16 entsprechen. Denn wenn ein Lehrer jetzt noch 190 Kinder ans 9 verschiedenen politischen Gemeinden mit wendischer und deutscher Bevölkerung unterrichten muss, so ist es nicht zu verwundern, wenn die Erfolge ausbleiben. Glücklicher Weise bilden ähnliche Schulgemeinden in unserem Vaterlande nur noch seltene Ausnahmen. Von den 135 Schülern des laufenden Schuljahres kamen 61 von Bürgerschulen, 44 „ Volksschulen, 12 „ Realgymnasien und Realschulen, 6 „ Fortbildungsschulen, 4 „ Handelsschulen, 3 „ Gymnasien, 3 „ Seminarien, 1 „ einer Webschule, 1 „ „ Privatschule. Im Vergleich zum Besuch von 1877/78 hat bezüglich der Vor bildung der Schüler ein bedeutender Wechsel stattgefunden. Nach Prozenten ausgedrückt, besuchten die Handelsschule im Schuljahr 1877/78 37% ehemalige Bürgerschüler 1889/90 45% * „ 36% ji Volksschüler „ 32% „ 27% „ Realschüler „ 9% Der auffällige Rückgang der auf Realanstalten vorgebildeten Schülerzahl erklärt sich aus der Einsicht der Eltern, „dass es nicht wohlgethan ist, Knaben nur die zwei oder drei untersten Klassen der Realschule durchmachen zu lassen und dass solche Schüler, die nur etwa bis zur Konfirmation die Realschule be suchen sollen, besser in einer Bürgerschule zu belassen sind“. Wenn die Anstalt bisweilen junge Leute aufuimmt, die den Anforderungen derselben nicht voll entsprechen, so geschieht dies einmal mit Rücksicht auf die Erfahrung, dass dieselben, wenn sie zurückgewiesen werden, doch gewöhnlich nicht von ihrem Vorsatz ablassen, sich dem kaufmännischen Beruf zu widmen. Sie suchen und finden dann auch in der Regel Unterkommen in kleineren Städten, wo keine Handelsschulen bestehen; oder sie treten ein in Geschäfte, deren Inhaber nicht verpflichtet sind, ihre Lehrlinge in die Handelsschule zu schicken und besuchen dann die allgemeine Fortbildungsschule. Sodann ist es erfreulicherweise ja auch nicht selten, dass Knaben mit geringer Vorbildung recht befriedigende