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Wilsdruffer Tageblatt : 09.12.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193612093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19361209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19361209
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-12
- Tag1936-12-09
- Monat1936-12
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.12.1936
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MWmfferTaMM Dos Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und des Stadt, rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthAlt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dat „WttSdrusfer Tageblatt* erscheint werktags nachm i Uhr Bezugspr. m-matt LRM sret HauS, bei Postbestellung 1,80 RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rbl Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austrüger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeit Be- . stellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder WocheNVtatt sUI Wilsdruff U. UMgegeNd sonstiger BetriebSstörun. gen besteht kein Anspruch — " - aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiltegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut autttegender Preisliste Nr k. — Zts'er-Gebühr: 20 Rp,g — Borgeschtte- bene ErscheinungStage und Platzwünscke werden nach Möglichkeit berücksichtigt — Anzeigen-Annahme bi« vormittags >0 Uhr err,Für die Richtigkeit de, durch Fernruf übermit. Fernsprechers ANt1 WilSÜrUss 206 leiten Anzeigen übernch- men wir keine Gewähr — Bei Konkur« unt ZwangSvergleich erlischt leder Anspruch auk Nachlaß Nr. 287 — 95. Jahrgang «KSLEMWMMMNMW«» Drahlanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 9. Dezember 1936 Der Völkerbund und Spanien Wenn der Völkerbundsrat am 10. Dezember in Genf zusammentritt, so steht über seinen Beratungen der Schatten der spanischen Wirren. Inwieweit allerdings die Spanienfrage in Genf tatsächlich erörtert werden wird, ist bis zur letzten Minute recht ungewiß, da England und Frankreich nach den schlechten Erfahrungen im Londoner Nichteinmischungsausschutz wenig Neigung zeigen, das heiße spanische Eisen anzupacken. Es ist bezeichnend, daß der englische Außenminister Eden und sogar der sowjet- russische Außenminister Litwinow-Finkelstein, wie verlau tet, diesmal Genf fernbleiben werden. Die Erfolgsaus sichten einer Genfer Ratstagung werden also sehr gering eingefchätzt. Die Zeiten sind vorüber, wo der Genfer Theaterdonner noch große Wirkungen auf die europäischen Nationen auszuüben vermochte. Der Schritt der bolschewistischen Machthaber in Valen cia beim Völkerbund war von vornherein den Leitern der auswärtigen Politik in Paris und London sehr unwill kommen. Das katastrophale Abschneiden der Völkerbunds politik im Abessinienkrieg hat die Völkerbundsgewaltigen doch wohl belehrt, daß der Völkerbund heute kaum noch etwas zu sage« hat. Man wird es daher nicht darauf ankommen lassen, wenn jetzt die spanischen Roten die Mit gliedstaaten des Völkerbundes durch einen Beschluß des Rates zu einer praktischen Unterstützung der spanischen Roten verpflichten möchten, irgendwelche Bindungen zu übernehmen. Das Menetekel Abessiniens schwebt über Genf. Daher kann man annehmen, daß Paris und Lon don alles daransetzen werden, die spanische Klage zur Ab weisung zu bringen oder sie in einem der berühmten Ausschüsse für ewige Zeiten in der Versenkung verschwur- den zu lassen. Oder man wählt vielleicht den beliebten Ausweg, die Sache dem Haager Gerichtshof zu überweisen und damit die ganze Angelegenheit auf ein totes Gleis zu schieben. Die Genfer Institution ist tot. Kein Mensch in Europa