1. Die Herren v. Baruth. 107 habt hätte, diese bereits bei Lebzeiten von Bischof Heinrich gütlich verglichen worden seien. Wahrscheinlich hatte er statt jener Güter einen Theil des damals zum Bisthum Meissen gehörigen Dorfes Kun nersdorf auf dem Eigen erhalten; wenigstens besassen seine Söhne einen Antheil davon 4 ). Er war aber auch in Schlesien begütert und erscheint schon 1247 unter den Mannen der Herzöge Boleslav II. und Heinrich III. 8 ). j a es scheint, dass er sich, ebenso wie später seine Söhne, vielmehr in Schlesien, als auf seinem Stammgut Baruth auf gehalten habe. Als seine Söhne dürfen wir betrachten die „edlen Herren“ Bern hard, Seifried und Heinrich, Gebrüder v. B., welche 1319 von Herzog Heinrich von Jauer, als neuem Landesherrn der östlichen Ober lausitz , mit Baruth und zwar zu gesammter Hand belehnt wurden. Dabei erfahren wir zugleich, dass sie in Schlesien z. B. das Dorf Ossig und 15 Hufen zu Struse (Kreis Neumarkt) besassen. Sie lebten ausschliesslich in Schlesien. Heinrich wird 1315—41 als Propst am Domkapitel zu Breslau genannt. Seifried erscheint schon seit 1277 häufig im Gefolge schlesischer Herzöge, besonders Heinrichs IV. von Breslau. Er begleitete 1319 den Herzog Heinrich von Jauer von Gör litz aus nach Oelsnitz im Voigtland zur Zusammenkunft mit König Jo hann von Böhmen 6). Dieser „Ritter“ Seifried v. B. nun belehnte 1306 den Nie. v. Neushofe und dessen gleichnamigen Sohn mit einem rheil des Dorfes kunnersdorf auf dem Eigen, das dieselben steuerfrei inne haben sollten, wie er, Seifried, selbst es vom Bisthum Meissen besessen habe'). Auch zu Leuba (N. von Ostritz) hatten die Gebrüder \. B. Besitzungen. So hatte einst Seifried 7 Schillinge Zins daselbst verkauft, die 1334 an das Kloster Marienthal gelangten. Ebenso hatte Bernhard zwei Hufen daselbst dem Otto v. Stewitz zu Lehn gereicht welche 1334 Bernhard’s Söhne, Kedil und Bernhard ebenfalls an Marienthal abtraten 8 ). Wir wissen nicht, wessen Sohn jener Hans v. Baruth war, der ^ ^ ^ not l' e , Geschichte des Eigenschen Kreises 3. ^ rzschoppe und Stemel, Urk.-Sml. 311. 6J Stenzel, Gründungsbuch von Heinrichsau 1<4._ 1,8. Boczek, cod. Morav. IV. 272 flg. 350. Auch ein Dietrich v. B., vielleicht ein vierter, 1319 nicht mehr lebender Bruder, wird 1290 im Gefolge Herzog Heinrichs von Glogau erwähnt. Tzschoppe und Stenzel, Urk-B 407 409. v. Weber, Archiv f. d. sächs. Gesch. VIII. 288. 7) Rnothe, Eigenscher Kreis bl. Auf dieses Kunnersdorf und diesen Neushofen (nicht: Nesshenam) bezieht sich gewiss auch der Schluss der oben erwähnten Belehnungsurk von 1319 81 Lus. 304. 302. J Ood -