Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 05.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193106053
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310605
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-05
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Schönburger Tngeblutt werkttlgllch Nachmittags. Bezugspreis tm voraus ILO RMk. frei ins Laus. LM«« Nr. 10 N^Pfa^ SonntagS-Nr. 30 R.-Pfg. TVigrupreise: kgksp. Petttzeil« 1S R.-Pfg^ k» «ßerhalb d«S Bezirke« Ä R.-Pfg^ Lgesp. ^«arzeii« 45 R.-Pfg- Linweis« auf Auzet- N Eingesandte 10 R.-Pfg^ Nachweise- ^Eertengebühr 20 R.-PA, Rabatt nach Schwieriger Satz (Tabelle») mit Aufschlag. Anzeigen bis vorm. 9 Uhr am Ausgabetag erdete». Ausgabe nachmittags st,3 Uhr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. Zs. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bet Lerr» Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in LangenchurSdorf bei Lerr» Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linu« Friedesnann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler;' in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentur. Im Falle bShtrer Sewalt, Krieg, Streit, «ursoerruna, Maichiae»-' druch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Liefer«, hat der Bezicher leinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung »de» Rückzahlung de« Bezugspreises. Für Richtigkeit der durch Fer». sprecher ausgegebentn Anzeigen übernehmen wir kriu« Letviitz«. gleich weil verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Oberhain, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. un- Wal-enburger Anzeiger Diese« Blatt enthLlt dte amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts nnd de« StadttatS z« Waldendurg. Ferner veröffentliche« zahlreiche andere staatliche, städtische «. Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. Mitglied de« Sächsische« «ch de« Deutschen Zeltung«verleger-Berein« (E. B.) — verl<rg«ort Waldenburg Sachse». Fernsprecher Rr. ». Bofifchlleßfach Rr. 0. Amt Leipzig Rr. «4«. Bankkonti: Beeetnlbank Filiale Waldenbutg. Siodtgte»k»«t- Waldenburg Sa. h^ik deür, nur bei pünktlicher Zahlung, bei zwangtweis« der 8ech»»ng«betrügi wird jeder Rachlat hinfLHig. Nr. 128 Freitag, den 5. Jml 1S31 53. Jahrgang. Annahme der Notverordnung im Reichskabinett. 'Waldeuburg, 4. Juni 1931. Oesterreichs Handelspolitik. Johann Schobers politische Linie. Von Dr. Oskar kleinschmied. j». Die österreichische Handelspolitik befindet sich in einer Eigenartigen Lage. Gehen wir von den Verhältnissen "teibar nach dem Kriege aus, so müssen wir vor allem ^geheuren Warenhunger des durch den Krieg ausge- U"d zudem plötzlich seiner wichtigsten Rohstoff- h^>e beraubten Landes feststellen. Die dringendste Sorge die Sicherung der Lebensmöglichkeit um jeden Preis, h^ur mit Hilfe der Reliefaktion möglich gewesen ist. Die H^uugen daraus wird Oesterreich bis 1968 zu tragen Auch nach Bannung dieser drückendsten Sorge mußte !^jA?rreichifche Handelspolitik zunächst — so unwahr- !