Die Lehre des Johann Sylvins Wildnauer Egranus in ihrer Beziehung zur Deformation, dargestellt aus dessen Predigten. Yon Lic. Dr. Buchwald. Der Münzer sehen Schwarmgeisterei, welche in Zwickau einen ebenso schnellen und gewaltsamen, als unvermittelten Sturz der katholischen Hierarchie und des katholischen Kul tus erstrebte, setzte sich mit aller Kraft ein Mann entgegen, der, trotzdem er eine der interessantesten Persönlichkeiten der Reformationszeit darstellt, doch noch wenig bekannt ist. Es ist Johann Sylvius Wildnauer, aus Eger gebürtig, darum gewöhnlich Egranus genannt. Das Wenige, was wir von seinem Lebensgange wissen, hat Kolde, 1 ) in der Haupt sache Weller 2 ) und Seidemann 3 ) folgend zusammenge stellt. Die Quellen unserer Kenntnis von Egranus sind vornehmlich einige Briefe, welche Luther an ihn richtete, sowie mehrere Briefe Egrans, welche die Zwickauer Bib liothek im Originale aufbewahrt. 4 ) Wenn aber einmal der *) Allgemeine deutsche Biographie V, 622. 2 ) Altes etc. I, 177 ff. II, 779 ff. 8 ) Münzer, p. 9. 115. *) Kolde hat einen derselben in seinen Analecta Lutherana (S. 36 f.) veröffentlicht, dessen Text allerdings fehlerhaft wiederge geben ist. Zur Richtigstellung desselben sei bemerkt: S. 7 et vor dogmatibus ist nicht einzuklammern. — 8. 9: hominis et qui. — S. 12: statt tarnen recidit lies: tandem ceeidit. — S. 16 beginnt mit hos ein neuer Satz; statt modis lies: mediis. — S. 19 fehlt vor sacer- dotes: optimates et; statt audio lies: video. — Z. 1 v. u. statt: sola- tium (pro) me lies: solatur me. — S. 37, Z, 1: statt quemeumque lies