wird sie wieder zu neuem Leben erwecken kön nen. Das tft eine feststehende Tatsache. Die andere Tat sache aber ist, saß die Entscheidung in Spanien in Spanien selbst lallen wird. Das kann lange dauern Denn man darf nicht vergessen, daß in Spanien ein Bür gerkrieg im furchtbarsten und umfassendsten Sinne des Wortes im Gange '.st. Das spcklrische Heer, hinter dem das spanische Volk steht, hat nicht nur mit einigen roten Banden fertigzuwerden, sondern in den spanischen Ar beiterstädten gibt es immer noch einen erheblichen Teil von der bolschewistischen Irrlehre verführter Arbeiter, die glau ben, auf der Seite der bolschewistischen Mordbanden für die Demokratie und für die Freiheit zu kämpfen. Wenn General Franco nicht so schnell und umfassend siegt, wie man es fern vom Schuß erwartet, so kommt das auch da her, daß er doch nicht über so große Truppenmassen ver fügt, wie man außerhalb Spaniens glaubt. Trotzdem ist nicht daran zu zweifeln, daß derKampf des jungen nationalen Spaniens mit einem Sieg enden wird. Das Ziel der Regierung Franco, die Macht des nationalen spanischen Staates durch die Siche rung der tatsächlichen Herrschaft über das ganze Staats gebiet zu verankern, wird erreicht werden. Damit aber wird eine Beruhigung der europäischen Politik erzielt wer den. Insofern ist die von dem Bolschewismus geschürte weltanschauliche Auseinandersetzung in Spanien für ganz Europa von größter Bedeutung. An dieser Tatsache kom men auch die Staaten nicht vorüber, die in Genf noch ein mal dem Völkerbund eine Rolle in der europäischen Poli tik zuschieben möchten. Durch die spanischen Greuel ist den Kultur völkern in Europa in Erinnerung gebracht worden, daß sie nicht nur Sonderinteressen haben, sondern daß es für sie auch gemeinsame Interessen gibt, die vor der Zerstörungswut einer europafremden Weltanschauung ge schützt werden müssen. Noch will man das in London und Paris nicht wahrhaben. Wenn man aber heute noch in London, besonders in Paris, es mit den jüdisch-bolschewi stischen Machthabern des Kremls aus alten diplomatischen Anschauungen heraus nicht verderben will, so gibt es doch kein Ausweichen vor dieser Wirklichkeit. Der Bolschewismus ist die Gefahr für Europa. In der Frage des Kampfes gegen den kulturzerstörenden Bolsche wismus darf es keine Halbheiten geben, wenn Europa nicht zugrunde gehen will. WWWWWWW^^ Der Michsjugendführer spricht zu den Eltern Die Pressestelle des Rundfunks teilt mit: Reichsjugendführer BaldurvonSchirach spricht zur Elternschaft am Mittwoch, 9. Dezember, von 20.15 bis 20.45 Uhr in der Stunde der jungen Nation, die von allen Reichssendern übertragen wird. Der Deutschlandsendcr bringt die Ansprache am gleichen Tage von 20.45 bis LU1L Ubr. MWeMWwOlißrMMli FN großer Aufmachung unter dem Titel „Tausende Tschechoslowaken in den Reihen der roten spanischen Ar mee" macht das tschechisch-oppositionelle Abendblatt „Prazsky List" Front gegen die „von der bolschewistisch anarchistischen spanischen Regierung und allen Freunden der roten Armee" in die Welt gesetzten Tendenznachrichten über die Unterstützung der spanischen Nationalregierung durch das Ausland und erinnert an die Erklärungen des Abgeordneten de Kerillis im französischen Parlament, wo nach auf Seiten der Bolschewisten in Spanien 12 000 fran zösische Soldaten kämpften. Es ist aber, so fährt das Matt fort, auch noch nicht lange her, daß die kommunistische Partei in der Tschecho slowakei beschäftigungslose tschechische Flieger anging, in die Dienste der roten Armee einzutreten, wobei sie ihnen versprach, daß sie für den Fall des Todes oder der dauern den Invalidität auf 150 000 Kronen versichert würden. Wie viele Flugzeugführer