9 für fürstliche Personen zum Theil selbst illuminirte. Ein dergleichen Exemplar besitzt die Königliche Bi bliothek zü Dresden, 1537 wählte man ihn, (damals ein grösser Beweis von Achtung) zum Bürgermeister von Wittenberg. Wie gewissenhaft er diese Stelle verwaltete, wie treu er seinem Landesherrn diente, bewies er am besten bey der Belagerung von Wittenberg (154.7). Zu den We nigen, welche damals mit dem Churfürsten jede Ge fahr theilten, gehörte vorzüglich Cranach. Er war 'es, der, vom Kayser Carl V. ins Lager bey Piesteritz gerufen, mit thränenden Augen den harten Sieger — ■wiewohl vergeblich — um Gnade für Iohann Frie drich bat— er war es, der statt mit Lohn und Ehre dem Kayser, wie er es heischte, nach den Niederlan den zu folgen, lieber — als Greis — mit seinem Herrn in die Gefangenschaft zog und ihm dort mit der Bi bel „auch deutschen und französischen Historien büchern,” besonders mit dem Malen von „allerhand Bildwerk und Contrafactur” die traurige Zeit vertrieb. 13 Monate nach des Churfürsten Rückkehr ins Vater land (i55 2 ) starb Cranach im ein und achtzigsten Iahre zu Weimar, wo noch sein Leichenstein zu se hen ist.