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Dresdner Nachrichten : 05.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187708051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-05
- Monat1877-08
- Jahr1877
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- Dresdner Nachrichten : 05.08.1877
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Gordschk in Dresden. »erd»» M»rU» »Ir,»« » »>»>».» U,!, »NIIU»»««», »«NNI-1» »«» MU«„» »« u»r. 2, N«uft»dl: »-oh» >t»»lk- »Lg« » »„««chm.a ud». - Drr «»um rtnrr «>»- >»oll'grn PkMttU« t»U»t li> tin,rl»n»t »» L-tte »u P>»'- »nr »LianiN Ille d»I »oLIllti,,,« arlchenee» »er 2»>cr»l« wird »ich» ,«»«de». »u«wLr1,,e »nnonce». tiluilraz« ««n uu» und«» l»niUcnA»r>nr» und U«»» l»»e» wir »u» «eien MrLnumrran»,- Hahlu«, durch «i>r,» «allen »der Pollctntaj» lun». Ucht Soden l«»»» >d Pia«. Jnierai, lue dt» MdNla,» Mum««» «der «ach «inrm Jevl«»» die Peltlj«,,« »a «l». XXII. Jahrgang. Für daö Feuilleton: Mttredacteur: Id». L,uU Dresden» 1877. Potittfche». Die in Europa und Asien commandirenden russischen Groß fürsten haben einander nicht« vorzuwersen. Sie sind beide unglück lich gewesen; nach anfänglichen Erfolgen erlitten beide empfindliche Niederlagen. In welcher Stimmung der Zar die Meldungen von den Mißerfolgen der Großfürsten entgegennimmt, läßt sich leicht ermessen. Niemand wird ihm den Tribut menschlicher Theilnahme versagen. So lange es anging, hat sich der Zar gegen den Krieg er klärt; er wußte eü, mit welchem Gegner er es zu thun hatte. Der Panslavismuö aber trieb den Zaren vorwärts. Ein Krieg erschien ihm gleichzeitig als das Ventil, durch welches die Dämpfe der Gäh rung im Inneren Rußlands abziehen konnten. Nun, nach dein Him melssturz so kühner Pläne, gährt eü im russischen Volke um so wil der ; man wirst die Frage des Abdankens des Zaren auf, Schmerz ausbrüche wechseln mit Perioden völliger Betäubung. Wir denken sehr hoch von der zähen Tapferkeit und unerschütterlichen Mannes zucht drr russischen Soldaten. Aber eü hat sich in den letzten Kämpfen erwiesen» daß die türkischen Soldaten nicht bloü zweck mäßiger ausgerüstet» besser bewaffnet als di« Russen, sondern daß sie auch im Gebrauch ihrer Waffen anstelliger sind als die schwer fälligen Russen. Man hat viel gespottet über die zerrissenen Unifor men und Schuhe der türkischen Soldaten, aber diese haben sich weit beweglicher im Gefechte gezeigt, als die schwer belasteten Nüssen, die durch ihre hohen Stiesel schon an rascheren Bewegungen gehindert waren. Der schwerwiegendste Nachtheil für die russischen Soldaten aber ist» daß dieselben, mit Ausnahme des Gardecorps, nicht hinrei chend auf das Schnellfeuer einexercirt wurden, in welchem der rasch auffassend« türkische Soldat sich bei jedem Zusammentreffen als Meister zeigt. Mit allen Kräften der Verzweiflung muß die russische Heer führung die Schmach abwehren, von den Türken entweder über die Donau gejagt zu werden, oder, was noch schlimmer, jenseits dersel ben capituliren zu müssen. Wie viel Wahres an der Erneuerung der Schlacht um Plewna am dritten Tage, an der Mittwoch, war, wird sich wohl bald ergeben. Plan bedenke wohl, daß nahezu die Hälfte der in Bulgarien eingefallenen Russen vor Plewna schwere Niederlagen erlitt, und daß die andere Hälfte nach einem bisher noch unverbürgten Bericht durch Mehemet Ali bei Bjela ebenfalls geschlagen wurde. Diese planmäßige Doppelaction der Türken, von Erfolg begleitet, stellt die Russen ganz