45 Vom Colm bis zum Dorfe Calbitz und zur Eisenbahn station Luppe-Dahlen gelangt man in l*/ 4 St. und von hier in 1 St. nach Leipzig auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Colditz, Rochlitz, Penig, Kohren und Frohburg. Tour für 2 Tage. Man fährt, vorausgesetzt dass man auf dieser Tour die Eisenbahn so wenig als möglich benutzen will, mit dem Frühzuge bis Grossbothen (% St. Leipzig-Döbeln- Dresdner Bahn) und beginnt von hier die etwa 3 '/ 3 stündige Fusstour nach Rochlitz, anfänglich nur zu einer ganz kurzen Strecke auf der nach Colditz führenden Chaussee, dann aber auf dem links nach Kötteritzsch ab gehenden Fahrwege. Hat man das Muldenthal erreicht, dann erschliessen sich nach Colditz zwei gleich schöne Wege; der erstere, diesseits der Mulde, führt durch Gross-Sermuth, dann aber links am Steinbruche abbiegend nach einer steilen Höhe hinauf, welche einen herrlichen Rückblick in das Kreuzthal gewährt, wo beide Mulden Zusammentreffen. Ist die Höhe vollständig erstiegen, so gelangt man wieder auf die bei Grossbothen verlassene Chaussee zurück. Gleichzeitig erblickt man aber das schon von den Kötteritzscher Höhen aus gesehene Schloss Colditz und die an dessen Abhange liegende Stadt, mit dem noch höher als das Schloss liegenden Hainberge. Der zweite Weg, über Klein-Sermuth jenseits der Mulde führend, ist anfänglich hoch, wird aber später Thalgang. Jedenfalls ist dieser zweitgenannte Weg ent- entschieden hübscher, als ersterer und zwar vermöge seines herrlichen Ueberblicks ins Thal der Freiberger Mulde. Im Allgemeinen ist er jedoch weniger bekannt. Colditz ist ein alter Ort mit einer noch älteren Burg, die im Mittelalter, und noch im 16. Jahrhundert, wiederholt ein glänzender Fürstensitz war, in dessen 1464 durchaus neu erbauten Räumen sich jetzt eine Irren heilanstalt befindet. Am Markte findet man im „Weissen Hause“ leibliche Stärkung. Die theilweise noch alter- thümliche Stadt macht einen sehr freundlichen Eindruck. Emfehlenswerth ist der Besuch des Thiergartens, nahe