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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 07.08.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186908073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690807
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-08
- Tag1869-08-07
- Monat1869-08
- Jahr1869
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O 93. Sonnabend, den 7. August. 1869. Frankenberger MchrichtMatt und , Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Genchtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Bekanntmachung. Die Haferernte auf mehreren Communparzellcn, in der Aue und im neuen Todlenacker, soll nächste Mittwoch, den 11. August, Bormittags Punkt 10 Uhr an Ort und Stelle an den Meistbietenden versteigert werden. Die Versammlung geschieht unterhalb der Dammgasse, am Hause deS Herrn 8«" brikant Ernst Wagner. Frankenberg, am 6. August 1869. Der Stabtrat b. Für den Bürgermeister: Roßberg. OeffentlicheVorladung. Dec Fuhrknecht Jacob Baierlein auS Penig ist in einer hieramlö anhängigen Untersuchung als Verletzter abzuhören und wird, da sek» gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt, andurch vorgeladen, spätestens den 11. August v., 1 Uhr Nachmittags, sich an hiesiger AmtSstelle einzufinbcn und seiner Abhörung zu versehen. Zu gleicher Zeit ergeht an alle Criminal- und Polizeibehörden daS Ersuchen, Baierlein aus diese Vorladung im BetretungSfall aufmerk sam zu machen, ihn anher zu weisen, bez. vom Erfolge einige Nachricht anher zu geben. Frankenberg, am 3. August >869. DaS Königliche GerichtSamt. Wiegand. Müller. Vermischtes. Frankenberg, 6. August. Gestern Mor gen in der 6. Stunde ist in LangenstriegiS daS Altmann'sche Mühlen- und Fabrikgebäude nebst ollen Nebengebäuden ein Raub der Flammen geworben. Die Emstehungöursache ist noch un bekannt. Frankenberg, 6. August. Gestern Abend §9 Uhr, zur Zeit des Gewitters, sigualistrte unsre Thurmwacht eine wahrscheinlich durch Blitz schlag entstandene Feuersbrunst in der Richtung von Mobendorf. Potschappel, 5. August. Die Zahl der bis jetzt, AbendS 6 Uhr, herauSgesörderten Todten übersteigt 100 und geht rüstig fort, da die Hindernisse der eingestürzten Strecken lc. geringer sind als man Anfangs gedacht. Die im Segengottesschacht befindlich Gewesenen sind unkenntlich, die im Hoffnungsschacht hingegen zum größeren Theile den Ihrigen erkennbar. Fast unmittelbar nach Zutagcbesörderung der Tobten geht die Beerdigung auf einem Felde in der Nähe beS Schachtes vor sich. Ein Ober- steiger und zwei Unterkeiger sind heute früh auf dem Döhlener Kirchhofe unter großen Feier lichkeiten beerdigt worben. Der Albertverein fetzt seine Thätigkeit in auSgebehnlem Maße fort und unterstützt die Hinterlassenen mit Le bensmitteln, Gelb und Pflege der Kranken. Dresden, 5. August. (Dr. I ) Von der Unglücksstätte im Plauenschen Grunde wird mitgetheilt, daß aus beiden Schächten bis Henie Mittag im Ganzen 78 Leichen (davon 2l in verflossener Nacht) zu Tage gefördert worden sind. Da der Verwesungsproceß sehr rasch vor schreitet, so wird das Ausbringen der Leichen stündlich schwieriger. Irgend ein Lebenszeichen auS dem Schachte ist nicht wahrgenommen, und eS befestigt sich die von Sachverständigen gleich Von vornherein ausgesprochene Ansicht immer mehr, daß bei sämmtlichen Verui^lückten beim Eintritt der Kadgstrophe der Tod sofort erfolgt sein muß. Gestern Nachmittag nach 6 Uhr Hal auf dem durch Herrn Pastor Römisch bei dieser Gelegenheit seierlichst geweihten Begräbnißplatze unmittelbar neben dem „Segen-GotteS Schachte" bie Beerdigung der Opfer der Katastrophe, so» weit sie bis dahin