Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-192101275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19210127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19210127
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-27
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.01.1921
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
««zo-spret* monaUtch Mk. 4.7V, durch Boten frei in« Hau» geliefert, bet Abholung tu dm BeschSfMellm M. 4.60, Wochen- karten 1.10 Mk. Bet Postbezug vierteljährlich M. 1S.— auSschl. gustellungSgebühr. «inzelne Nummer 2b Pfg. »utgab« werktäg- sich nachmittag«. Fall« durch höhere »ewalt, Betriebsstörung, Streik, Sperre, Aussperrung der Anzeiger verspätet oder nicht «scheint, tst der Bettag nicht zum üksatz verpfltchtet. — Postscheckkonto «eipzi, 4SS14 Geschäftssteller Hohenstein-Ernftthat, Bahnstr. 8. OberlurrgVitzer Lagedlatt Gers-srfßk Lage-lskt »azeigeupreis die «gespaltene «orpuSzetle 7b Pfg., «Mame- »eil« Mk.; btt Wiederholungen tarifmäßig« Nachlaß. — AuSkunftSertttlung und Beruttttlung von schriftlichen hbigehotm »0 Pfg. - Anzeigenaufgabe durch Aernfprech« schließt jedm «ttatzanspruch aus. — Btt zwangSwtts« «nziehung da «n- zeigengebtthren durch «lag« od« «m «onkurSsalle gttangt »« volle Bettag unter Wegfall da btt sofortig« Bezahl»^ be willigten Abzüge tn Anrechnung. — Fernsprech« Nr7»!7^ Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Rüsdyrs, Bernsdors, WüstenbraM Mittelbach. Grüna,Ursprung, Kirchberg, Erlbach. Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf Asm K " SiMrsttg des 87. Zsssar 1S?1 NSißrMj Kartoffeln, jede Person 7 Pfund tn den bekanntgegebenen Geschäften. Es find abzuschnetden Marke L 4 von der gelben und Marke 87 von der braunen Karloffeikarte. Marke K 4 (gelb) und Marke SS (braun) Versalien am Abend de« 29. Januar und dürfen von da an nicht mehr beliefert werden. Marke ST (braun) darf überhaupt nicht mit Kartoffeln beliefert werden. Nudeln für Kinder bl» 4 Jahre, jede Person V, Pfund. Nr. 1—400: Lange, Bahnstr, 401—SOO: Elster, Dresdner Str., 2001—2759: Konsum-Beretn. Es ist abzuschnetden Marke R. von der roten Lebensmittelkarte A oder T. Spiritusmarkeuau»gabe für Minderbemittelte Freitag, den 28 Januar, vormittags von S—9 Uhr für die Or steile Altstadt und Hüttengrurd und von S—10 Uhr für den Ortsteil Neustadt, im Neinhardhause, Zimmer Nr 9 Oberlungwitz. Die Brotmarkenausgabe erfolgt Freitag, den 28 Januar, im Gasthaus „Goldner Löwe" in nachstehender Nelhenfoige: Dorm. von 8—9 Lhk Ort«l-Nr 1—100, 9—10: 101—200, 10—11: 201-800, 11-12 : 801-400, nachm von 2—3 401-500, S-4: 5O1--S7. Die Zeiten sind streng einzuhalten Wer die Aasgabezeitea versäumt, kann die Brotmarken erst Dienstag, 1. Febr. dss. Zs. von vorm 8—9 Uhr im Nathaus, Zimmer Nr. 2 — erhalten. MWWUMWWMUMM— Anmeldungen zur Osteraufnah mewerden Freitag (28. 1.) nachm. ovn 4—^8 Uhr, sowie Gonnabend (2S 1) und Sonntag (80. I.), vorm von 11—'/,1 Uhr im Amtszimmer des Rektors entgegengmommen Dabei tst die Geburtsurkunde, der Impfschein und das letzte Schulzeugnis des Buszunehmenden vorzuleaen iso» DeWlWhs Vllükerstt verlangt. D cnötag abend lies; sich der Reichs Kanzler vom Minister deö Auswärtigen Tr. Simons und vom NeichSfinanzmiNistcr Dr. Winh eingehend über die Entschädigungssragc Bericht erstatten. CS bcstebt Uebcrcinstimmung dakm, das; man Sie Höhe der