H wenigstens mittelbar der Kunst in mancher Hinsicht förderlich war. Denn abgerechnet, dass die geringen, und untergeordneten Classen unter den Malern auf diese Art Verdienst erlangten, hatten die Genies unter ihnen auch Gelegenheit, ihrem Pinsel gleichsam freien Lauf zu lassen, ohne eine zu strenge Critik zu fürch ten. Und so konnte auch der Maler von Talent, aber ohne grossen Lehrer und ohne Connexionen in der Dorf- oder Provinzial-Stadtkirche leicht zum bessern Künstler sich bilden. Unter den damaligen Kirchenmalern zeichneten Balthasar Müller und Hans von Kalbe sich aus, welche auch zugleich Bildhauer waren. Diese zierten unter ändern die Annenkirche zu Annaberg 1522 mit erhabner Steinarbeit in hundert Feldern, welche sie i 5 s 4 köstlich illuminirten und mit Gold überzogen. Für iedes Feld der rohen Arbeit bekamen sie 18 Gulden. Auch trieb um dieselbe Zeit ein gewisser Pan- cratius Gruber, Alahler zum Hayn (wie er sich nannte, weil er sonder Zweifel ans Grosenhayn ge bürtig war), in Sachsen sein Wesen als Künstler, in dem br/iir viele Stadt-und Dorfkirchen Altäre malte und vergoldete. Doch mochten seine Arbeiten wohl