en vindet, wil ez ein Saelise scheiden unde zühet ers an sine vorderen liant und an die meisten menie unde widervehet er daz urteil selbe sibende wider ander sibene, swd die meiste menie gesiget, die hat daz urteil behalden, kann etwa so wiedergegeben werden: Kein im Künigsgericht innerhalb Sachsens gefundenes Urteil ist so rechtsbeständig, dass es nicht von einem Sachsen gescholten werden könnte: zieht er es an seine Schwerthand und an die grössere Menge und bekämpft er es selbsiebent gegen andere sieben, so hat die Parthei gewonnen, vou welcher die meisten Kämpfer gesiegt haben. Betrachtet man diese Vorrechtein ihrem Verhältniss zu dem Rechtssystem des Sachsen-Spiegels, so stellt sich heraus, dass sie an sich gar nichts absonderliches enthalten. Denn die Urteilsschelte und ihre Folge, der siebenfache Zweikampf, wird geradeso wie I, 18 § 3 auch an einer anderen Stelle des Sachsen-Spiegels II, 12 § 8, wo nicht von sächsischen Vorrechten die Rede ist, beschrieben: Schilt ein Sachse ein urteil und zihet ers an sine vorderen hant und an di meisten menie, her müz dar unibe rechten selbe sibinde siner gendzen wider ander sibme; swd die meiste menie sige vichtit, der belieldet daz urteil. Iclich versiget man gewettet deine richtere und gibt deme bitze, der üf in geruckten hat; umbe urteil en müz man nirgen rechten denne vor deme rtcheß) Ferner gilt ganz allgemein die Regel, dass jedermann von den nicht gerichtlich begründeten obligatorischen Verhältnissen durch seinen Eid loskommt, da es I, 7 heisst: Swer icht borget oder gelobt . . . , wil ers versacken dar nach, her entvuoret ez ime mit sime eide, swaz her vor gerichte nicht gelent hat. Und endlich fehlt es auch für die Enterbung der nicht mit Männern gleichen Stammes verheirateten Sächsinnen ihrer sächsischen Verwandtschaft gegenüber nicht an einer Analogie, indem die schöffenbar-freien Sächsinnen, welche sich nicht mit Männern gleichen Standes vermählt haben, entsprechend be handelt werden: III, 73 § 1 wird nämlich bestimmt: Ninit ein 3 ) Ein Nachsatz (§ 12) nimmt ausdrücklich auf das Zusammentreffen zwischen Sachsen und Schwaben Rücksicht: Schilt ein Swäb eines Sachsen arteil, oder ein Sachse jenes, daz muozen si vor deme hörige bescheiden, als hie vor geredet ist. 1 *