feindlichen Forderungen sobald als möglich kennen lernen müsse, und das; wir ein »ertwgSniähigeS Recht haben, diese Kenntnis bis zum 1. Mui dieses Jahres zu erhalten Ander seits erkennt Deutschland an, das; zurzeit die Fest setzung der Schuldsumme technisch und eins Ver ständigung über die Festsetzung psychologisch schwierig wäre. Tic deutsche Regierung würde bereit sein, aui das Einhalten der Frist zu ver zichten, wenn es ihr gelänge, sich mit dett Alli ierten über die L e i l l c i st u n g Deutsch lands während der nächsten fünf Jahre zu ver- ständigen. In diesem Sinne bat sie dem Scy- dourschen Plane als Basis für weitere Verhand lungen zugcslinunt. Ter Plan sicht vor, das; Teutschlani süns Jahre lang jährlich 3 Milliarden Goldmark zahtt, je doch nicht in Gold, sondern in Sachlieserungem Wir verlangen nun, das; bei den weiteren Ver handlungen die zahlenmäßige Höhe der Jahres leistungen einstweilen Vorbehalten bleibe, und das; zunächst die Methode der Sachleistungen und die in Brüssel zur Sprache gebrachten fünf Voraus setzungen der deutschen Leistungsfähigkeit (von Veiten wiederholt hier die Rede war) erörtert werden, und das; über die Höhe der Gesamt schuld auch beim Zustandekommen dcr Verein barungen nicht erst nach 5 Jahren, sondern so bald als möglich werter verhandelt werde. Dic kes Verlangen ist vom französischen Botschafter in Berlin Laurent als berechtigt anerkannt wor den. Es bietei allo die Grundlage der weiteren Verhandlungen. Ohne ein Entgegenkommen der Alliierten aus diesem Gebiete konnte die deutsche Regierung die Annahme der Seydouxschcn Vor- 'chlägc, dre ein großes Entgegenkommen Deutsch lands bedeuten, nicht beantworten. Hinsichtlich der Entwaffnung ist cS unzweifelhaft, das; man der deutschen Reg e- rung eine Frist von weiteren drei Monaten für die Zerstörung des Kriegsmaterials cinräumen wird und die Auflösung der ostpreußischen und bayerischen Einwohnerwehren bis zum 1. Juli fordern wird. — Das bedeutet eine Niederlage Fochs, der die Entwaffnung bis 1. 4. 21 erle digt wissen wollte, während Englands Nachgie bigkeit dicken Plan vereitelte. roo Milliarden Gesamten1schSdtgu«g Finanzminister Domergue erklärte in der gestrigen Vormittagssitzung der alliierten Staats männer, daß die Gesamtentschäbi-- g u n g S s u m m e, die Deutschland zu be zahlen haben werde, mit 2 0 0 Milliar den fe st gesetzt werd«, von denen 112 Milliarden auf Frankreich entfallen werden. Zur Bezahlung dieser Summe werden Deutschland 30 Jahre Zeit gelassen. Wenn es sich aber erweisen sollt«, daß dick« Frist zu kurz be messen sei, Io würde man den Zeitraum ver langem In Boulognc sur Mer sprach mau von -12 Jabren. Tie Jahresrate der Zahlungen Teutschlands würde 12 Milliarden Marl betra gen, also eine Milliarde monatlich. Um diese za. ermöglichen, hätte Teutschland nach dein Bes piel eines einfachen Bürgers, dessen Schulden größer sind als seine Einnahmen, zu verfahren, und cs müsse daher einen Teil seines Besitzes v e r p s ä n d e n, wie die E i f e n b a h- n e n, B e rg w e r t e usw. Der Minister erinnerte an die vielen Tvlen, die Frankreich zu beklagen hat und die Verwaisten Es brauche öS Milliarden für Pensionen rind 48 Milliarden sür den' Wiederaufbau. Ohue diefq Summen müspc Frankreich den Bankerott cr-lärcu. Mau agt, daß TeuUchland finanzielle Getahren be drohen Wenn aber ein Staat bankerott