^"Uch dies unter dem Gesichtspunkt der Lage, wie sie geworden ist, erscheinen mag — auf Sicherung des Jm- ^0 1°" industriellen Rohstoffen gerichtet sein. Noch im ö 1921 hat das bei den wirtschaftlichen Abmachungen Tschechoslowakei bezüglich der Lieferung von Kohle x- Auch die Entwertung des österreichischen Geldes . die Sorge, ob ausländische Nahrungsmittel und Roh- U I" genügender Menge bezahlt werden können, drückend. und nach ist aber doch der Warenhunger gestillt wor- Bestände und Lager konnten aufgefüllt und die >k A'Ae Produktionskraft wiederhergestellt werden. Mit ?dilisierung der Währung ist ferner ein, wenn auch .»di exportfördernder Faktor ausgeschaltet worden. M Augenblick an waren die handelspolitischen Sor- , ^ichs nicht mehr auf Sicherung der Einfuhr, son- Sicherung der Ausfuhr gerichtet. Waren die ersten "He" Verträge mit den Nachfolgestaaten, die so- .K"mperisationsverträge, ^ch ganz auf die Be- nötigen Importe gerichtet, so galten die Be- u n und Beschlüsse der Konferenz von Portorofe bereits Amtlicher Teil. Wegesperrung. »»^gen Anfuhre von Maffenschüttuna werden die Kommu- «t Oberwi-ra-GSHsnißund Gösdorf GSHa- >.? m Flur Gähsnitz für schwere Lastkraftwagen ab 5. Juni 1931 Der Verkehr wird über' Gösdorf bezw. Röhrsdorf verwiesen. Dähsnltz, 4. Juni 1931. Der Gemeinderat. Beratungen des Reichskabinetts über die Notver- ^uugen wurden gestern Nachmittag beendet. , me Abreise Dr. Brünings und Dr. Curtius nach Eng- gestern Abend erfolgt. . Hr Verein zur Wahrung der gemeiusameu wirschaft- Anteresseu in Rheinland und Westfalen hat aus lbp Mitgliederversammlung in Düsseldorf scharfe Forde- Kn in wirtschaftlicher, innen- und autzenpolttischer an dte Adresse der Regierung gerichtet. ^Achbankpräsident a. D. Dr. Schacht sprach auf der des Arbeitsausschusses deutscher Verbände in ^deu TrtbutrrvtstonSfrage, wobei er sämtliche ^re Zahlungen ablrhnte. ^us dem sozialdemokratischen Parteitage in Leipzig Cntschließungen angenommen, die von der ^rordnung «„h pog scharfer Handhabung des Frak- ^jwanges handeln. b?" Berlin wurden mehrere Lebensmittelgeschäfte ge- ^ert. ^"»lüflsche Flugzeuge überflogen die deutsche Bucht. Frankreich ging dte Zahl der Arbeitslosen zurück. A Polen ereignete sich ein schweres Eisenbahnunglück. e rumänischen Wahlen stellen eine« Pyrrhussieg der ^rung dar. Finnland soll eine Volksabstimmung über das «Mverbot stattfinden. der Einschränkung der Verkehrsverbote in beiden Richtungen. Die Schaffung eines neuen österreichischen Zolltarifs, die schon im Jahre 1922 erwogen wurde, da sich der altöster reichische vom Jahre 1906 als überlebt erwiesen hatte, war noch mindestens ebenso von dem Gedanken diktiert, die Staatseinnahmen durch Stellung der Zölle auf Goldbasis zu sichern, wie von dem Schutzgedanken für die eigene Pro duktion. In dem Maße, als jedoch die österreichische In dustrie wieder erstarkte, insbesondere seit der Stabilisierung der Währung, trat ihr Ausfuhrbedürfnis wieder stark 'n den Vordergrund. Die österreichische Industrie war bis zur Beendigung des Krieges neben der in den heute zur Tschechoslowake- gehörigen Gebieten Altösterreichs gelegenen Industrie der Hauptlieferant in industriellen Fertigwaren für alle anderen Gebiete der österreichisch-ungarischen Monarchie, ganz ab gesehen von einem recht bedeutenden Export vor allem nach den Balkanstaaten. Die protektionistische Zollpolitik und vielleicht in noch höherem Maße der Verwaltungsprotektio nismus der anderen Staaten drängte jedoch Oesterreich Schritt für Schritt von den anderen Märkten ab. Während die immer steigenden Zollmauern der Nachbarn Oesterreichs die österreichische Einfuhr empfindlich hemmten, blieb der Zollschutz Oesterreichs selbst lange Zeit außerordentlich nied rig, ja er ist heute verhältnismäßig noch immer niedrig zu nennen. Die Folge ist, daß bei der steigenden Ueberproduk- tion Oesterreich als der Punkt des kleinsten Widerstandes wie ein Magnet alle Warenüberschüsse an sich zieht. Der Schutz