zu Tage gefördert und nicht nach Döhlen abgesührt worden waren, stattge- funden. Nachdem bie königliche KreiSdirecilo» bereits am Morgen deS gestrigen TageS durch die Herren Regierungöralh Königsheim und Mebicinalrath vr. Wacnatz bie ihrerseits nöthi- gen Erhebungen angestelll batte, traf gestern Nachmittag auch der gegenwärtig von Dresden abwesende Herr Kreiökirecior wirkt. Geh. Nath v. Könnerib Ercellenz aus der UnglückSstätte ein und setzte sich namentlich mit den drei an wesenden Mitgliedern des BergamteS Freiberg in Vernehmen, von welchen die Grube befahren worben war und denen sich der königl. BezirkS- arzt Vr. Pfaff angeschloffen hatte. In dieser Nacht ist man übrigens auf neue Brüche gesto ßen, wodurch die Ausschaffung der Leichen wie» derum erschwert wird. Se. Maj. der König hat von Schwalbach aus telegraphisch angeordnet, den zahlreichen Hinterbliebenen der im Plauen'schcn Grunde verunglückten Bergleute, „um den ersten Be dürfnissen abzuhelfen", 509 Thlr. auS der königl Schatulle zu zahlen, welche Summe auch bereits durch die Erpedition des „Dresdner Journals" ihrer Bestimmung zugesührt worden ist. Meißen, 2. August. Vor ca. 8 Wochen wurde ein 62 Jahre alter Mann hierselbst von einem Betrunkenen gelegentlich eines Streites in bie Hanb gebissen und ist derselbe infolge dieses Biffeö und der hinzugeiretenen Blutvergiftung im hiesigen städtischen Krankenhause jetzt gestor ben. Daß der Biß wüthender Menschen eben auch gefährlich werden kann, bestätigt sich hier durch auf'S Neue. Altenberg, 3. Aug. In Fürstenau war am 26z Juli ein zweijähriges Kind abhanden gekommen und blieb, trotz beS eifrigste» Nach- suchens, die ganze Nacht fort. TagS daraus ackerte ein Gutsbesitzer mit Ochsen an einer Steinrücke, wobei daS Vieh nicht recht pari«» wollte. Er schrie eS tüchtig an und erschrak nicht wenig, als plötzlich daS kleine vermiß» Kind auf der Steinrücke erschien, hinter welcher eS geschlafen Haire und nun durch daS Geschrei deS Bauern erweckt worden war. Die Freude der Ellern kann man sich denken, da auch da- Kind ben Giftbiffen ker Ottern, welche in alle» Stcinrrkcken unserer Gegend zahlreich sind, glück lich entgangen war. Kinder haben ihre Schutz engel. Die königl. Porzellanmanufactur in Meiße» kann nur mit Mühe die Zahl der ihr geworbe nen Aufträge befriedigen. Diese Aufträge sind um so erfreulicher, da sie zum großen Theile be sonders werthvolle, künstlerische Gegenstände be treffen. Namentlich ist das Ausland an diese» Bestellungen stark betheiligt, und man nimmt an, daß die Eindrücke von dec Vorzüglichkeit ker altrenommicten Sächsischen Porzellansabrik, welche während der Pariser WeliauSstellun- Tausende von Fremden aller Länder der Erl» empfangen haben, zum guten Theil die Ursache dieser zahlreichen Aufträge sind. Einer der berühmtesten Aerzte Berlins, der geh. SanitälSraih Prof. Böhm, der namentlich vielen Augenlcibenden ein. Retter gewesen, isi am I. d. an Blutvergiftung gestorben. Vor I4 Tagen secirte ec vor seinem Auditorium einen Leichnam und verwundete sich dabei s» geringfügig an der Hand, daß er davon nicht die geringste Notiz nahm. Einige Tage darauf war die Hanb jedoch schon so angeschwollerr^ daß dec Geh. Rath vr. Langenbeck eine Opera tion vornehmen mußte, bei ter sich heiauSstell». baß eine Blutvergiftung eingetreten war. E- war von dem in der Leiche befindlichen Gis» etwas in die kleine Wunde gekommen, die sich der Arzt bei der Sektion zugesügt hatte. Trotzt der angewandten Mühe der begabtesten Aerz» Berlins gelang es nicht, den Kranken zu retten. Friedrich Harkort veröffentlicht in der Rhein.
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