werden sollte, so sei es moralisch, w e n n das Land bankerott mache, das den Krieg begonnen habe. Tic Konferenz beschloß, die lettische und cst nische Regierung anzuerkenncn. Die Anerkennung von Litauen ist mit Sympathie besprochen wor- "öcy, .led^ch wurde beschlossei', bis zur Regcluug dc>». Angelegenheit von Wilna jeden Beschluß 'blWWzutchieben. Die Konferenz äußerte sich scr mW über die Anerkennung Georgiens in durch weg günstigem Sinne. SlSmW WchrtiMW. Berlin, 26. Jan Abg. Graf zu D c h n a (Dtich. Vp ): Der RcichSjusnznunister darf dcr Zustimmung meiucr Freunde bei der Turchjühmng seiner Arbeit ge wiß sein. In dcr Währung des Rechtsstand- Punktes nach außen und innen werten wir itn nachdrücklichst unterstützen. Wie bei der Aulruy- tung unseres Wirtsci;astslcbens, so ist auch bei dcr Stärkung des Rechtsstaates Geduld erforder lich. A m n e st i e n, die ja die Meüenste ne am Wege der Revolution bedeuten, dürfen nach Mög'ichkcit nicht m e b r erlassen werden Wir begrüßen du Vorlegung eines re vidierten Entwurfs zum Strafgesetzbuch. Tic Ausührungcn des Justizministers sinden in je der Hinsicht unseren vollen Beifall. Was Ulli i die Linke gegen den Marburger «Freispruch ciuwendcn? Ter Sclulkcc- wcis war nicht erbracht, liniere Richter tabeu VaS Bestreben nach Objektivität. Die Grundlage unserer Rechtspflege muß der gelehrte Rillte bleiben. Ob di«. Frau zum Richteramt gccignK ist, das ist eine Frage, dre sorgfältig geprüft werden muß. ?lbg. Frau Lüders (Dem ) : Luer ha ben Kollegen den Rtchterstand angegriffen, Vic selber in Situationen kreigesprochen wurden, wo sie felsenfest geglaubt haben, ein Jahr brummen zu müssen. (Heiterkeit.) Nicht alletn strasrichte» liche Urteile sind dem Volke oft unverständlich, auch solch« auf dem Gebiete des bürgerlichen Rechts lassen eS oft an Richtigkeit fehlen. Auf Revfwn deö Familieurechteö legen wir Wert. Das heut'ge Scheidungsverfahren ist eine uner trägliche Prozedur. Wir fordern Erleichterung der Ehescheidung Das eheliche Güterrecht ist das höchste Unrecht, stärkerer 'Schutz für die getrennt lebende Frau ist notwendig. Die Staatsangehörigkeit darf durch die Ehe nicht verlörest gehen. Tie Ver stärkung 8e§ Schutzes der Frau gegen unsittliche Angriffe begrüßen nur. Das LchutzMer mutz sür Mädchen mindestens auf das 16. Lebensjahr herausgefetzt werden. In der Frage der Prosti tution gibt es keine Kompromisse. Reichsjustizminister Tr. Heinze bittet um Ablehnung des Antrages aus Vorlegung einer Uebersickn über d e abgeurteilten Kriegsverbrecher. TaS Reichsgericht sei zu sebr belastet. Ern Ge setz zur Besserstellung der unehelichen Kinder wird nald sertiggestellt sein. Das Familienrecht bedarf dringend der Aenderung. Ein JugendgerictztSge- iey tst auSgcarbeitet. Die Zulassung der Fra« zum Richlertu« ist eine kulturelle Frage allerersten Ranges, die man nicht hier mit wenigen Stimmen Majori, lät und in allerkürzester Zeit erledigen darf. Eine chlche Reform müsse sich auf die grobe Mehrheit der Bevölkerung stützen. lBcisall.) Abg. Sauerbrey lUnabb.): Unser Staat ist ein Klaisenstaal und sein Recht ein Klassenrecht. Tie Gerichte sind die Büttel im Dienste der Konterrevolution Wird man nicht bald gegen den Hochverräter Ludendorff vorgeben? (Pfuirufe rechts.) Dcr Mörder der Luremburg, der . Jäger Runge, ist immer noch nicht verurteilt. Tie ungesütuuen Morde im Rulirgebict