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Das Magazin
- Bandzählung
- 9.1932/33, Juni = 106
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Vorlage
- Aus Privatbesitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id368358402-193310609
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id368358402-19331060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-368358402-19331060
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Da unten ...
- Autor
- Bilbo, Jack
- Dargestellte Person
- Capone, Al
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- USA
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDas Magazin
- BandBand 9.1932/33, Juni = 106 -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 8
- WerbungWerbung 12
- ArtikelTitelblatt 1 13
- WerbungWerbung 14
- ArtikelTitelblatt 2 17
- ArtikelDie Wandlung des deutschen Theaters 18
- ArtikelDer Schreckenssturm 24
- AbbildungDie Uhr im Magen 27
- ArtikelUnsere Schottenseite 28
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 29
- ArtikelJugend marschiert ... 35
- ArtikelSie wissen bestimmt nicht, 38
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 39
- ArtikelDa unten ... 42
- AbbildungDie Glocke von Rovereto 43
- Abbildung"Mädchen in Uniform" 45
- AbbildungMarktfrau 47
- ArtikelDas Geheimnis, schön zu sein 51
- AbbildungDie Schwarzhaarige 54
- AbbildungDie Platinblonde 55
- AbbildungGrundtypen des Gesichts und wie sie geschminkt werden müssen 56
- AbbildungDie gerade Braue 58
- AbbildungDie geschwungene Braue 58
- AbbildungDie chinesische Braue 58
- AbbildungDie natürliche Braue 58
- AbbildungDie Brünette 59
- AbbildungDie Rothaarige 62
- AbbildungDie Blondine 63
- AbbildungRouge auf der Zigarettendose 64
- AbbildungIn der "Schreckenskammer" des Schönheitskünstlers 64
- AbbildungDas wahre Gesicht 64
- AbbildungIhr Schminkmodell 66
- ArtikelKünstliches Blut 67
- ArtikelMan haut ihn --- aus! 70
- ArtikelFahrt ans Meer 73
- AbbildungGreta, die Sphinx 76
- ArtikelRundgang durch die Museen 77
- AbbildungDas Planschbad in der Badewanne 80
- AbbildungWeich und warm auf Muttis Schoß... 81
- AbbildungIn zwei Minuten werden sie fest schlafen-obwohl sie doch ganz ... 81
- ArtikelDienstag den 3. 82
- ArtikelKunstdruck-Teil 4 83
- ArtikelKönnen Sie ...? 87
- ArtikelIm Pyjamaland 91
- ArtikelFischfang zu Pferde 94
- ArtikelDie schwimmende Friseuse 96
- AbbildungMeine erste Aufnahme in New York 101
- AbbildungAbbildung 103
- AbbildungAbbildung 104
- WerbungWerbung 105
- ArtikelBerliner Cocktail 106
- ArtikelWie sprichwörtliche Redensarten entstehen 107
- Artikel[Vermischtes] 112
- WerbungWerbung -
- DeckelDeckel -
- BandBand 9.1932/33, Juni = 106 -
- Titel
- Das Magazin
- Autor
- Links
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schafter und Theaterleute. Al Capones Feste waren berühmt: der beste Champagner im trockenen Amerika, die schönsten Frauen, Darbietungen großer Künstler. Beliebt, merkwürdig und gefährlich waren die Tischreden. Sie konnten Höflichkeitsaktionen sein, wie eine Rede Thompsons, der Capone als „kühnen Bildhauer“ feierte, der „das Gesicht Amerikas herausmeißelte“. Sie konnten zynische Kriegserklärungen sein wie Capones Rede nach dem Banküberfall, in der er gegen die „Wildwestunsitten des Bandenwesens“ wetterte und „hunderttausend Dollars für die Hinterbliebenen der Opfer“ aussetzte. Schwer zu sagen, ob die Gäste aus Scheinheiligkeit oder Bewun derung mitmachten. Capones Trick waren seine Diamantengeschenke, die dreierlei Bedeutung hatten: Zeichen wahrer Freundschaft — so erhielt von ihm der nach mals erschossene Reporter Alfred Lingle eine diamantenbesetzte Gürtelschnalle mit eingraviertem