— 65 — Salz. Das Vorkommen von Salz in den ältesten Sedimentärgesteinen, in der Silurforma tion, beschränkt sich fast nur auf wenige Salzquellen. Diese Salzquellen, wie überhaupt alle, erhalten ihren Salzgehalt nicht aus der Auflösung von wirklichen Steinsalzlagern, sondern aus Schichten, welche das Steinsalz in sehr vertheiltem Zustande und wohl immer verbunden mit Kalk, Magnesia und Kalisalzen, enthalten. In Folge dessen besitzen die Salzquellen auch einen sehr verschiedenen Salzgehalt, die meisten, wie auch die vogt ländischen, sind sehr arm. Einige haben bei einer schon mehrere Jahrhunderte fortdauern den Benutzung ihren Gehalt gar nicht oder nur sehr wenig verändert, andre schwanken zwischen gewissen Grenzen, während noch andre an Salzgehalt mit der Zeit immer mehr verlieren. Das Vogtland besitzt verschiedene, der Silurformation angehörende Salzquellen. Abgesehen von Altensalz und Erlbach, wo Salzwerke bestanden haben, und den salz haltigen Quellen von Elster und Unter-Brambach, erwähnen die Urkunden noch einige sonst wenig bekannte Salzquellen. So schreiben Paul Salzberger von Schneeberg und Lienhardt Engelschall von Vogtsberg bei Gelegenheit eines Berichtes über Erlbach im Jahre 1538: 146 ) „ wissen wir Salzberger und Schosser Ew. Churf. Gnaden nicht zu Vorhalten, dass nicht gar eine halbe Meile wegs ob Adorf nach der Strasse gen Eger auf unsers gnädigen Herrn Lehn und Fiirstenthum neben königischen Gütern, die dem von Zedewitz zu Neipergk zuständig, uff ein Holtz oder walde, die suhle genannt, ein pechlein in einer Wiese zu Thale fliest, so zu warmen Sommertagen feuchte Thaue fallen und iie Sonne den Thau wiederum abtrocknet, so wurde Gras an demselben Flusse vom Salze weiss daran auch Salzkörnlein zu der Grösse von Hanf und Erbisskörnern gefunden und auf demselben Wiesengrunde hatt das hohe Wild und wilde Tauben seinen Gang und Flug, umb des Saltz willen.“ Ebenso sollten in der Gegend von Erlbach nach Eubabrunnen zu mehrere Salz adern vorhanden sein. 146 ) In einem Aufstande aus dem Jahre 1515 l47 ) wird ein „Saltz- brunnen zu Danhaussen umb Dye naumburgk“ angeführt, auf dem ein Muthzettel ein gelegt worden. In der Berghandlung vom Dienstag nach Quasimodogeneti 1538 l48 ) wird ein Salzquell bei Adorf erwähnt, von dem ein Adorfer Mass 2 Loth schwerer gewogen hat als die wilden Wasser; diese Soole habe man in einer Pfanne gesotten und ganz weisses Salz erhalten. Ferner soll es auch einen Salzbach bei Brundöbra gegeben baben. Ueber ihn berichtet der Bergcommissar Aug. Beyer, welcher am 1. Nov. 1725 wegen Besichtigung des Erlbacher Salzbrunnen in jene Gegend gekommen war 149 ): „Von Erlbach sind wir wieder zurück nach Brundöbra nach dem bekannten Luxhause gegangen, haben äuch den sogenannten Salzbach recognosciret, doch weder am Geschmack noch sonst etwas salz- haftes daran gespiihret, doch aber eine Bouteille davon mitgenommen.“ Diese ziemlich häufigen Vorkommnisse von salzhaltigem Wasser erweckten die Hoffnung auf noch reichere Salzquellen. Um nun die Leute zum Forschen nach solchen Quellen aufzumuntern, erliess Churfürst Friedrich August im Jahre 1726 eine Verordnung, die folgendermassen lautete: Friedrich August pp. Veste, Käthe, liebe getreue, Euch ist bekannt welcher massen zu Entdeckung siedewürdiger Salzquellen in unserm Lande zeithero hin und wieder vor sich geschehen. Damit nun solches nützliche Vorhaben umb so viel mehr befördert werden 14S ) w. st. A. Eeg. T. fol. 519. 520. 14S ) M. G. A. (Markneukirchner Gerichtsamts-Archiv.) Acten Tit. XV. Nr. 14. 1M ) Dr. St. A. Loc. 4505. 148 ) W. St. A. Reg. T. fol. 294. 295a» lm ) M. G. A Acten Tit. XVI. Nr 13. 9