des österreichischen Jnlandsmarktes wurde eine immer dringlichere Aufgabe. Oesterreich hat seither nicht aufgehört, den Abbau des Zollwahnsinns in Europa und besonders in Mitteleuropa zu fordern, aber es hat ihn — und aus guten Gründen — mitgemacht. Anläßlich seines Londoner Besuchs kennzeichnete Bundeskanzler Dr. Schober vor der Londoner Presse die handelspolitische Lage Oesterreichs mit folgenden Worten: „Entkleidet die politischen Grenzen Oesterreichs ihres Charakters als Zollbarrieren, und das österreichische Pro blem ist so gut wie gelöst. Wir sind darauf bedacht, für unsere Außenhandelspolitik jedes liberale System in Europa anzunehmen, da wir hierdurch nur gewinnen würden, aber ein schwaches Land kann nicht den starken Nationen Europas ein Beispiel geben. Wir sind in diesem Augenblick gezwun gen gewesen, über eine Revision bestehender Tarifabkommen mit einigen unserer Nachbarn zu verhandeln. Ich wünsche besonderen Nachdruck auf das Wort „gezwungen" zu legen. Wir betrachten die Erhöhung unserer Einfuhrabgaben nur als eine Notstandsmaßnahme, und unser Endziel ist die Er höhung der Kaufkraft unserer Bevölkerung und die grad weise Ausdehnung unseres Exports. Ich hoffe jedoch, daß mit der abnehmenden politischen Spannung in Zentral europa durch die Regelung der Ostreparationen der protek tionistische Grundsatz im Außenhandel etwas von seiner Stärke verliert." Der Bundeskanzler fügte hinzu, daß die Außenpolitik Oesterreichs in erster Linie eine Wirtschaftsfrage sei und daß die Aspirationen Österreichs in der Sicherung der Lebens fähigkeit des österreichischen Volkes und daneben in der Erhaltung der von den Vorvätern ererbten Kulturgüter beständen. Der Bundeskanzler hat damit ganz klar zweierlei ausgesprochen: daß Oesterreich der liberalen Linie seiner bisherigen Handelspolitik auch in Zukunft treu bleiben will und daß es jedes liberale System in Europa annehmen wird, aber nur ein System, das heißt eine geordnete Ein fügung in ein größeres Wirtschaftsgebiet. Solange das nicht erreichbar ist, sind wir, wie der Bundeskanzler sagte, ge zwungen, unsere bestehenden Tarifabkommen zu revidieren, und zwar in dem Sinne, der gegenwärtig immer noch trotz alles Redens von der wirtschaftlichen Organisierung Europas die handelspolitische Praxis Europas wie der Welt be herrscht, im Sinne des Schutzes der eigenen Produktion. Der oft genug gehörte Vorwurf der Doppelzüngigkeit, der gegenüber der österreichischen Handelspolitik namentlich in der Oeffentlichkeit seiner östlichen Nachbarn wiederholt er hoben worden ist, konnte nicht deutlicher, nicht mit klareren Gründen zurückgewiesen werden, als es mit den angeführten Worten des Bundeskanzlers geschehen ist. Eine Differenzie rung zu Ungunsten Oesterreichs, wie sie der gegenwärtige Zustand bedeutet, ist eben auf die Lauer ausgeschlossen. Kabinettssitzung beendet Berlin. 4. Juni. Nachdem am Dienstag Reichskanzler Dr. Brüning mit den Staats- und Ministerpräsidenten der deutschen Länder eine eingehende Aussprache über die von der Reichsregie rung in Aussicht genommenen Sanierungsmaßnahmen ge habt hatte, wurden Mittwochvormittag die Beratungen des Reichskabinetts forgesetzt und am späten Nachmittag zu Ende geführt. Darauf wurde Reichskanzler Dr. Brüning vom Reichspräsidenten zu einem eingehenden Vortrag emp fangen. Die Entschließungen des Reichspräsidenten sind für die nächsten Tage zu erwarten. Keine gesetzliche 4K-Stundenwoche Nachdem die Notverordnung nunmehr vom Kabinett fertiggestellt worden ist und