auf den Leim gegangen sind, ist nicht bekannt. Tatsache ist. daß in den Reihen der spanischen ro ten Armee Freiwillige aus der Tschechoslowakei kämpfen, und zwar viel mehr, als man allgemein annehmen würde. In einer Versammlung der Vertrauensleute und der führenden Politiker der kommunistischen Partei in der TschechoslowiSZ erklärte der kommunistische Abgeordnete Gottwald: „Ein großes Verdienst um die Verteidigung Madrids haben die internationalen Truppen, in deren Reihen an die tausend tschechische Soldaten und Offiziere dienen. Besonders die Tschechoslowaken hatten große Erfolge bei der Verteidigung Madrids zu verzeichnen. Diese internationalen Truppen haben die Niederge schlagenheit der spanischen roten Truppen beseitigt und sie zu neuer und stärkerer Offensive angefeuert. Ich erinnere, erklärte Gottwald, daß es notwendig ist, weiter Transporte nach Spanien zu organisieren, denn jeder, der an den Kämpfen in Spanien teilnimmt, ist für uns von großer Bedeutung." Dazu bemerkt das tschechoslowakische Blatt: „Nicht die Italiener, nicht die Deutschen und die übrigen „Faschisten" kämpfen auf Seiten Francos, sondern gerade umgekehrt: Franzosen und Tschechoslowaken in den Reihen der Roten! Nach Gottwalds heldenmütigem Bekenntnis kann man über diese Tatsache in keinem Zweifel sein." * Mtielatterliche Soldatenprefserei. Wie die „Freiwilligen" der spanischen Bolschewisten cingefangen werden. Die Amsterdamer Zeitung „Telegraas" berichtet Einzel heiten über die Werbung für die Internationale Brigade der spanischen Bolschewisten. In den Kaffeehäusern und Gastwirtschaften Amster dams, m denen Arbeitslose Verkehren, machen Werber den Arbeitslosen verlockende Angebote, als Matro sen auf den Handelsschiffen der spanischen Bolschewisten Dienst zu nehmen. Meistens greifen die Arbeislosen zu, um Arbeit zu erhalten. Die Angeworbenen werden vom Hauptquartier der Amsterdamer Kommunisten nach Paris geschafft, wo sie sich bei einem Marcel du Mont, 33 Rue de les Graeges aur Belles, zu meiden haben. Von dort geht es nach einem Sammelplatz, auf dem auf gleiche Art angewor bene Leute aus fast allen europäischen Staaten zusammen- kommen. Erst hier erfahren die Betrogenen, daß sie nicht als Matrosen auf Handelsschiffen eingestellt werden, son dern in der Internationalen Brigade der spanischen Bol schewisten kämpfen müssen. Viele der so eingefangenen Leute versuchen, in Paris zu entfliehen, was nur selten ge lingt. weil sie meist vollkommen mittellos sind. Schweren Herzens lassen sie sich nach Spanien ab schieben: hier werden sie ganz gegen ihren Willen in der vordersten Reihe eingesetzt. Das Schicksal der nach Spanien gelockten Holländer, deren Zahl beträchtlich hochliegt, und unter denen sich auch zahlreiche Familienväter befinden, bleibt, Wie „Telegraaf" berichtet, völlig ungewiß. Bisher ist es nur sechs jungen Holländern gelungen, zu entkommen Merbmdung der Zreiivilligenzustroms nach Spanien? In Loudon berät man jetzt diese wichtige Frage Der Unterausschuß des Londoner Nichteinmischungsausschusses hat wieder ein mal im englischen Auswärtigen Amt getagt. In dieser Sitzung beschäftigte er sich besonders mit den Freiwilligen im spanischen Bürgerkrieg, TM britische Regierung hat den Vorschlag gemacht, die Beteiligung ausländischer Freiwilliger am spanischen Bürgerkrieg zu verhindern. Der Vorsitzende des Ausschusses, Lord Plymouth, brachte den Antrag der britischen Regierung vor und wies darauf hin, daß die Frage der Freiwilligen jetzt eine außerordentliche Wichtigkeit erhalten habe und daß somit der Ausschuß Schritte tun müsse, um diese Frage zu lösen. Der deutsche und der italienische Vertreter wiesen darauf