von selbst bald vor die Noth Wendigkeit, Alles auf eine Karte zu setzen. Die Stunde der Ent scheidung naht, ob die zahllosen bunten, mit Gold beklebten Heiligen bilder, mit denen die Russen in den Krieg zogen, sich bewähren, oder der Todestrotz des Muselmannes, dem der Koran alle Herrlichkeiten des Paradiese- verheißt, wenn der Gläubige auf dem Schlacht felde fällt: „Daö Schwert ist der Schlüssel zu Himmel und Hölle, die Waffen der Gläubigen senden ihre Optcr zur Hölle, die Waffen der Ungläubigen bringen znm Himmel. Ein Tropie» Blut für Allab'S Sa.ve vergossen, eine Nacht in Waffen-Rüitung zuge bracht, ist kräftiger alö zwei Monate Fasten und Beten. Wer in der Schlacht fällt, dem sind alle Sünden vergeben. Am Tage teöDGerichteö werden siine Wunden strahlen wie Scharlach und duften gleich Bisam." Denn es ist leider so gekommen, wie man es schaudernd ahnte; der Krieg ist zum Glaubenskrieg auSgeartet, beide Theile Hausen wie die Teufel. Was die Bulgaren an den Muselmännern gesündigt, machen diese, wenn sie zurückkehren, wieder wett. Die Blutrache ruft die Blutrache hervor. Selbst die Russen bekennen, daß sie sich in den Bulgaren getäuscht. Nirgends flackert der Ausstand empor den di« Russen erwarteten; vielmehr fallen die Bulgaren erst, nachdem die Russen irgendwo al» Sieger einzogen, feig und mordlustig über die zurückgebliebenen Muselmänner her. Und zum künftigen Fürsten eines solchen Volke«, zum Herren der mit Blutlachen bedeckten bul garischen Trümmcrstätte bestimmt man — den Prinzen Reuß, den jetzigen deutschen Botschafter in Konstantinopel. Also war wenigstens in einer ganzen Anzahl Zeitungen zu lesen. Wer auch der Vater dieser abgeschmackten Erfindung gewesen ist, hat .wenig Ursache, sich darauf Etwas einzubilcen. Nachdem das englische Ministerium in dem, dem Parlamente vorgelegten Blaubuche gegen Rußland wegen der in Bulgarien de gangenen Unmenschlichkciten die Anklage auf Mord erhoben hatte, beschäftigte sich das Parlament mit einer Anzahl von Gegenständen, die für uns nur ein untergeordnetes Interesse haben. Doch ver dient es immerhin Erwähnung, daß die Irländer auf rücksichtslose Weise e« verstanden haben, die Arbeiten des Unterhauses aufzuhal ten. Sie stellten nämlich zu einem sie gar nicht interessirenden Gc setze aus reiner Chikan« allerhand dumme Anträge, die gar keinen Sinn hatten, oft sogar völlig widersinnig waren, die sie aber unter den läppischesten Ausführungen stundenlang vertheidigten. Die Sitzung des Unterhauses zog sich gegen 24 Stunden ununterbrochen hin, die Präsidenten lösten sich ermüdet nacheinander ab, die Irlän der gingen gleichfalls schlafen und frühstücken, während sie einige der Ihrigen auf dem Posten zurückließen und begannen, gekräftigt zurück kehrend, dann von Neuem ihr unwürdiges Spiel. Wir würden dies« Details nicht erwähnen, wenn nicht England die hohe Schule des ganzen Parlamentarismus und die Vorgänge im englischen Parlament oft die Vorbilder für den deutschen Reichstag wären. In Schleswig-Holstein hat neulich rin Mitglied der Normal-- Aichungö-Commijsion ein« Rundreise unternommen, die über die Verbreitung alter Maße und Gewichte sehr beschämende Ergebnisse geliefert hat. Was Prof. Karsten darüber berichtet, hat auch für andere Gegenden Deutschlands seinen Werth. Er schreibt: „Das Resultat brr Revisionen bat die Befürchtungen über den ungesetzlichen Ausland der Mahr re. leider in hoben, Maße übcttroffen. Die Zahl der unrichtigen ober ganz