Vorwort. Wenn ich die folgenden Blätter jetzt der Oeffentlichkeit über gebe, so geschieht das aus einem doppelten Grunde: Einmal wollte ich das, was ich aus der Vergangenheit der Parochie Weßnig bis jetzt aufgefunden habe, der Vergessenheit entreißen, dann möchte ich das Ge sammelte den Gliedern der Parochie und ihren Freunden als ein Büchlein geben, das man in dm traulichen Winterabenden gern zur Hand nimmt, um sich mit den Ereignissen der vergangenen Zeiten bekannt zu machen und aus ihnen für die Zukunft zu lernen. Es macht sich in unsern Tagen mehr als früher das Be dürfnis gellend, die Entwickelung der heimischen Zustände kennen zu lernen; liegen doch besonders auf dem Lande für diese Kenntnis große Lücken vor. Dabei bietet auch eine kleine Gemeinde mancher lei, was des Interesses wert ist; in ihrer Geschichte kann man das Walten des allmächtigen Gottes verspüren, der sich um das größte Volk, wie um das kleinste Dorf kümmert. „Es ist das kleinste Vaterland Der größten Liebe nicht zu klein; Je enger cs dich rings umschliesst, Je näher wird's dem Herzen sein." Die Kenntnis der vergangenen Zeiten möchte ich vor allem für die Gegenwart dienstbar machen. Man versteht die Gegenwart besser, wenn man die Vergangenheit kennt. Viele Zustände in unserm heutigen Leben, Sitten und Gebräuche beurteilt man erst dann recht, wenn man weiß, wie sie sich entwickelt haben. Neue Gedanken, die die Gegenwart durchfliegen, können nur dann segens voll sein, wenn sie auf den früheren Verhältnissen fußen, wenn sie zurückgehen auf das Ursprüngliche, auf das Erhaltenswerte, auf das Fruchtbare der Vergangenheit, nicht aber, wenn sie die Grundlagen vergangener Tage verneinen und die alten Ordnungen voreilig