Daß Großenhain 1312, nach der Gefangennahme des Markgrafen Friedrich an seinen Toren, auf einige Jahre brandenburgisch wurde, daß 1429 die Hussiten es eroberten und teilweise zerstörten, ja selbst daß es 1540 durch die Rachsucht der zum Abzug gezwungenen Nonnen fast gänzlich in Flammen aufging, dies alles tat seinem Gedeihen wenig Abbruch; der blühende Handelsverkehr schuf reichliche Entschädigung. Anfangs hatte die Furt an der Pferdeschwemme als alleinige Einfahrt und Ausfahrt für die Kaufmannswagen genügt. Darnach lenkte man die Hohe Straße durch die Stadt hindurch nach dem Dorfe Quersa. Später wurde ein Uebergang über die Röder bei Zschieschen hergestellt. Kirche zu Großenhain. Zuletzt brach man die innere Meißner Straße nach dem Hauptmarkte durch. Aber die innere Dresdner Straße in ihrer stattlichen Breite zeugt noch heute von ihrer einst maligen Bedeutung. Unter dieser, dem Hauptmarkte und der Naundorfer Straße hat man ein zweites Pflaster gefunden. Die Stadt erwarb mannigfachen wertvollen Grund besitz, darunter 2 Rittergüter und den ausgedehnten