unzulässigen Maße. Gewichte und Waagen dürfte In die Tausende gehen. In einem kleinen Orte bat z. v. die Revision bei 41 Gewerb über ^ Gewichte, 3:i Stück wegen mangelhafter Beschaffenheft zu kasst- rcnbe Gewichte, 8 Stück tevlerhatte Waagen ergeben. Die Ab- wctchungen bet Gewichten von der gesetzlichen Schwere errei chen ntaft selten den Benag von 3 bis 5 Proz., ja cd kommen Fällt vor. bei denen durch Bereinigung der Fehler der Waage und der Gewichte nahe an IO Proz. betragen kann. Man er sieht hieraus, baß es sich um keine Kleinigkeit bandelt. Wenn bci lcdcrWägung >/ü» deö Gewichte« zu wenig abgewogen wird, so ist tao eine starke Beeinträchtigung der Consumcnten. Bel Flüsstgkcitömaßcn kommen so stark mit Beulen versehene und verdrückte Formen vor, daß eö kaum zu begreifen ist. wie sich daö Publikum daö Zumesscn mit solchen Matzen hat acsallen lassen. Verkleinerungen der Matze durch derartige Beschädig ungen um 15 bis 20 Proz. sind mchrlach nachgrwicsen. Sehr auffallend Ist daß nach nunmehr «Rühriger Geltung der neuen Matze letzt noch alte ungesetzlich gewordene oder ungestempelte a, in welchen igi nach Matz verkauften, sich nicht alSGewerbtreibende, also nicht geaichlen neuen Platte« tür verpflichtet er- etn Jrrthum. Drr Begriff de« Gewerbe- zur Benutzung de« achteten. Dies ist ^ treibenden findet Anwendung für Jedermann, der im öffent lichen Verkehr nach Matz oder Gewicht ein HandelSgeichäit abschiietzt. Vermutblich wirb die Summe der zu zahlende» Strafgelder auch bci mildester Auffassung der Polizeibehörden und Gerichte in Folge dieser ersten technisch-poUzellichen Revi sion eine sehr große werben." Sollten nicht auch in Sachsen, obwohl hier gewiß nicht so grelle Uebelstände bestehen, scharfe polizeiliche Nachforschungen nach un richtigem Maß unv Gewicht angezeigt sein? Man höre nur die Klagen z. B. über einzelne Landfleischcr, Krämer in kleineren Orten, Hausirer, man behalte besonders die Jahrmärkte im Auge und die löbliche Polizei kann sich sehr beliebt beim Publikum machen. Hier ist ein Arbeitsgebiet, aus dem der alte deutsche Grundfehler „Zu viel Drücken von oben und zu viel Lücken von unten" nicht störend cingreift. Zum Schluß die hochbedeutsame Nachricht, daß die deutschen Unterhändler wegen Abschluß eines Zoll- und Handelsvertrags nun nach Wien abgereist sind. Mit welchen Instruktionen? wird nicht gesagt. Die deutsche Industrie hofft, daß ihr das Bestehen fernerer Prüfungen erspart bleibe. Locale» «ud Sächsische». — In dem Befinden Sr. K. H. des Prinzen Wasa, wel cher vor zwei Monaten an einer Lungenentzündung erkrankt und besten Zustand seitdem als ein allgemein schwacher anzusehen war, ist seit dem 3. August eine beträchtliche, zu ernster Besorgniß Anlaß gebende Abnahme der Kräfte wahrzunehmcn gewesen. (Dr. I.) — — Dem Prozessor Subbors in Dresden ist daö Ritter kreuz l. Kl. du« Verdienstorden« verstehen worden. - — Für da« Jagdiahr 1877/78 werben Jagdkarten tn > ellgrauer Farbe auSgcgeben werden. — — Die dieölahrtge <3t.) allgemeine Hauptversammlung de« vangelischen Vereins der G u stav A d olf - S ti s ru ng findet stung Zeit vom 4 bi« 6 treidenden 124 Stück über die erlaubten Grenzen fehlerhafte evangelischen ln Frankfurt a. M., und zwar tn der Scpteinber statt. — AngestchtS der jetzt herannahenben Zeit der Manöver hält die „N. L. C." angezeigt, aus eine stir die Betheiligten even tuell sehr wichtige Auslegung dcö RcichSgejetzev vom 13. Frbr. »875 über dieNaturaIleistungen