der Grund zu einem neuen Schlosse mit sich anschließender Kirche gelegt, und das letzte Jahr des fünfzehnten Jahrhunderts sah wol beide schon vollendet. Da Friedrich, dessen tief religiöser Sinn doch ganz in den Fesseln des vorreformatorischen Aberglaubens lag, während jenes seine Gedanken stets beschäftigenden liaues eine Meerlahrt nach dem Heiligen Lande unternahm: so benutzte er dort die reichlich gebotene Gelegenheit, Reliquien und .Merkwür digkeiten aller Art zur zeitgemäßen Ausschmückung des begonnenen Gotteshauses zu erwerben. Hiedurch w urde dieß eine vor ändern reiche Schatzkammer papistischer Kleinodien; und es ist wol der Mühe werth, bei dem Voliendungsjahre 1499 (dessen Ziffern noch jetzt über dem Portale eingegraben zu lesen sind) ein wenig zu verweilen. f. Von 1400 bis 1560. Zum Theil vielleicht noch auf den Grundmauern jener Capelle Herzog Rudolfs"), welche etwa die westliche Hälfte des Raumes einnehmen mochte, war die neue Schlosskirche im wesentlichen so wie sic noch heute vor Augen ist aufgeführt worden, einschiffig mit dreiseitigem Chorschluss, wie der Grundriss zeigt 12 ): Mas die Verhältnisse angehl, so betrug die Länge 292 Par. Fuß, die Breite 67,25, die Höhe bis zur Wölbung S6,83, die des Daches endlich 69,7"). Sie war hochgcwülbt ohne Pfeiler, außer einem im Westen wo sie sich an die fürstliche Wohnung anschloss; wie die Mehrzahl aller damaligen Schlosscapellen von vorn herein auf Emporkirchen angelegt und sammt diesen fast ohne Holzver wendung aus Merkstücken aufgeführt; am Boden mit bunten Marmorfliesen gepflastert. Auf dem Dache — und zwar mehr gegen Osten — erhob sich ein nicht allzu hohes Türmchen, doch geräumig genug, um drei Glocken zu fassen 1 *). Dieß war der einzige Kirch turm, denn der westlich anstoßende gehörte natürlich zum Schlosse. Neben dem Portale erhoben sich zwei Steinbilder, das eine durch Bart und Bischofsmütze auf einen geistlichen Wür denträger deuleud, das andere durch die Krone auf dem Haupte