nebst einem Regiment Franzosen mit Gewalt ein, plünder ten drei Tage lang Stadt, Schloss und Kirche, erschossen eine grosse Anzahl der Einwohner und trieben schliesslich 1400 Stück Rindvieh mit sich fort. Die Höhe des Verlustes soll sich auf 50 000 Gulden belaufen haben. Am Palm sonntag desselben Jahres versuchten wieder mehrere hun dert Reiter, welche sich in die Stadt hineingedrängt hat ten, zu plündern, sie wurden aber von ihrem Befehlshaber sofort hinausgewiesen, und die Anführer mit dem Tode bestraft. Obwohl die nun folgenden Jahre der Stadt schwere Prüfungen brachten, schien das Jahr 1647 dieselben noch zu übertreffen: am 27. September rückte die ganze schwe dische Armee in Ronneburg ein und war die Stadt acht Tage lang das Hauptquartier des Generals Wrangel, des Generalfeldzeugmeisters Wittenberg, und der General lieutenants Douglas, Steinbach, Horn und Picke; ihnen folgten alsdann auf dem Fusse die Kaiserlichen. Nicht nur die Greuel des Krieges musste Ronneburg erdulden, auch der Würgengel des Mittel alters, die Pest, suchte die Stadt dreimal heim; im Jahre 1611 starben an der Seuche 549 Personen, 1616 forderte dieselbe 92 und 1639 70 Menschenleben. „Weder Glück noch Stern“ schien die Stadt zu haben. Schon im Jahre 1620 waren 39 Häuser ein Raub der Flam men geworden. Kaum hatte sie sich jetzt aber von der Unbill des furchtbaren Krieges etwas erholt, kaum er freuten sich die Bewohner wieder eines Gefühles der Ruhe und Sicherheit, da entstand am 1. August 1665 ein grös ser Brand, der die Kirche, das Rathaus und 214 Wohn-