der "Reichskanzler seine Unter schrift gegeben hat, liegt die letzte Entscheidung jetzt beim Reichspräsidenten. An amtlichen Stellen wird unter Hin weis darauf, daß man dieser- Entscheidung nicht vorgreifen könne, über den Inhalt der Notverordnung naturgemäß strengstes Stillschweigen bewahrt. Ob die Ver öffentlichung am Sonnabend oder erst am Montag erfolgen wird, steht im Augenblick noch nicht fest, da die technische Herstellung bei der Schwierigkeit und der Bedeutung der behandelten Materien größte Sorgfalt erfordert. Im ganzen stellt die Notverordnuno ein geschlos senes Programm mit dem Zweck der Etatsanierung dar. Auch in Kreisen des Reichskabinetts ist man sich durch aus darüber klar, daß die politische Situation bei dieser Verordnung schwieriger ist als bei der am vori gen Dezember. Das hat seinen Grund vor allem darin, daß jetzt nicht, wie damals, nur einige wenige Bevölkerungs schichten betroffen werden, sondern daß die Rot diesmal Maßnahmen erfordert, die das ganze deutsch« Volk belasten und selbst den Erwerbslosen, Kriegsbeschädigten und Klein rentnern gewisse Opfer auserlegen. Die Reichsregierung wird die Notwendigkeit dieser Maßnahmen in der Kundge bung begründen, die gleichzeitig mit der Notverordnung veröffentlicht werden wird. Es handelt sich dabei übrigens nicht, wie in der Presse vermutet wird um einen Aufruf de» Reichspräsidenten, sondern um eine Erklärung des Reicks- kabinetts. Sie besteht aus zwe' Teilen, wovon der erste die erwähnte Darstellung der gegenwärtigen Situation umfaßt, während der zweite Teil einen Ueberblick über den Inhalt der Notverordnungen g'bt. Im ganzn besteht die Notverordnung, wie bereits frü her gemeldet, aus etwa zwei Dutzend Gesetzen, di« textlich zum Teil allerdings recht kurz sind, so daß der Um fang der Verordnung doch nicht ganz so groß ist, wie der dei Dezember-Verordnung. Ls ist übrigens anzunehmen, daß die vierzigstunden- irbeitswoche mit dieser Verordnung gesetzlich festgelegt wird, hierüber ist Mittwoch noch ausführlich beraten worden. Das Kabinett hat die Festlegung aber offenbar aus einer Reihe von Gründen im Augenblick nicht für spruchreif gehalten. Die Wirtschaftspakte! an den Reichskanzler Unter dem Vorsitz des Parteivorsitzenden Drewitz tagten am 3. Juni die Führer der Reichstagsfraktion, der preußi schen, thüringischen und sächsischen Landtagsfraktionen der Wirtschaftspartei, um zur politischen Lage Stellung zu neh men. Es wurde einstimmig die Absendung des folgenden Telegramms an Reichskanzler Brüning beschlossen: „Schwerste Besorgnis über die sich immer katastrophaler entwickelnde Lage der Wirtschaft und der Reichsfinanzen, die zu einer ungeheuren Rotlage des Volkes geführt hat, zwingt uns, Sie. Herr Reichskanzler, in dieser entscheidenden Stunde noch einmal zu bitten, die Lösung des Reparationsproblems keinen Tag weiterschlcppen zu lassen. Wir halten trotz aller geäußerten Bedenken für dringend erforderlich, schon jetzt in Lhequers zu erklären, daß Deutschland nicht nur von allen vertraglichen Rechten aus dem Doung-Plan unverzüglich Gebrauch machen wird, sondern darüber hinaus eine enkschei- dende Aenderung der Grundlagen für Deutschlands Der- pflichtungen fordern muß". In einer auf den 10. Juni einberufenen Sitzung des Parteioorstandes der'Reichstagsfraktion und der Führer der Landtagsfraktionen soll endgültiger Beschluß über die aus Grund der Notverordnung erforderliche Einberufung des Reichstages gefaßt werden.
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