83 Die erste Veranlassung dazu gab Professor Casa- n °va, der bei einer Vorlesung über die Kunst aus. serte: dass der Cardinal Albani ihm mit Gewissheit versichert, es müssten in Dresden Tapeten nach Ra- p ha eis Zeichnungen von Leo X. dorthin geschenkt sich befinden. — Als der Freyherr zu Racknitz Hausmarschall geworden war, stellte er hierüber die genauesten Untersuchungen an, und fand auch die Tapeten wirklich, theils aufgemacht in einigen Zim mern des Schlosses, wo sie natürlich durch Zeit und Lichterdampf ziemlich unscheinbar geworden waren, theils noch ganz neu in der Garde-Meuble Kammer, bis auf ein Stück, das nicht zu finden war. Die veral teten Tapeten wurden nun auf Blindrähmen gespannt und durch den Inspector Lechn er so vortrefflich ge- reiniget, dass sie fast den Anschein haben, als wären sie neuerlich erst gefertigt worden und doch haben sie bald ein Alter von drey Jahrhunderten. Sie sind sämtlich sieben und eine halbe Elle hoch und stellen Gegenstände aus dem Leben Jesu dar. Die Raphaeli- schen Zeichnungen dazu blieben in Arras, wo Croui« well Mittel fand, sie an sich zu kaufen. Ehedem be fanden sie sich in Hamptencourt, jetzt aber zieren sie das Schloss zu Windsor. Dorigny hat sie zu Rom