verstanden, den Sieg auszunutzen, bis hart an die Tliore der Stadt verfolgten sie den fliehenden Gegner. Gross war die Siegesbeute, Neben den Waffen fielen den Siegern auch die mit der Ausbeute des Fischzuges beladenen Wagen in die Hände, vor allein aber eine grosse Menge von Gefangenen — gegen 120 — und drei Fahnen. Ein Banner Herzog Ottos von Bayern und zwei Al- brechts, „beide weiss und schwarz ciuartirt“. Gegen 80 erschlagene Feinde lagen auf der Walstatt, Albrecht selbst entkam mit Mühe. Später wusste man zu erzählen, dass Kunz v. Kauffungen ihn gefangen genommen, aber auf Fürstenwort wieder freigelassen habe’). Auch 150—200 reisige Pferde fielen den Nürnbergern in die Hände. Vielleicht sind diese Zahlen, — die dem Kriegsbericht und dem Schreiben des Hauptmanns Jobst Tetzel, der am Tage der Schlacht noch an seinen Schwager schrieb, entnommen sind — etwas zu hoch gesetzt, wie ich auch nicht für die Genauigkeit des mark gräflichen Berichtes eintreten möchte, der z. B. nur von einem Verluste von 60 Pferden spricht 2 ). Die Freude in Nürnberg war natürlich gross, Festlichkeiten wurden veranstaltet und die er beuteten Fahnen in der Kirche „Unserer lieben Frauen“ zum Ge dächtnis aufbewahrt. Auch die Poesie bemächtigte sich des Stoffes. Hans Rosenblüt „vom Nürnberger Rayss“ 8 ), einer Verherrlichung 1 1 Die Freiburger Chronik erzählt, Kunz von Kauffungen habe dies vor seiner Hinrichtung gestanden. Ich lasse die Wahrheit dieses Berichtes dahingestellt. Allerdings haben bei Rosenblüt (s.u.) die Verse 133—140 „beinahe einen Anstrich, als habe der Dichter den Reussen und Kauffungen gegen eine im Stillen schleichende Verunglimpfung schützen wollen.“ - Die Verse lauten: des haben danck dy zwen getrewen wan gar klein was ir ru und rast, solt ich ir lob darumb vernewen so wer ich wol ein rechter fantast zu veld sy uns noch nye versmehten*) rett jemant anders mit Worten schrafel**) wir sahens trewlich vor uns feilten sve siezen wol an der ern tafel. Als Erfindung späterer Zeit weist die Erzählung zurück Schaffer: „Der Montag vor Kiliani vor 400 Jahren 1- . Dresden 1855. ä ) Bericht an seinen Schwiegervater Jacob v. Baden. Chroniken der frank. Städte III. 493/94. 3 ) ed. Lochner: Progr. des Nürnb. Gymnasiums 1849. v. 105—140. *) .= machten Schande. *+) unverständlich. 69