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Scherl's Magazin
- Bandzählung
- 4.1928, H.4, April
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- ZB 14390
- Vorlage
- Deutsche Nationalbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id363877630-192804004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id363877630-19280400
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-363877630-19280400
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Mein Besuch bei den Teufelsanbetern
- Autor
- Klippel, Ernst
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- Kurdistān
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftScherl's Magazin
- BandBand 4.1928, H.4, April -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis II
- WerbungWerbung III
- ArtikelTitelblatt 353
- ArtikelOstern in Sevilla 354
- AbbildungEin Märchen aus uralten Zeiten ... 359
- AbbildungCampanile hinter Palmen 360
- ArtikelDie Frau des Dichters 361
- ArtikelVersuchungen der Großstadt 367
- AbbildungMelusine 373
- ArtikelDie offene Glastür 374
- ArtikelJesus in Gethsemane 377
- ArtikelHeiliges Land in der Gegenwart 378
- ArtikelKunstdruck-Teil 380
- Artikel7000 Stufen zum Himmelstor 382
- ArtikelDie große Frage 385
- AbbildungRundfunkeleien 396
- AbbildungErlebnis im Urwald 397
- ArtikelBoheme 398
- ArtikelEisenbahndiebe 400
- ArtikelDie Rowes-Sisters 401
- ArtikelAuf der Fährte des Thûr 402
- AbbildungDer javanische Prinz Gusti Ario Adikusumo 407
- AbbildungCamilla Horn 408
- ArtikelDer hölzerne Seehund 409
- AbbildungNach der Tat 414
- ArtikelNach der Tat 415
- ArtikelNa, wie alt? 416
- ArtikelWarum fällt die Katze stets auf die Füße? 418
- AbbildungWenn einer Pech hat oder der neue Gala-Wecker und der ... 420
- ArtikelVerjüngung bleibt Trumpf 422
- ArtikelMorgenbesuch 424
- Artikel5 Minuten vor dem Klingelzeichen 425
- ArtikelFlugreise Berlin-London 433
- AbbildungBrünette Lockung 440
- AbbildungTräumerei in Blond 441
- ArtikelEuropas größte Binnenschleuse 442
- ArtikelKunst und Grazie 444
- ArtikelHaifischliebe 446
- ArtikelMein Besuch bei den Teufelsanbetern 452
- Artikel[Vermischtes] 463
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- DeckelDeckel -
- BandBand 4.1928, H.4, April -
- Titel
- Scherl's Magazin
- Autor
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Zweieinhalb Goldpfund hat der Brautvater für seine Tochter erhalten. „Wo ist die Schwester für die Ewigkeit?" forschte ich, die bei den Teufelsanbetem gebräuchliche Bezeichnung für „Frau“ wählend. „Sie befindet sich in einem Winkel des dunklen Gemaches, hinter einem Vorhänge; dort muß sie drei Tage bleiben.“ Jedesmal, wenn das Schlagen der Tam burine und das Spiel der Flöten aussetzte, stießen die Frauen schrille Freudenrufe aus, in die die Männer mit lauten Schreien einfielen. Urplötzlich umschlangen sich dann die Paare und drehten sich — wie bei unseren alten Rundtänzen — im Kreise. Am nächsten Morgen führte ich mit den Festteilnehmern den jungen Gatten von Haus zu Haus, wo ihm überall ein kleines Geldgeschenk überreicht wurde. Ins Hoch zeitshaus zurückgekehrt, wurde nun auch er in ein dunkles Gemach gesperrt, um erst nach Zahlung eines Lösegeldes heraus gelassen zu werden. Endlich durfte er seine junge Gattin aus dem dunklen Ver steck holen, und Musik und Tanz begannen von neuem. Nachdem ich alle „Segnungen des Höchsten Herrn“ auf das junge Paar herab gefleht hatte, verließ ich am späten Nach mittage die ausgelassene Gesellschaft. Es war kurz vor Sonnenuntergang, als ich von der Berglehne dem Hause des Emirs wieder zuschritt. Festlich ge schmückte Frauen und Männer standen vor einem freundlich aus Feigenbäumen hervorlugenden Häuschen. Ein roher, mit bunten Tüchern halb verdeckter Holz kasten wurde von drei Männern heraus getragen. Kein Zweifel, ein Teufelsanbeter, den man zur letzten Ruhe geleitet. Die weißgekleidete Witwe, die Wangen und das Haar mit Ton beschmiert, auf dem Haupte aufgestreuten Staub, in der Rechten das Schwert ihres Gatten und in der Linken eine Haarlocke haltend, gesellt sich tanzend zu den jetzt einen Totentanz aufführenden Freundinnen. Sie ruft ihnen zu: „Freuet euch, euer Bruder hat vollendet!" Den Kopf des Toten nach dem Nordstern gerichtet, zogen sie in auffälliger Eile nach dem nahen Friedhofe. — Flintenschüsse und Freudengeschrei weckten mich am übernächsten Morgen. Festlich geschmückte Menschen standen vor den Häusern. Von Osten her kamen Volksmassen auf Pferden, Kamelen, Maul tieren mit zusammengebundenen Schafen, Kästen, Säcken, Teppichen, Decken. Tau sende von Wallfahrern zogen jauchzend zum Großen Feste des Schech Adi, zu seinem Grabe! In schlohweißem, goldbesticktem Mantel über rotem Jäckchen kam waffenstrotzend der Emir, umgeben von der hohen Geist lichkeit. Ich durfte mich als Ehrengast an schließen. Vor uns stießen die verwegenen Berg söhne Kurdistans wilde Kriegsrufe aus, führten Scheinkämpfe aus, Schallbecken, Tamburine, Flöten schmetterten dazwischen, Schüsse aus den Steinschloßgewehren dröhnten und weckten vielstimmiges Echo in den Schluchten. Auch ich opferte zwei Patronen, eine für den himmlischen Herrn Adi und eine für den Satan. Das heiße Tagesgestirn ging allmählich zur Rüste. Die Männer der wohlhabenden Familien streiften ihre Ärmel hoch, er griffen ein mitgebrachtes Schaf, nahmen ein Messer, durchschnitten den Hals des Tieres, streiften das Fell ab, rissen die Flanken auseinander, schnitten Teile ab und reichten sie den herbeieilenden Armen. Weiß häutige Ochsen wurden vorübergeführt, an geweihter Stätte jesidischer Heiliger ge- schächtet, das Fleisch verteilt. Die Nacht brach herein. Fakire in braunen Mänteln kamen aus dem Grabe. Sie hielten Öllämpchen, Dochtbündel und Ölkrüge. Alles drängte sich zu ihnen, streckte die Hand nach der Flamme aus und berührte mit den Fingerspitzen die JBxidMfHungm fcTlke u. ( SSm 3P 0 (L n nnnunPPn' saure, EiweiB, Zucker. zugsquellen für das 1927: 19300 Badegäste. V W\M \M Kur a ve S rwa..unr h
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