Trotzdem die Kaiserlichen im Jahre 163*2 der armen Stadt eine Contribution von 600 Thalern als Brandschatzung auferlegten, plünderten sie dieselbe dennoch nach der Schlacht bei Lützen, zugleich mit den Städten Schmollen und Altenburg und den benachbarten Dörfern. Unbeschreiblich waren die Schrecken und die Greuel; als Bettler und nur froh das nackte Leben gerettet zu haben, flohen die Mehrzahl der armen Einwohner nach Gera, welches unter kaiserlichem Schutze stand, und blieben dort vom September bis Anfang November. Im folgenden Jahre mussten sie wieder ihre Zuflucht in Gera oder Eisenberg suchen, da die Plünderungen sich wiederholten. Drei Jahre später musste die Stadt Lieferungen für die schwedische Armee nach Leipzig senden. Wie tapfer sich die kleine Stadt wehrte, kann man daraus ersehen, dass sie einen Angriff von 500 Reitern auf das Raitzhainer Thor erfolgreich abwehrte. In den Jahren 1639, 1640 und 1641 hatte Ronneburg viel unter schwe discher Einquartierung zu leiden. Am 6. Januar 1640 lieferte der schwedische General Königsmark mit sieben Regimentern den Sachsen eine Schlacht in der Nähe der Stadt, worauf die Schweden sich längere Zeit in Ronneburg festsetzten. Wiederum schlugen die tapferen Einwohner einen feindlichen Angriff zurück, den 300 Reiter auf die Stadt machten, als die kaiserlichen und schwedischen Truppen sich bei Saalfeld gegenüber standen. Noch mehr des Krieges Ungemach und Leid musste die arme Stadt erdulden. Als im Mai 1641 Oberst Russ- wurm mit Weimaranern vorbeizog, drangen seine Reiter