Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, des Voigtlandes und des Granulitgebietes an den unteren Mulden
Titel
Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, des Voigtlandes und des Granulitgebietes an den unteren Mulden
Untertitel
ein Reisehandbuch mit Reiskarte von Rudolf Henke und einer Routenkarte
Alternativtitel
Gampe's Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz
54 Ein directer Weg führt durch den Hammergrund nach Hammer. Johns- dorf ist Bahnstat. der Kommotau-Dux-Bodenbacher Bahn. In Hammer herrlich gelegenes Rest, zur „ Deutschen Bruderhalle “ mit ebenso schattigem als aussichtsreichem Garten. Hammer eignet sich zur Sommer frische. Oberleitersdorf. Drei Linden. 5300 Einvv. Industrielles Städteheu. das Centrum der böhm. Spiehvaarenindustrie. Vom Sehiesshaus schöne Ausblicke auf Thalbeeken und Mittelgebirge. Von hier mit Dampf oder die aussichtsreiche Strasse über Ladung nach Osseg und Teplitz. S. S. 40 und 21. 13. Freiberg-Sayda (mit Bahn bis Nassau 21, von hier über Claussnitz 10 l /a km, oder die Strasse über Brand und Grosshartsmanns dorf 28 km). Pursehenstein (5 km). Bad Einsiedel und weiter nach Oberleitensdorf, Ossegg, Teplitz. S. Boutennetz. Nach der ersten Variante geht man von Stat. Nassau nach Claussnitz uud über Friedebach nach Sayda. Wer auf Sayda verzichtet, geht von Clauss nitz direcct über den 730 m hohen Meiseberg nach Purscheusteiu (12 km). Im anderen FaUe wandert man von Freiberg durch das dichteste Schacht revier nach Brand (6 km). Am Wege viel bergmännisches Leben und links uud regste ertönen Bergglöckchen. Brand. Zum Kronprinz. Goldner Stern. Rest. Rathskeller. Bergstädtchen, 2818 Einw., die einzige Stadt Sachsens ohne Kirche (ist nach Erbisdorf eingepfarrt). Von hier nach Cärosähartiiiaiiliadorf (8 km). Langes Dorf, an dessen Ende ein GO hectaren grösser Bergteich liegt. 1880 entnahm mau demselben 380 Ctr. Fische. Weiter führt uns der Weg an dem 711 m hohen Saydenberg vorüber, ein Berg mit breitem, flachem Gipfel. Die Erstei gung ist mühelos und verschafft einen umfassenden Blick hinauf in das Centralerzgebirge und auf die Olberuliauer Gegend. Bald berühren wir Dorntlial. 3*/a km von der Strasse abseits liegt der seeartige Horiithaler Bergteich, von welchem aus der 28 km lange Dömthaler Kunstgraben be ginnt, der dem Freiberger Bergbau dient. Unfern des Teiches liegt die Mündung des ehemals berühmten Friedrieh • Bennostolleim , der für Kähne schiffbar und so hoch ist, dass ein Reiter pasaireu könnte. Früher wurde der noch heute imposante Bau öfter iUuminirt, wenn fürstl. Personen anwesend waren. Sayda. Löwe. Stern. Eoss. Rest, zum Rathskeller. 1613 Eimv. 077 m ü. M. Das freundliche Städtchen ist nach dem Brande 1842 fast neuerbaut. Sayda war im frühesten Mittelalter eine wichtige Handelsetappe zwischen Böhmen und dem Norden Deutschlands. Eine .Judenstadt ist verschwunden, auch von der alten Sorbenburg Saydowa ist kein Stein mehr zu sehen. In der Kirche Grabmäler