schreien nach Rache Reichsfustizminister Tr. Heinze- Der preußische Justizminister wird, wenn ein Ein schreiten erforderlich tst, die nötigen Schritte nm ES wnrdc gefragt, wa? wir auf die Anzeige der Moten Fahne" veranlaßt hätten. Was sollten , 'vir Nin, nachdem sestgestellt war, daß die Nn tcrfchristen von Ludendorff, Reverttlow und Escherich gefälscht waren? (Lcbh. Hört, hört' iccbts ) Es läßt sich demgegenüber auch feitstel- leu, daß der General Ludendorff um das Va terland Hobe Verdienste bat. Ter Verdacht des Hochverrats gegen Ludendorff ließ sich nicht auf- rcchterbalten. Gegen Kapp ist sowohl ein Hast- be'chl als auch ein Steckt rie- erlassen worden: auch ist man der Vennögensbeschlagnahme näher getreten, kurz cs ist alles Notwendige pslicbtgc maß geschehen Ich tvarnc dringend, mit dcr Gewalt zu spielen Abg. Tr. Levi iKom.)' Ton' Minisier gegenüber wiederhole ich- Es gib: m Teutschland Richter, die bewußt da» Recht beuge«, zur Erreichung politischer Ziele. Ist das Ge ständnis Runges NoSke vor oder nach Bestäti gung des KriegSgenchrSurtcils zugegangen? Ist cS wahr, daß dcr Hochvcrräter Hauptmann P effer gegen 20 000 Mark Kaution auf freien Fuß gesetzt ist? Tie Zahl der Amnestierten von rechts und links biete keinen vergleichenden Matz stab, denn im Ruhrrevier sind sämtliche antckap- Mstischen Arbeiter in den Anklagezustand ver'etzt worden. Abg. B o ck (Unabh.): Ter Marburger Fall hat dem Fatz den Boden ausgeschlagen. In ganz Thüringen gibt es keilten Menschen, der den Freispruch begreift. Wir verlangen etnc Reform der Schwurgerichte. Ein Marburger Profcffor hat die Niederträchtigkeit beiessen, die Studenten wegen ihrer Mordtat noch zu rühmen. Dieser Mann trat für die Mordbestien ein. (Stürmische Entrüstungskundgebungen der Rechten.) Die Pro- scsscrcn sind ia gc'ennzeichnet durch deu Aus spruch des irüheren hannoverschen Königs: Professoren und Huren sind immer für Geld zu haben. lMimttenauhal tcndc stürmi'che EntrüsMngSkundgcbung dcr Rcck> llm. Laute P'uiruse. Vizepräsiden! Dr Bell rügt dcn Redner, ersucht aber das Haus, die lärmenden Zwischenrufe einzustcllen.) Rcichsjustlzminister Dr. Heinze lehnt es ab, auf die Einzelheiten einzugehen. Die Justiz werde sich im Sinne strengster Gerechtigkeit nach allen Seilen hin erhalten. An die preußische Justiz sind leit 1919 allein 1 432 000 Anzeigen gcaangen, etwa zwei Drittel der Masse ans dem Reich. Mg. Rosenfeld (Unabh.) zieht aus der Darlegung des Ministers den Schluß, daß keine Hoffnung auf Besserung der Justiz bestehe. Tie nächsten Ausführungen deS Redners werden zunächst überschrien und bleiben im Zusammen hang« unverständlich. Alles schreit durcheinander. — Präsident Lob« greift ein und appelliert iin Interesse des An sehens des Hauses sich zu mäßigen. - Abg. Rosenfeld fährt kort, von einer juristi ¬ schen Rechtsprechung könne keine Rede fein. ES kann hier nur von subjektiver Rechtsprechung ge sprochen werden. Inzwischen geht ein Antrag aus Schluß, brr Debatte «in. Rechte und Temckvaten stimmen dem Anträge zu, der dann unter lauten Pfui rufen der Linken angenommen wird. Auf An frage des Abg. Hoffmann erhält Abg. Koe nen das Schlußwort, während di« bürgerlichen Parteien fluchtartig den Saal verlassen. Reknrr grein den Minister aus das heftigste an, »veil er Mordtaten offiziell gedrckt habe, und damit den Beweis für seine Einseitigkeit