Vögleins Weihnachtsbaunr „Wer hat mein Weihnachtsbäumchen nur auf den Hof gebracht? Soll es denn immer frieren hier bei Tage und bei Nacht? Es strahlte doch so wunderschön in Hellem Kerzenschein; soll es dafür nun draußen stehn, ganz einsam und allein?" So sprechend blickt der kleine Hans aufs liebe Bäumchen hin; daß er es muß verlieren ganz, will ihm nicht in den Sinn. Auf einmal sitzt auf schwankem Ast ein muntres Vögelein; das ladet selber sich zu Gast beim Tannenbäumchen ein. Ein Krümchen hier, ein Krümcben dort, vom Weihnachtsfest noch her. Dann fliegt es wieder hurtig fort und holt der Gäste mehr. „Ei," denkt der Hans, „das ist ja fein, nun weiß ich, was ich tu! Du sollst mein Tischleindeckdich sein, mein liebes Bäumchen du!" Ium Mütterchen läuft er ins Haus als kleiner Bettelmann und trägt den Vögeln gleich hinaus das beste Futter dann. Sein Tannenbäumchen wird besteckt mit Brocken groß und klein, so daß der Tisch gar reich gedeckt für viele Vögelein. Sie alle riefen: „Piep, piep, piep! Der Winter wird nicht schwer. Wir haben unsern Hans sehr lieb und danken ihm recht sehr!" Adelheid Etmer. ORA«!