für die bewaffnete Ma ch t Im Frieden zurückzukommen. Anlaß dazu hat eine Petition de« Magistrats der Stadt Wiömar gegeben, welche beim Reichstag eingelausen war. am letzten SltzungStage aber so flüchtig crleUät wurde, datz sie in der Oefsentlichkett kaum die aebörige Beachtung ge'unben bat. ES liegt indeß ein Bericht der Pctltlon-commission über sie vor, an« weichem Folgendes erhellt ES handelt sich um 8 8 deö erwähnten Gesetzes. Der Paragraph behandelt die Leistung von Vor s vann unv fährt, nachdem er die zu derselben Verpflichteten bezeichnet hat, im dritten Ab satze iort: „Die Steilung von Voripan» kann nur geiordert wer ben für die aus Marschen, in Lagern oder Kantonnirungrn be- flndllchcn Tveiie der bewaffneten Macht und nur insoweit, alö der Betars Im Wege deS Vertrages gegen ortsübliche Preise durch die Militär-Intendantur nicht rechtzeitig hat sichergesteUt werden können." Diewr Par'graph wurde von der Petition« eommisiion de« Reich-tagö tabin intcrpretirt. datz die Stellung von Vorspann schon vom Garnlsonortc de» betreffenden Truppen- lbeilcS au« aeioroert werden kan». Die Jnconventcnzcn. weiche stir die Gemeinden ans solchen Reauisitionen bcrvorgchen, liegen weniger darin, datz auch die Garnisonorte zum Zwecke deS Mar sches rur Leistung von Vorspann reguirirt werden könnten, alö vielmehr darin, daß die sonstigen Voraussetzungen de« Gesetze« vielleicht nicht immer befolgt werten. ES liegt an den Gemein ten selbst, von der Militärverwaltung den Nachweis »u bcgcvren, datz der Bcdar« aus dem Wege des Vertrage« gegen ortsübliche Preise rechtzeitig nicht habe sichergcstellt werben könne». Wenn die Verwaltung ln manchen Fällen davon auögkht, datz al« die ortsüblichen Preise dielenigen anzuscden seien, welche vcr Bundeo- ratv für einen gewissen Bezirk ieskgeftellt habe, so ist eine solche Auffassung entschieden uiiriwtig. Von den Herren ReaicrungS- coinmlffaricn ist ausdrücklich anerkannt, daß für die Höbe vcr- ienlgcn Preise, welche die Militärverwaltung bei der Erfüllung ihrer Verpflichtung, den Bedarf vorder sicher zu stellen, zu zah len habe, nur die an dem Orte reinlich befleffcnde Uebrichteit, nicht aber der vom Bundeörathe für einen gewissen Bezirk scst- gestellte rarif maßgebend sei. — Für die landwirtschaftliche Landeöauöstel- lung zu Döbeln ft», bi» 10. Septbr. 1877) mehren sich In lüngster Zelt die Anmeldungen ganz bedeutend. SS ist für die Direktorien der la»dwirtb«chackstchen Krciovrreine. denen von Seite vcü Kgl. Ministeriums des Innern sehr bedeutende Geld mittel zur Beschaffung von Ehrenpreisen unv Prämien» wie fort gesetzt höchst dankcnowcrthe Förderung de« Unternehmens zu Theil werden, eine besondere Genugtbuung. baß die große Zabl der Anmeldungen Zeugnis, für das der Sache tn den weitesten Kreisen gewidmete Jniereffe ablegt. Die Loose werden wavr- schetnlich schon vor dem Beginn der Ausstellung vergriffen sein. — Mit dem Nachmittags 5 Uhr von Dresden in Pötzscha eintreffenden Zuge kam gestern Sr. Erc. Herr Finanzministcr vonKönneritz in Begleitung bcö Baurath Hosmann und des Rentamtmann Starke nach dort und besichtigte eingehend die RüumungSarbelten am Fclsenstnrze Der Herr Minister Hetz sich »ach dem levseitigrn User übersetzen, wo Geh. RegterungS- Ratb von Koppensel« auö Dresden und Amtöbauptmann von Ehrenstein aus Pirna denselben empfingen. Nachdem noch die Bruchstelle speclell in Augenschein genommen und an einigen großen in der Elb« liegenden