65 dierte er unter der strengsten Crxtik des Vaters, die Meisterwerke der Alten und Neuern und zwar oft Tage lang nur bey Wasser und Brod. Als Ismael Mengs mit seiner Familie 1744 nach Dresden zu rückkehrte, behandelte er diese wieder wie zuvor, sclavisch und erlaubte ihr besonders mit keinem Men schen den geringsten Umgang. Doch fand ein Ita lienischer Sänger (Annibali) Gelegenheit, den Kö nig mit den ausgezeichneten Talenten des jungen Mengs bekannt zu machen. August liess sich von ihm in Gegenwart seiner Familie, des Grafen Brühl und einiger ändern, in Pa stell malen, und das Stück gerieth so zur Zufrieden heit des Königs, dass er dem jungen siebenzehen jäh rigen Mengs 100 Ducaten dafür gab, und 600 Thaler Gehalt anwies. Begierig, in der Kunst sich zu vervollkommnen, gieng Mengs 1746 mit seinem Vater und zwey Schwe stern nach Italien zurück, wo er besonders in Rom, bisher nur Nachahmer, nun selbst zu componiren an- fieng. Seine erste Composition war eine heilige Fami lie. Hier ward er mit Margarethe Guazzi, einem schönen Bauermädchen bekannt, mit welchem er nachher zu einer sehr glücklichen Ehe sich verband