mit besonderer Berücksichtigung des Zittauer Gebirges (Oybin, Hochwald, Lausche, Isarkamm etc.) und des angrenzenden Böhmens; mit zwei Karten und 30 Illustrationen
— 3 — thurm an der Möncliskirche. Mehrere alte Basteithiirme aus Bautzens einstiger Befestigung sind auch noch vor handen. Von Privathäusern verdienen Beachtung: das Grützner’sche Haus am Hauptmarkt (mit 365 Fenstern, von Napoleon I., Alexander I., Wilhelm III., König Anton und Königin Therese etc. bewohnt); das Ritschler’sche Haus, innere Lauenstrasse (von König Albert von Sachsen als Prinz bis Mai 1850 bewohnt); das v. Gersdorff’sche Familienhaus am Burglehn, mit grossartiger Bibliothek. Denkmale: vergl. S. 9. Bautzen oder wie man es früher benannte, Budissin, die altehrwürdige Hauptstadt der Oberlausitz, liegt unter 51° 11' 12" nördl. Breite, höchst romantisch am rechten Ufer der Spree, 681' hoch über der Ostsee. In über 900 Häusern zählt sie nach der neuesten Volkszählung 14,000 Einwohner, worunter etwas über 1200 Katholiken. Das als Vorstadt betrachtete ehemalige Landvogteidorf S e i d a u hat circa 3000 Einwohner in gegen 300 Häusern und ist meist von Wenden bewohnt. Bautzen ist sehr alt und schon vor 900 n. Chr. ge gründet, 1002 bereits Stadt, es war ehemals die Haupt stadt des von den Milkzenern bewohnten Sorbenlandes Milska, weshalb dieses auch „Budissin“ genannt wurde. Seinen Namen leitet man wohl 'mit Beeilt von der gegen Böhmen (zu welchem vordem die ganze Lausitz gehörte) niedrigen Lage des Ortes (Bud-Nissin= niedriger Grenz ort) her, die Sage aber erzählt, eine böhmische Gräfin, die hochschwanger durch den Ort reisend, den man eben unter Anleitung ihres Gemahls, des Burggrafen Wenzeslaus, 930 zu bauen angefangen, habe nach dem Namen und Zweck 1 *