21 sitz der Herren v. Wildenfels, war ziemlich bedeutend. Nach Abtragung des mit dem Einsturze drohenden Turmes haben wir eine vollständige Ruine, Die sogenannte Marterkammer, das ehemalige Burgver- liess, mit einigen Instrumenten ist sehenswert. Zum letzten Male wurde das hintere Schloss im Jahre 1651 erneuert und sollen die Renovierungsarbeiten im Jahre 1666 voll endet worden sein. Unter dem Grundstein der 1657 neu aufgeführten Mauer fand man eine Schrift folgenden In haltes : „Uf des Durchlauchtigen Hochgebohrnen Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich Wilhelms, Herzogens zu Sachsen, Jülich, Cleve und Bergk, Land-Grafens in Thüringen, Mark- grafens zu Meissen, Grafens zu Marek und Ravensberg, Herrn zu Ravenstein, Altenburgische Linien, gnädigen Be-, fehl und Verordnung ist diese Mauer aufs neue wieder auf gerichtet und das ganze hintere Schloss zu Ronneburg repariret, und angefangen worden den 30. Juli anno Christi 1651.“ Das vordere Schloss, worin sich auch die Kapelle des heiligen Georg befand, enthält jetzt das Amtsgericht und das Rentamt; ferner auch mehrere Beamtenwohnungen. Das Wohnhaus welches gegen' die Stadt hin gelegen ist* war früher der Rittersitz oder Burgsitz. Hierzu gehörten der grösste Teil der Schlossgüter und mehrere Dörfer. Vier Jahrhunderte hindurch war dieses Gut im Besitze derer von Liebschwitz, der Vasallen der Herrschaft des hinteren Schlosses. Bemerkenswert ist noch der grosse Schlosshof und die hübschen Anlagen, von denen wir eine herrliche Aussicht in das Gessenthal gemessen.