erhebung krönte das stattliche Nonnenkloster Pillenreut, mit all seinen Zugehörigkeiten sicher geborgen hinter Wall und Graben. Die mächtigen Bäume des Lorenzer Reichswaldes, der sich bis hart an das Kloster erstreckte, spiegelten sich in den klaren Fluten des Königspruck, des Reytenpühel, des Erl eich und des weissen Sees.— Dieser idyllische Platz, über dem sonst ernste Waldesstille ruhte, die nur die Klosterglocke unterbrach, wenn sie mit ernsten Tönen zum Gebet rief, ward an jenem Märztage die Stätte eines erbit terten Kampfes. Vor Kampfeslust glühend erwartete Albreclit Achilles von Brandenburg an der Spitze seiner Reisigen, ob die Nürnberger seine Herausforderung zum Kampfe annehmen und ihm die Gelegenheit bieten würden, den Stolz der trotzigen Stadt für immer zu brechen. Und sie kamen unter Führung ihres tapferen Feldhauptmanns, Heinrichs Reuss des Jüngeren von Plauen — und nach erbittertem Kampfe musste der stolze Markgraf verwundet sein Heil in der Flucht suchen und war froh, als die Tliore Schwa bachs hinter ihm und seinen flüchtigen Reisigen sich schlossen. In die Ereignisse jenes Tages versetzt uns auch ein Bild, ein Ölgemälde, das sich auf dem fürstlichen Schlosse zu Schleiz befindet. In einer von Bäumen umstandenen Ebene steht das Nürn berger Heer zum Auszuge gegen Albrecht bereit. Der Augenblick ist festgehalten, in dem Erhard Schürstab, der derzeitige Bürger meister der Stadt und Führer des Fussvolks, in einer Rede die Seinen anfeuert. Helm und Schild hat er zu Boden gelegt, die Linke hält den Speer, und Gesten der rechten Hand begleiten seine Worte, denen das Heer mit seinen Führern — durch Wappen und beigefügte Inschriften als solche bezeichnet — aufmerksam lauscht. Im Schatten der Bäume ist die stattliche Wagenburg aufgefahren, und Knechte sieht man in der Ferne auf der Wacht, um das Heer gegen plötzlichen Angriff zu sichern. Links im Vorder grund aber — und das interessiert uns zumeist — hält Heinrich Reuss der Jüngere mit den Hauptleuten seiner Reisigen. Der Feld hauptmann ist in voller Rüstung, von dem Helme nickt stolz der Helmbusch aus Straussenfedern, und ungeduldig scharrt der kräftige Falbe, der Nürnbergs Führer trägt. Leider kehrt die Figur dem Beschauer den Rücken. Neben Heinrich Reuss halten Philipp Holz- schuher, Kunz von Kauffungen, Otto von Kottwitz, durch die Arm 41