Sandstctnblöcken gelungene Spren gungen vorarnommen worben waren, bcgaben sich die Herren wieder nach Dresden zurück. Se. Mas. der König ist noch nicht, wie mehrfach behauptet worden, zu der tn Aussicht gestellten Be sichtigung tn Wehlen gewesen. — Repertoire der königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Aida. — Montag: Egmont. (Ans. '/»7 Uhr). — Diens tag: Figaro'« Hochzeit. — Mittwoch: Uriel Acosta. — Donners tag: Das goldene Kreuz. — Freitag: Der Geigenmacher von Eremona. Die Augen der Liebe. — Sonnabend: Violett«. — Neustadt: Sonntag: Der Hypochonder. — Dienstag: Der Pul« Schwere Zeiten. — Donnerstag: Der Hypochonder. — Sonn abend: Ein Autogrophensammler. (Neu einst.) Gisclla. (Ballet). - Daö Körner-Museum ist letzt durch mehrere An denken an Ferdinante von Schmettau bereichert worden, dte be kanntlich während teS Belreiungc'kliegcö 1813-15, als last Jeder mann auf dem AltarVaterlandes irgend etwas zur AuS- rüstuna von Frelwtlltgu, nleberlegtc, idr üppige« blonde« Haar abschnciven Netz und kiese« dem Comltö zur Verwendung rin- sanbte, obschon sie damals lk Jahre zählte unv da« Haar ihr einziger Schmuck war. Sie war tie Tochter eine« penstonirten preußischen OsficlerS, der mit II Kindern, km Alter von 1 di« 21 Jahren, von 600 Thlr. Pension lebte. Ein Ring von diesen aaren tll mit unter den Andenken. ES wurden damals au« den aarcn Uhcschnuren. Armbänder und Ringe gemacht und dafür 1200 Thlr. gewonnen^ — Der Besitzer von Lüdtcke'S Wintergarten, Herr Consul Denso, hat für Garteutrrundc aus einige Tage eine Auöstel- lung der hauptsächlichsten Culturen eröffnet, welche von heule an gratis von Jedermann besichtigt werden kann. -Die vkelgefürchtete Kinversterblichheit hat tm Monat Juli ebenso schnell abgenommrn, wie sic im Juni zugc- nommen Patte. Ende Juni starben in ter Woche 400 Kinder mehr al« am Ende de« Juli. Unzweifelhaft hat bei dieser günstigen Erscheinung baS eingettetene kühlere Wetter mttaewirkt; auch in früheren Jahren würbe, wie unö von ärztlicher Seite mltaetheilt wird, dte Beobachtung gemacht» datz bei cinhaltentem Rcgen- wctter der Durchfall und Brechdurchfall der Kinder rasch abnimmt und die Sterbltchkeltözisser ebenfalls schnell sinkt. »Auch bei dieser Kindersterblichkeit wurde eine gewisse periodische Regel mäßigkeit koNstatirt. Sie nimmt Ihren Anfang in der 23. ober 24. Jahrrdwocde. wenn die Durchschnittö-Woci-entemperatur 4- 12" R. erreicht, finkt bann schnell bct etwaigem im Juli eintretcnden Regen, um gegen die MMe des August hin wieder zu steigen; erst die kühlere Temperatur des September macht ihr ein Ende. - Die über den seiner Zelt glänzend dagestandencn V 0 r - schuß-VereinzuLoschwitz in Folge unwirtbschaftlichcr »Anlegung der Gelder seiten deS früheren Direktoriums herrmgc- brochcne und durch massenhafte Kündigung eingelegter Gelder erschwerte KklstS dürfte tn der Hauptsache als überwunden zu betrachten sein, zumal rö dem Verein gelungen ist, sämmttichc an ihn gestellte Anforderungen zu bcsrictl. en. Derselbe hat. wie uns von aut unterrichteter Seite mitgetheilt wirb, vom 1. Jan. 1876 bi« 80. Juni 1877 nicht weniger als 353,600 Mark Spar einlagen, sogen. Darlchne. zurückgczahlt, eine Summe, die unter derartigen Verhältnissen und zu einer Zelt, wo die Außenstände ln Folge der allgemeinen brückenden Verhältnisse sparsamer als sonst emaeheN, schwer in« Gewicht fällt. Diese Lcistunassähigkelt de« Vereins berechtigt zu der Hoffnung, baß er sich allmäiig