57 Die Dauer dieser Bäder bei einer Temperatur von 27,5 0 C. bis 35 0 C. darf eine Viertelstunde bis höchstens eine halbe Stunde nicht überschreiten. Längere Bade dauer und höhere Temperatur hat eine äusserst ex- citierende Wirkung. Ein weiterer Zusatz zu dem Ronneburger Mineral wasser ist die Soole. Diese Bäder regen den Gesammt- organismus zu erhöhter Thätigkeit des Stoffwechsels an, die Untersuchungen von Röhrig, Zuntz und Paalzow zeigen nämlich eine Steigerung des Oxydationsprozesses, indem die Sauerstoffconsumtion und die Kohlensäureaus scheidung vermehrt wird. Das Endresultat dieses Vorgangs ist ein vermehrtes Bedürfnis nach Nahrungszufuhr und hierdurch wird eine Aufbesserung in der Gesammtbilanz des Körperhaushaltes erzielt. Unterstützt wird diese Wir kung noch durch die Kohlensäure. Es erklären sich hieraus die vorzüglichen Resultate bei Scrophulose, Rha- chitis und Anschwellungen der LymphdrÜsen, sowie durch die Abspaltung der Kohlensäure aus der lebendigen Substanz, die resorbierende Wirkung auf chronische Exsu date und Entzündungsresidium, ferner die günstigen Resultate bei rheumatischen Zuständen und Gicht, bei Neurosen und namentlich bei anaemischen Zustän den in Verbindung mit Eisen, wenn dieselben auf scrophu- löser Basis beruhen. Auch Schwefelbäder werden in nicht geringer An zahl verabreicht, die als solche ein kräftiges Reagens auf Syphilis und chronische Hautkrankheiten sind. Indem die Wirkung der Schwefelbäder mit derjenigen der Wildbäder fast identisch ist, wobei infolge der Schwefel-