden. Zum Schluß gab er der Ueberzeugung Ausdruck, daß der Frieden in der Welt aufrecht erhalten bleibe. Amerika. ' Der Vorsitzende de» Einwanderungsaurschusser des Reprä- " L'!!-.- S—————SSW sentantenhauses, Johnson, hat mit einer Bemerkung zur Einwanderungsfrage den Vogel abgeschossen, indem er öffent lich erklärte, Amerika werde bald gezwungen sein, nicht nur die Einwanderung völlig zu verbieten, sondern sogar selbst Menschen „auszuführen". Aus dem Muldentate. 'Waldenburg, 2. Januar 1931. Wei-werl im Zanuar. Silvesterzauber und Neujahrslärm liegen hinter uns. Der Jäger entflieht, wenn er eben kann, dem Ge triebe der Stadt und begibt sich in sein Revier, um nachzudenken über das, was ihm das Jahr 1930 ge bracht hat, ihm und seinem Wilde, und um mit sich zu Rate zu gehen, was zu geschehen hat im neuen Jahre. Denn dazu ist jetzt die richtige Muße vorhanden, weil rein jagdlich nicht mehr allzuviel „los ist". Das sieht man beim ersten Blick in den hier folgenden Jagd kalender: In allen Landesteilen dürfen geschossen werden: Fasanenhähne, Schnepfen, Bekassinen und Wildtauben; ferner in: Preußen: Rot- und Damhirsche und -tiere, Wildkälber, Fasanenhennen, Wildgänse, Schneehühner;- bis einschl. 15.: Hasen. Bayern: 1. rechtsrhein.: Wildenten, Fasanendeiv- nen, Krammetsvögel; 2. Pfalz: Wie zu 1., außerdem bis einschl. 15.: Hasen. Sachsen: Rot> und Damhirsche und -tiere, Wild- kälber, Dachse, Baum- und Steinmarder; bis einschl. 14.: Hasen. Württemberg: Wildenten, Baum- und Stein marder. Mecklenburg-Schwerin: Rot- und Dam hirsche und -tiere, Wildkälber, Hasen, Auer- und Birk hähne, Fasanenhennen, Wildenten, Trappen, Wild gänse; bis einschl. 15.: Rehböcke und Ricken. Mecklenburg-Strelitz: Hasen, Dachse, Birk hähne, Wildenten, Trappen, Wildgänse; bis einschl. 15.: Fasanenhennen. Baden: Dachse, Wildenten, Baum- und Stein marder; bis einschl. 15.: Rot- und Damhirsche und tiere, Wildkälber, Hasen, Haselhähne, Fasanenhennen. Thüringen: Wildenten, Wildgänse. Hessen: Rot- und Damhirsche und -tiere, Wild kälber, Dachse, Auer-, Rackel-, Birk- und Truthähne, Fasanenhennen, Wildenten; bis einschl. 14.: Hasen. Oldenburg: 1. Hauptlandesteil: Wildenten, Wildgänse, Wasserhühner, 2. Prov. Eutin: Rot- und Damhirsche und -tiere, Wildkälber, Birkhähne, Wild enten, Wildgänse; bis einschl. 15.: Hasen, 3. Prov. Birkenfeld: Rot- und Damhirsche und -tiere, Wild kälber, Rehböcke, Hasen, Auer- und Birkhähne, Hasel hühner, Wildenten. Anhalt, Braunschweig, Schaumburg- Lippe, Bremen: Rot- und Damhirsche und-fiere, Wildkälber, Auerhähne und -Hennen, Wildenten; bis einschl. 15.: Hasen. — In Bremen außerdem: Wasser hühner. Lippe-Detmold: Rothirsche und -tiere, Auer hähne und -Hennen; bis einschl. 14.: Hasen. Hamburg: Rot- und Damhirsche und -tiere, Auerhähne, Hasekwild, Wasserhühner; bis einschl. 15.: Hasen. Lübeck: Rot- und Damhirsche und -tiere, Wild kälber, Baum- und Steinmarder, Auer- und Birkhähne, Wasserhühner. Hohenzollern: Rot- und Damhirsche und -tiere, Hasen, Auerhähne, Wildgänse. Danzig: Damhirsche und -fiere, Damkälber, Baummarder, Schneehühner, Wildgänse; bis einschl. 15.: Hasen. Der kluge und vorsichtige Hubertusmann wird auch dort, wo die Jagd noch freigegeben ist, im großen und ganzen den Schuß auf Nutzwild vermeiden. Auch Hasentreibjagden wird er nur ungern noch abhalten, weil immerhin die Möglichkeit besteht, daß Freund Lampe das Blut heiß wird und ihn zu Liebesaben teuern treibt, die man nicht stören soll. Der kluge und vorsichtige Hubertusmann wird dafür seine ganze Auf merksamkeit der Sorge um sein Wild widmen. Wo eS noch nicht geschehen ist — le der — da müssen sofort die Schüttungen und Fütterungen be- schickt werden, und zwar in einem Ausmaße, das von den jeweiligen Witterungsverhältnissen abhängt. Da bei muß vor allem mehr, als das bisher geschehen ist, das Niederwild berücksichfiat werden. Man hat, scheint! mir, bislang den größten Wert auf die Versorgung des „hochwertigen" Wildes gelegt — um einmal einen unweidmännischen Ausdruck zu gebrauchen —, aber das ist grundfalsch. Wenn nicht gerade sibirische Winter auftreten, wie der s-tr Winter 1928/29 einer war, dann kommt Rot-, Dam- und Rehwild in Revieren, dia gut mit WeichhöHern bestanden sind, zur Not schließ lich durch, auch bei unsachgemäßer, schlechter Winter fütterung, aber in einem nur „normalen" Winter leiden Hasen, Karmckel und das Flugwild schon schwer. Nach dieser Tatsache richte man also endlich einmal
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