hin, daß die beiden Regierungen von An beginn an die Wichtigkeit dieser Frage hervorgehoben und in diesem Sinne Maßnahmen gegen die „indirekte Einmischung" auswärtiger Staaten gefordert hätten. Der deutsche Vertreter nahm Bezug auf den Brief der deutschen Regierung vom 17. August an die französische Regierung, in dem dieses Problem behandelt wurde. In dem Brief wurde daraus hingewiesen, daß russische und französische Freiwillige den Marxisten i» Spanien in größeren Scharen zu Hilfe gekommen seien. Der italienische Vertreter stellte fest, daß die gleiche Frage durch Graf Cianos Note an die französische Regie rung vom 21. August behandelt worden sei. Auch in dieser Note hieß es, daß die indirekte Einmischung des Aus landes so schnell wie möglich unterbunden werden müsse. Vor allem nahm die Note auf die Entsendung von Freiwilligen Bezug, ferner auf politische Agitatoren und finanzielle Unterstützung, durch die ebenfalls eine sehr weitgehende indirekte Unterstützung der spanischen Roten erfolgt sei. Hierauf machte der Sowjetvertreter Aus flüchte, die keinen großen Eindruck hinterließen. Besonders seine gegen Deutschland erhobenen Beschuldigungen waren völlig fehl am Platze. Die nächste Sitzung des Hauptausschusses wird sich mit den Anträgen des Unter ausschusses beschäftigen. * Oie Schweiz brandmarkt den Kommunismus Scharfe Abwehrgesetze dem Parlament vorgelegt. Die Schweiz scheint aus der Mordtat von Davos jetzt die Lehre ziehen zu wollen, wenn sie gegen den Kom munismus in eine scharfe Abwehrstellung tritt. Die kom munistischen Parteien, wo sie auch bestehen, sind nichts weiter als Vollzugsorgane des Stalinschcn Bolschewis mus, der in die Länder seine Mordagenten entsendet, um die Weltrevolutio» vorwärtszutreiben. Der Schweizer Bundesrat hat also jetzt dem Parlament besondere Gesetze zum Schutze der öffentliche« Ordnung vorgelegt, da die bestehenden Gesetze nicht mehr genügen, um die Angriffe kommunistischer und anderer antidemokratischer Organisationen aus die Sicherheit des Staates wirksam zu bekämpfen. In einer Botschaft des Bundesrats heißt es, daß die Kommunistische Partei der Schweiz eine Sektion der Kommunistischen Internationale sei, die ihrerseits von einer Großmacht unterstützt werde. Diese Kommunistische Internationale kämpfe für die Er richtung der Diktatur. Der neue Gesetzentwurf sieht noch kein Verbot der kommunistischen Organisation vor, son dern enthält in erster Linie Strafbestimmungen. Ge fängnisstrafen stehen u. a. auf Beteiligung an Umtrieben für den gewaltsamen Umsturz, für die Untergrabung der militärischen Disziplin oder für die Gründung geheimer Vereinigungen. Ausländische Kommnnisten, die sich in der Schweiz ohne Bewilligung aushalten, werden mit Ge fängnis bestraft. Außerdem wird in dem Gesetz ein Uniformverbot ausgesprochen. Die immer maßloser werdenden Angriffe antidemo kratischer Kreise auf die Staatseinrichtungen werden ebenso unter Strafe gestellt. Die Schweizer Zeitung „Berner Bund" schreibt zu diesem Gesetzentwurf, daß er von großer Tragweite sei. Die Gegner würden sich darauf berufen, daß das Schweizer Volk schon zweimal Schutzgesetze abgelehnt habe. Wenn Bundesrat und Kammer trotzdem ähnliche Ordnungsbestimmungen wie damals ohne das Volk er lassen und die Verantwortung auf sich nehmen wollen, so müssen sie dafür ihre Gründe haben. * Gefahr im Verzüge Der polnische Kardtnalerzbischof über den Bolschewismus In einer Unterredung mit dem Warschauer Vertreter des „Pester Lloyd" machte der Kardinalerzbischof von Polen, Hlond, eindringlich aus die Bedrohung Europas durch den Bolschewismus ausmerksam und forderte den
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