Zivilisten nicht leicht zu schildern. Wenn es sich aber um einen alten Sol daten des Weltkrieges handelt, läßt es sich schon leichter über manches sprechen. „Ganz im allgemeinen gesagt," so beginnt er, „läßt sich der Feldzug in Belgien mit dem Polenfeldzug gar nicht vergleichen. Freilich haben wir auch dort ordentlich marschieren müssen, und es war nicht leicht, quer über die Ausläufer der Karpathen 50 oder 60 Kilometer am Tage zu schaffen. Dieser Feldzug aber stellte uns gleich am ersten Tage vor völlig andere Aufgaben. Dich wird natürlich am meisten interessieren, wie unsere Pferde durchgehalten haben. Da haben wir schon die erste Überraschung; denn — wir haben sie gar nicht mitgenommen. Dabei hatten wir solche Freude an ihnen gehabt bei den vielen Übungen, die wir in der langen Wartezeit im Rheinland durchführten. Sie hatten alle die neuen Aufgaben so schnell und leicht begriffen. Über die Maas sind sie noch mit übergesetzt, aber dann fanden wir ein riesiges Lager von Fahrrädern, wie man es eben nur in dem fahrradreichen Holland finden kann. Unser ganzes Re giment und damit auch unsere Maschinengewehkompanie, schwang sich auf die Räder, und mit denen haben wir den ganzen Vormarsch bis zur Küste durchgeführt. Freilich war es gerade für unsere Kompanie nicht leicht, die Maschinengewehre und Minenwerfer auf Lieferräder zu mon tieren, aber für den deutschen Soldaten gibt es ja bekanntlich kein Hin dernis. Es war dann auch mehr als eigenartig, gerade die Minenwerfer auf Lieferwagen von Nestles Kindernahrung spazierenzufahren. Denn die Brocken, die sic verteilten, sind keinem gut bekommen. Wir haben unerhört viel in diesen 21 Tagen erlebt. Es sind mir aber noch einige Episoden in Erinnerung geblieben, so: Die Geschichte vom Pferd der Königin Astrid Das war an dem Tage, nachdem die Belgier kapituliert hatten. Unser Bataillon war wieder einmal ganz weit vorgestoßen, hatte eine kleine belgische Stadt genommen, und wir sahen vom Ortsausgang in einigen Kilometern Entfernung auf einer kleinen Bodenerhebung ein herrliches Schloß liegen, aber der Weg dahin sollte uns nicht leicht werden. Denn als wir die letzten schönen Landhäuser hinter uns gelassen hatten, deckte uns der Engländer gewaltig ein. So brauchten wir denn eine ganze Nacht zu den paar Kilometern. Immer auf dem Bauche vorwärts und die Schnauze im Dreck. ,Schwere Waffen nach vornh ertönte der Ruf der Vorausabteilung. Ja, die waren natürlich weit hinten, weil sie unseren: Tempo nicht hatten folgen können. Gesprengte Brücken hatten sie auf gehalten. Da stiegen unsere Minenwerfer von ihren Nestlekarren herunter Freßnäpfe für Hunde, Katzen und Kaninchen Vogel-, Dauben-, Hühnertränken, Badeschalen, Kayen-Klosetts Tonwaren-Baldauf Dresden AI, Postplat)