zu seiner früheren Blüthe wieder emporarbestcn wird, umsomehr, aiS auch dte Mitglieder tn der richtigen Erkeimtniß ihres eigenen In- essrS sich zu Erfüllung ihrer Stammetnlagcn bereit bei tcressrS sich zu Erfüllung ihrer Stammetnlägcn bereit zeigen. Im allgemeinen» wie im spectelicn Interesse bcö Vereins ist zu wünschen, datz demselben das srühere Vertäuen wieder zugcwcn- dct werden möge, wa« um so unbedenklich» geschehen kann, al« : solidarischen Hast seiner Mitglieder, unter denen der The» zu den Ansässigen und achtbaren Bewohnern der mb zählt, Verluste für bteSparcinleger niemals cintretcn können. Ebenso steht zu erwarten, datz die Verwaituna de« Ver eins aus der Vergangenheit sich eine Lehre ziehen und in Zu kunft von verlockenden Spekulationen fern halten wirb. — In derSSchsischenAuSstellun gtBrücke,istr.)findet statt des am Donnerstag infolge ungünstiger Witterung auSge- iallenen. heute Sonntag von 3—6 Uhr großes MIlitärconcert her Trenkler'schen Kapelle (Orchester 50 Mann) statt, ohne Er höhung drr Eintrittspreise. - Ein prachtvolle« Feuerwerk war da« am Frei tag aus der Vogelwiese. Zwar regnete c« wie Bindiatcn und wenn eine der bunkclgraugcbaUten schweren Wolken vom Sturme gelegt der Erde und ihrem schönsten Punkte, der Vogelwiese, näher kam, war'-» al« ob « mit Mulden aösse. Alte« flüchtete au- den Untieien der morastigen Wege m die Zelte und zur Stabt — e« war gräulich. Aber wie wurden die auSffarrenden Fcucrwerkdstcundr belohnt; alv AlleS stille war. stieg eine Rakete empor unv die Darstellung begann. Zuerst erschien in schwarz- weitzer Beleuchtung da« »Bild eines Erstadtrati S empor — eine Distelkrone an tm poetischen Schläfen, um die Leiden unv Kämpft anzubcuten, die er für die deutsche Einheit (die wir Ihm verdanken! durchgemackst. Ferner machte sich sevr schön hie märchenhafte »Abbildung eines fertige» Ho tbeaterneubaueö. »Nun stiegen mäch tige Wolken aus und man glaubte eine Schlacht erwarten zu bürirn: aber rS war nur ein gelungenes Portiait der „städtischen Promenaden Im Sommer." waö wir für Wolken gehalten, w<u die frappant getreue Nachbildung von Dresdner Promcnadenstaub Im Hintergrund siandei» Sprengwagen milder Aniiciua-Jnlcvrist' nicht nass wscixm!" Eine Garbe Leuchtkugeln stieg hiernach n die Lust; lebe lustige Kugel entlud sich oben und c» fielen allerhandScverze heraus. „Maulkörbck'M sürvorlauteIonrnaliste»" bunbeiperraefttzeSsammlung", „deutsche Einkommenstrurrlust" ann zeigte sich eteetrkich beleuchtet eine „Hundeleine". Die ver einigten Elbftsche nach Bratwürsten happsend. Ein bunter Pftrde- bahnwaaen mit der Devise „besetzt"; er war leer nur ein be kannter Geist ging darin um. Eine Rieienfleuerschraube; dann Zukunftsbild: der Große Garten in der Jshannstadt elnaekeilt tergl. Localiraaen mehr. Für die dänischen Gättc beionderk " nt war da« ^ ^ N" - ein und .. ^ nteressant war da« Tableau, „ein Effcnbahnanschlutz in Dürr röhrsbors" — leider war außer der Inschrist nichts zu sehen »Nach einigen Kanonenschlägen drehte sich nun ein großes Feuerrat und ließ in scharfen Rissen die verlängerte Blumenstra),e erkennen auf der gerade ein „Gondelwcttfahren bei Mondfinsternis,".... So lautet der eine un« zugegangene Bericht; da aber der Herr Referent früh Morgen- tn visionärem Zustande im Makeberge» Zelte auigesu- den ward und Ihm nickst zu trauen ist. lassen wi» einen zweiten, mehr nüchternen Bericht folgen:
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