Die St. Michaeliskirche im Stadtteil Altchemnitz. Mit der St. Nicolaikirche steht die von Altchemnitz in engem geschichtlichen Zusammenhang Jahrhundertelang war das uralte St. Peter- und Paulskirchlein zu Altchemnitz eine Filialkirche von St. Nicolai. Nachdem dann aber Altchemnitz im Jahre 1884 von St. Nicolai ausgepfarrt und zur selbst ständigen Kirchgemeinde gemacht worden war, ging seine Kirche am 1. Oktober 1894 bei der Ver schmelzung mit der Stadtgemeinde auch mit an diese über. Das inzwischen neuerbaute Gotteshaus von Altchemnitz wurde dabei auf den Namen St. Michaeliskirche umgetauft. Da die alte St. Peter- und Paulskirche im Jahre 1888 durch Blitzstrahl eingeäschert worden war, so erbaute die Gemeinde auf einem dazu geschenkten Platze nach den Entwürfen des Architekten Schramm-Dresden und unter dessen Oberleitung das jetzige Gotteshaus mit einem Gesamtaufwand \ on 7000(4 Mark. Am 3. Juni 1889 bereits wurde der Grundstein gelegt, am 5 . Juli 1891 fand die Einweihung statt. Als schöner gotischer Bau ragt nun die St. Michaeliskirche mit ihrem 75 Meter hohen Turme aus dem 1 hale empor, und weithin über die grünende Aue des Chemnitzflusses erschallen in feier licher Stunde die Klänge seines schönen Des-Dur-Geläutes, das aus der Glockengiesserei von A. Bierhng-Dresden stammt, 2900 Kilogramm schwer ist und dessen kleine Glocke von einem Mitglied der Gemeinde gestiftet wurde. Schone 4 igurenglasfenster am Altarchor, die Geburt des Herrn, Christus mit Hostie und Kelch und Christus, den guten Hirten darstellend, zieren den 800 Sitzplätze fassenden Innenraum der Kirche; ebenso werden die Sakristei und die Taufkapelle durch Glasmalereien, Luther und Melanchthon, Moses und Johannes darstellend, geschmückt. Sämtliche Figurenfenster sind aus dem Atelier von Br. Ui ban-Dresden hervorgegangen. Während die Sakristeifenster gleichfalls von einem Mitgliede der Gemeinde gestiftet worden sind, ist der in Sandstein und Eisen gehaltene Altar ein Geschenk des Landeskonsistoriums. Die Orgel schliesslich besitzt 31 tönende Register und wurde von Gebr. Jehmlich-Dresden erbaut. — 85 —