— 17 — Schloß der „erste Jahresbericht“ (Mai 1854 bis April 1856) mit dem Verzeichnis der Namen von insgesamt 96 Mitgliedern ab,* so konnte der nächste mit Einschluß der Ehren- und auswärtigen Mitglieder bereits 105 ordentliche und 26 außerordentliche ai rühren, und dabei war es nicht einmal ohne eine „Spaltung“ abgegangen. Josef von Wasilewski,** der verdienstvolle Musikhistoriker und Violinist, seit dem Jahre 1855 in Dresden lebend, war zunächst dem Vereine beigetreten, hatte indessen bald seinen Wiederaustritt erklärt und unter dem Namen „Musikalischer Verein“ eine Neugründung ins Leben gerufen. Ganz nach Art des Tonkünstler-Vereins hielt diese ihre Veranstaltungen in den Saalräumen des Kaufmännischen Vereins (Schreibergasse 1) ab, um jedoch nach einigen Jahren von der Bildfläche zu verschwinden. Unterdessen hatte sich der zarte Sprößling, den anfänglich die „liebliche Tochter einer stolzen Mutter“, d. i. der Königlichen Kapelle, — wie einmal der gegenwärtige verdienstvolle Schriftführer, Wilhelm Seifhardt, den Verein sinnig nannte,*** — darstellte, in erfreulichster Weise entwickelt. Nicht nur, daß der Verein in seinem Mitgliederbestände mehr und mehr erstarkte, schritt er auch unentwegt auf den Bahnen, die zu wandeln er entschlossen war, vorwärts. So fiel in das Jahr 1856, und zsvar auf den 22. September, die Gedächtnisfeier für den am 29. Juli dieses Jahres verstorbenen Rob. Schumann + und die Er nennung des ausgezeichneten Violoncellisten F. A. Kummer zum „Ehren-Vorstand“, und im Jahre 1857 gab es außer Veranstaltungen zu Ehren des kaiserlich russischen Generals, Senators und Direktors der Hofkirchensänger-Kapelle zu Petersburg Alexis von Lvoff, des Komponisten der russischen Volkshymne, und für die Hinterbliebenen * Von ihnen leben außer dem (Seite 3, Anmerkung) schon genannten Tr. Körner noch die Königlichen Kammermusiker i. P. Moritz Börner, Bruno Keyl und Louis Stein, weiterhin Bernhard Rollfuß, Fritz Spindler und Eduard Zillmann. ** Unter Mitwirkung der Kapellmitglieder Franke, Meinel und Karasowski, sowie der Pianistin Marie Wieck veranstaltete er dann in den Jahren 1867 und 1868 eigene Kammermusik-Soireen. *** Siehe Jahresbericht 1898/99, Seite 6. t Nach einem Prolog von Dr. Lindner (siehe Jahresbericht 1857/58, Seite 17) kamen zur Aufführung: Sonate op. 11 Fis-moll, Andante und Variationen op. 46 für 2 Klaviere, Streichquartett A-moll op.41 No. 1 und die Lieder „Dein Angesicht“, „Mondnacht“ und „Requiem“. 2