Einleitung. LXSI war, den Tag zu besuchen, Planitz an seinen Bruder Johann, um diesen zu unterrichten, wie er sich nach Ansicht des Kurfürsten bei diesen Verhand lungen verhalten müsse, damit dieselben nicht zum Schaden Sachsens aus schlügen. Planitz sollte ihn, wie zwischen den Zeilen zu lesen ist, dabei unterstützen . 1 Seit dem Herbst des Jahres 1521, wo er vom Kurfürsten zu seinem Ver treter im Beichsregiment ernannt wurde, war er dann fast mehr aufserhalb seines Amtes als in demselben tliätig. Von jener Zeit an bis in den Sommer 1524 hat er sich im Ganzen kaum einige Monate in Grimma aufgehalten. Später hielten ihn dann seine außerordentlichen Geschäfte nicht mehr so lange hintereinander von seinem Amtssitz fern, aber eine Abwesenheit von mehreren Monaten ivar auch dann nichts Aufsergeivöhnliches. Seine Besol dung als Amtmann betrug 240 Gld. Hiervon hatte er auch die Amts personen: den Caplan, den Schösser, den Thorwärter und einen Landknecht zu beköstigen. Von der Besoldung wurden ihm übrigens nur 121 Gld. baar ausgezahlt, für die übrigen 119 Gld. war er auf den Ertrag des kurfürst lichen Vorwerks und der Schäferei Lauterbach im Amt Colditz angewiesen.“ Bie Einnahmen hieraus unterlagen natürlich grofsen Veränderungen. Auf fette Jahre folgten magere, in denen er nicht auf seine Rechnung kam. So klagte er 1534, dass er mit der Schäferei rechtes Missgeschick gehabt habe, also dass ihm einmal im Jahre bis an 600 und danach 700 Schafe gestorben seien . 3 Naturalbezüge an Küchen- und Brennholz sowie an Fischen er gänzten seine Besoldung. Was ihm aufserdem an Naturalien z. B. an Ge treide geliefert wurde, musste er bezahlen. Dienstleistungen aufserhalb des Amtes wurden natürlich besonders vergütet. Biren Dank für dieselben statteten die Fürsten überdies durch allerlei Begünstigungen, vor allem auch durch Übertragung von frei werdenden Lehen ab. 1523 überliefs ihm Kurfürst Friedrich den noch nicht ausgezahlten Best seiner eigenen Besoldung in Höhe von 72 Gld., die er für seine Thätigkeit am Beichsregiment beanspruchen konnte, damit Planitz sich dafür neue Pferde anschaffen könne. 1 Zur Förderung der Studien erhielt sein Sohn Georg 1528 von Herzog Johann auf 2 Jahre eine zu dem Schloss Altenburg gehörende Probende. 5 Lm Jahre l ) Instruction des Kurfürsten für Planitz an Herzog Johann. Heg. C pag. 121 Nr. 5 Conc. Mitgetheilt von Herrn Hr. Glagau. — 8 ) Aufser der Bestallungsurkunde kommt hier noch in Betracht: Abrechnung mit her Hans edlen von der Plaunitz a. 1534. Heg. Br S. 1 — 316 Nr. 1380. — 3 ) Niederschrift des Planitz ohne Hat. (aus dem Jahr 1534) ebenda: Erstlich bitt ich undertheniglich, mich der 1109 fl. vor das entpfangene getreide im ampt Grym gnediglichen zu erlassen; desgleichen auch die ersetzung eczlicher schaff, 'weil mirs ßo gar unrichtig mit der schefferei zutroffen, alßo das mir ein jar bis in 600 und daraoch bis in 700 schaff gestorben seint. — *) Br. Nr. 243,2 und Nr. 250, 3. — 5 ) Vgl. S. XXXIV Anm. 1.