erbracht sieht. Zw-schen dem Abg. H ö rs i ng (Soz.) und den Unabhängigen und Kommunisten entsteht »m lebhafter Wortwechsel. Abg. Hoffmann ruft: H ö r s i n g i st besoffen. Präsident Löbe ruft den Abg. Hoffmann zur Ordnung. Abg. Hollmann ruft: Rufen Sic lieb«r Hülsing zur Ordnung. Lassen Sie doch den Betrunkenen hinausbnngen. In der Abstimmung wird der Etat angenom men — Nächste Sitzung: Donnerstag Der LMtoa Urr w Slot der Kleinem« Dresden, 26. Jan Vizepräsident Dr Wagner eröffnet die Sitzung. Abg. Fratzdorf (Soz.) begründet deutln, rag Arzt, die Regierung zu ersuchen, die neu- ;uschastendc Gebührenordnung der Aerzte und Zahnärzte dem Landtage zur Beschlußfassung zu umerbreiten. Der Redner beantragt die Verwes . sung des Antrages an einen Ausschuß, was nach kurzer Aussprache geschieht. Abg. Ziller >(D -N.) dcgrrmdn darauf 'Unen Antrag über di- No''a i<- d r ^le»nre«1ner. Der Antrag betrifft Pioniere der Arbe-t, die setzt enttäuscht am Feierabend ihrce Lebens als ver ühamle Arnie an ihre Mttbürgcr yeranireten. Ter Hilleruf dieses neuen Proletariats ist erschütternd und beweiskräftig, die Notlage eine vorübergehende Erscheinung, sondem eine Katastrophe. Ter Zusammenbruch der Staals- Manzen bai sie zu unschuldigen Opfern gemacht. Ein unsichtbarer EnteignungSprozetz wird an dnen vollzogen. Ter snstematifctic Uebergang zur Papierwähruug ist von allen Ständen aus genommen werden, die nunmehr mit dcr neuen Papierwährung rechnen kennen. Nur dcr Klein rentner ist in diesem EntwickelungSprozctz auf den Nominalbetrag 'eines früheren Vermögens in Goldmark beschränkt geblieben. An dieser Ent wickelung trägt das Reich, das bereits 1914 den Anspruch auf Goldzahiung aufgehoben hat, die Hauptschuld. Der Deutsche verliert sein Recht aui Goldwährung, die Feinde und Neutralen dagegen werden nach Geld bezahlt. Unser An trag will nur diejenigen Kleinrentner treffen, die in'olge Alter, Krankheit und durch andere Um Kinds erwerbsunfähig geworden sind. Fortlaufende Staatsbeihilfeu zur Sickerung eines Existenzminimums nTissen gewährt werden Die Unterhaltspflicht ist bei allen über 60 Jahre alten männlichen und über öl) Jabre alten weiblichen Rentnern, sowi? bei denen mit einer 50prozentigen ErwerbSunsNsig llül gegeben. Der Weg der Sclbsthilic ist nicht zu empfehlen. Der Einkauf in den Altersrenten banken z. B. bedeutet die restlose Hingabe des gesamten Besitzes und damit den Verzicht auf «in LrbonSwerk an «wem Tage. Schließlich sind noch Vergünstigungen bei dem Reichsnotopfer-, ReichSeinkommen- und Kapitalertragssteuergesetz notwendig. Ministerialdirektor Dr. v. Hübel: Di« Re- gienmg erkennt die Notlage der Kleinrentner an. Der Antrag ist aber für daö Land und auch für das Reich von so weittragender Bedeutung, datz eine Ausschutzberatung dringend geboten ist. Abg. Frau Büttner (Soz.): Wir Sozia listen haben Mitgefühl mit den gesunkenen Dtän- den deö früheren Regimes, ohne aber in allen Teilen mit dem deutschnationylen Antrag Uber- etnzustimmen Wenn die Kleinrentners rag« be handelt wird, darf man nicht an den Arbeiter- rentncrn vorübergehen Mg. Drechsler (Dtsch. Vp ): Die Not der 'Kleinrentner ist so groß, datz man sich wun dern mutz, datz die RegierungSertlärung darüber kein Wort enthält. Gewiß leiden auch die Ar- delterrentner, aber da? Elend in den Kreisen d«r
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite