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Beiträge zur Geschichte des Bergbaues im sächsischen Vogtlande
- Titel
- Beiträge zur Geschichte des Bergbaues im sächsischen Vogtlande
- Untertitel
- nach archivalischen Quellen dargestellt
- Autor
- Schurig, Kurt
- Verleger
- Hohmann
- Erscheinungsort
- Plauen
- Erscheinungsdatum
- 1875
- Umfang
- [1] Bl., 100 S.
- Signatur
- Hist.Sax.M.158.n
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id3939107419
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id393910741
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-393910741
- SLUB-Katalog (PPN)
- 393910741
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- I. Die Anfänge des Bergbaues im Vogtlande
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
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Im Vogtlande mögen beide Fälle theils getrennt, theils in inniger Verbindung den Beginn des Bergbaues oder das Wiederaufleben desselben in seinen verschiedenen Phasen bedingt haben. , r . .Bekannt ist, dass im 5. und 6. Jahrhundert, als noch ein dichter Wald, ein Ausläufer des Minquidiwaldes, die vogtländischen Höhenzüge bedeckte, die Sorben-Wenden ihre Wohn sitzei m den Auen und Flussthälern dieser Gegend aufgeschlagen hatten und sich haupt sächlich mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigten, wie auch die Lage ihrer Wohnsitze deutlich genug zeigt, während jenseits des Erzgebirges, im Böhmerlande, ein anderer Stamm der Wenden sich angesiedelt hatte, von denen die Geschichte uns berichtet dass srn bereits im 7. Jahrhundert auf Eisenstein Bergbau trieben, das Eisenerz schmolzeii und sich Werkzeuge und Waffen daraus verfertigten. Diese letzteren waren ihnen besonders unentbehrlich, weil sie vielfache Raubzüge gegen ihre deutschen Nachbarn ausführten und häufig mit diesen in Krieg verwickelt waren. Dass aber die Wenden diesseits des Erzgebirges mit den böhmischen Wenden in Verbindung standen, lässt sich nicht blos aus der Stammverwandtschaft dieser Völker schliessen, sondern ist auch geschichtlich erwiesen , denn sie standen jenen im Jahre 631 im Kriege gegen die Franken bei und fielen vereint mit ihnen in Thüringen ein. War ihnen die Gewinnung des Eisens bis dahin nicht bekannt, so lernten sie dieselbe jetzt von ihren Bundesgenossen. Deshalb kann man auch dem Berichte des sächs. Bergkalenders vom Jahre 1783 Glauben schenken, welcher erzählt, „dass schon dreihundert Jahre vor Aufkunft des Goslarischen Bergbaues unter Otto dem Ersten die böhmischen Wenden unser Obergebirge (Erzgebirge) jenseits, unsere Wenden aber diesseits angebaut, daselbst Eisen stein gegraben, Eisenhämmer und Schmelzhütten angelegt und von Pirna bis an Hof im Vogtland alle Wälder, Berge und Hügel durchschürft hätten.“ Auch mochten Bergleute, durch die Verhältnisse gezwungen, aus Böhmen über das Gebirge gekommen sein. Im 1*. Jahrhundert war nämlich unter den Wenden in Böhmen die Sucht, durch Bergbau schnell Reicbthümer zu erlangen, so gross, dass sich alles auf den Bergbau legte, wodurch denn der Ackerbau dermassen vernachlässigt wurde, dass öfter grosse Hungersnoth einbrach. Deshalb riethen die Landstände einstmals im Jahre 843 zur äussersten Auskunft ihrem Herzog, die Bergleute weder mit Gelde noch mit Brode weiter hin zu fördern, vielmehr gar aus dem Lande zu jagen. 1 ) Bekannt ist wenigstens, dass in späterer Zeit, in der zweiten Hälfte des siehenzehnten Jahrhunderts, viele protestantische Böhmen wegen Glau bensverfolgung nach Sachsen auswanderten und hier freundliche Aufnahme fanden. Einem Theil dieser Exulanten verdankt Johanngeorgenstadt seine Entstehung; andere wandten sich nach dem Vogtlande, gründeten Georgenthal, Sachsenberg, Sachsengrund und errichteten viele Bergwerke z. B. Exulantentrost, Johann Georg. Ferner weisen die bergmännischen Aus drücke, die schon in den ältesten Nachrichten über vogtländische Bergwerke Erwähnung finden, auf die Wenden hin 2 ), z. B. Lehn von Lau (poln.), ein abgemessenes Stück Land; Kucks von Kus (böhm.), ein Theil, und Kusek, Theilehen; Lachter von Hawtar und Hlawa, das Haupt (Mannslänge); Rösche von Reszka, der Bach; Spat von spatny, schlecht, gering; Schacht von zachasetz, unterwärtsgehen, und zachod, der heimliche Gang; Ssichta, die Mühe, Arbeit; Schwaden von Swad, übler Geruch; Stollen von Sstola, unterirdischer Gang. Diese am häufigsten beim Bergbau vorkommenden Wörter mochten von den eingedrungenen Deutschen angenommen worden sein, weil sie für diese Begriffe keine passenden Wörter hatten und die Wenden ihre ersten Lehrmeister in der Bergbaukunst waren. Doch wird der Bergbau zu der Zeit, wo die Wenden noch in ruhigem Besitze der vogtländischen Gaue waren, nicht besonders lebhaft betrieben worden sein, vielmehr *) Klotzseh, Ursprung der Bergwerke in Sachsen. S. 42. 2 ) Ebendaselbst S. 55.
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