in Dünger eingewickelt. Man könnte versucht sein, hier an einen Idealismus, wenigstens an einen unbewussten, zu f lauben, der den Bewohnern um der natürlichen Schönheit es Berges willen die Kargheit ihrer Scholle vergessen lässt; sie blicken von ihrer sonnigen Höhe herab auf eine Menge Thalzüge und auf eine Menge Ortschaften darin, die alle glücklicher sind, als das arme Obersachsenberg, und doch nimmt der Ort an Einwohnerzahl rapid zu. Ein ganz beispiellos reicher Kindersegen lugt ans den verschobenen und verklebten Guckfensterchen hervor oder tummelt sich auf den abschüssigen Wegen herum, und tritt der Fremde heran und stellt eine Frage an sie, so blicken sie nicht verduzt zu ihm herauf, um zu schweigen, wie die Baueijungen im Niederlaud, sie geben frische freie Ant worten, lind geht die Frage über ihre Kenntniss, wo sonst auch das intelligentere Kind pflegt zu schweigen, sagen sie wenigstens: „Dös weess i net!“ Von der äusseren Armseligkeit der Wohnungen sticht das Innere erfreulich ab, schon die Weissstickerei, der sich die Frauen widmen, zwingt zu tadelloser Reinlichkeit. (Hier werden feine Battisttüchlein gestickt.) Oft kommen sechs bis acht Mädchen und Frauen zusammen in ein solch enges Stiiblein und unter Geplauder und Gesang und dem Gezwitscher der unvermeidlichen „Grünitze“ (Kreuzschnäbel) entstehen die wirklich kunstreichen Arbeiten. Das Wirths- liaus in Obersachsenberg, das einzige zweistöckige Haus des Ortes, steht dicht an der böhmischen Grenze. Der Aschberg, der Gipfel des besprochenen Berges, an dessem Abhang das Dort liegt, ist von hier aus am sichersten zu finden, man steigt eine Viertelstunde nach aufwärts an den Grenzsteinen entlang; etwa hundert Schritt von der Grenze entfernt, auf böhmischem Gebiet, erhebt sich die Granitkuppe aus dem Schiefergebirge, sie ist mittel europäische Triangulirungsstation. Die Fernsicht von dem Stein ist eine sehr vorzügliche, man sieht den langen Kamm des böhmischen Mittelgebirges, den des fränkischen Gebirges, des Voigtlandes, die Waldregion von Fribus und Sauersack, die sächsischen Wälder nach Eibenstock zu, das tiefe Zwodtenthal, das sich von den Brunn-Döbraer Wäldern hinabzieht in’3 Egerthal. Die nahe Landschaft ist durch den breiten Rücken des Berges zum guten Theil verdeckt; in dieser Beziehung ist der Ausblick vom Abhang aus, wo das Dorf steht, viel bevor-