52 und ihre wohlthätigen Folgen nehmen mit der Zeit ge- Wiss mehr zu als ab. Und dies bestätigte sich unwidersprechlich auch in Sachsen. Der Keim des Schönen, welcher unter Jo hann Georg II. genährt von Italiens Beyspiel und Lehre fest im Vaterland wurzelte, gedieh in der Folge zu einem tausendästigen Baum, unter dessen sanften Schatten die Nation noch jetzt gemüthlich wohnt. Johann Georg III. trat als Freund und Beschützer der Kunst ganz in die Fusstapfen seines Vaters. Nicht zufrieden, die Ge mäldesammlung zu vermehren, stiftete er auch die erste Zeichen- und Malerschule oder Kunstacademie, und ernennte zum Direcktor derselben seinen Hof maler Samuel Bottschild von Sangerhausen (geb. 1641 gest. 1707) der in Italien zum Geschichtsmaler sich gebildet hatte. Derselbe ward auch Inspecktor der Churfürstlichen Gemäldesammlung. Von ihm finden sich noch einige Plafonds in dem Königlichen Schlosse des grossen Gartens. Bottschild zeichnete, malte und ätzte, aber mit mehr Genie als Geschmack. Seine Darstellungen, besonders seine Figuren, haben etwas Schwerfälliges und fast scheint es, als habe er die