C; — Bestechung, wie die Diamantennadel, die der Staatsanwalt John Gray erhielt; — oder Kriegserklärung, wie im Falle Diamond. Die Beschenkten wußten in jedem Falle Bescheid. Unzählige Male versuchten die Reichen, sich Gangster als Schutzgarde zu enga gieren, zu denen sie mehr Zutrauen hatten als zu Detektiven, oder in Kriminalaffären die Hilfe von Gangstern in Anspruch zu nehmen, ehe man sich noch an die Polizei wandte. Bei der Verfolgung von Verbrechern, bei der Wiederbeschaffung von ge stohlenem Gut haben Gangster oft wertvolle Dienste geleistet — zu stehlen, hätte jeder Gangster für unter seiner Würde gehalten. Überdies, ahnte ein Dieb, daß Gang ster hinter ihm her waren, so rückte er, besorgt um sein Leben, seine Beute sofort heraus. Zur Schutzgarde „von Outsidern“ haben sich Gangster hingegen nie her gegeben; nein, „Kindermädchen bei Snobs spielen“, als „Attraktion dienen“, das wäre uns zu lächerlich vorgekommen. Der Gangster liebt das Rechnen nicht, er verachtet den Spießer, er hat eine offene Hand für die unteren Stände, die er rein individualistisch, gefühlsmäßig bemitleidet, ohne ein sozialistisches Programm zu besitzen. So versorgte die Capone-Organisation an den Festtagen Hunderttausende mit Lebensmittelpaketen, die außerdem einen Dollar und einen Gruß von Al Capone enthielten. Es wurden beträchtliche Summen an Blindenheime und Ferien-Kinderheime gezahlt. Wir standen außerhalb aller religiösen, aller Rassen- und Klassenprobleme. Denn Vertreter aller Rassen, Klassen und Religionen waren in unseren Reihen. Die Beziehungen der Gangster untereinander sind aufgebaut auf absoluter Kame radschaftlichkeit und Zuverlässigkeit. Das war das ganz unromantische Geheimnis unserer Stärke gegenüber der bürgerlichen Korruption. Kinogangster pflegten sich wegen Frauen-Affären zu erschießen. Undenkbar wäre für das Gangstersystem eine Belastung mit Weibergeschichten gewesen. Dank seinem Gelde, dank dem Nim bus, den ihm die bürgerliche Gesellschaft verschaffte, hatte der einzelne Gangster keinen Mangel an schönen Frauen. Mit Frauen kann sich ein Gangster nicht belasten in einem Lande wie Amerika, dessen scheinheilige Moral der Frau im Bürgertum jede Möglichkeit zu Erpressungen eingeräumt hat. Frauen haben auch Gangs nie angehört; bestenfalls wurden sie als Lockmittel verwandt, um einen Gegner „on the spot“, an einem bestimmten Platz, zu kriegen, wenn man mit ihm abrechnen wollte, oder um einen Beweis gegen einen unliebsamen Regierungsbeamten zu bekommen. Der frühere als unbestechlich bekannte Gouverneur von Dakota hatte die Be gnadigung von George Mc. Ahorn, der einen Polizisten erschossen hatte, abgelehnt. Die bekannte Tänzerin Doris T. freundete sich, von uns beauftragt, mit dem guten Familienvater an und erreichte auch schließlich ein intimes Rendezvous im Alamac- Hotel, New-York. Das ermöglichte zweien unserer Gangster, sich mittels einer Ka mera in den Besitz eines pikanten Dokuments zu setzen. Gegen Vorlage der sehr gut gelungenen Aufnahme entschloß sich der Gouverneur zur Begnadigung. Der Gangster konnte es sich leisten, das Spiel der großen Gesellschaft mitzu spielen. Das Einkommen eines Durchschnittsgangsters entsprach in der großen Zeit dem Lebensstandard des sehr gut situierten Bürgers, ln sich zeigt der Gang vier Gehaltskategorien. Die unterste Klasse bilden die Transporteure, die eigentlichen Bootleggers, also Schiffsbemannung, Verlader und Autoschofföre. Sie erzielten pro Kopf 300 Dollars die Woche. Die Verkäufer (Seiler) kamen mit Prozenten auf un gefähr 4—500 Dollars. Die Bodyguards hatten feste Besoldung von 600 Dollars; bei
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