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Dresdner Nachrichten : 20.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188306200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-20
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1883
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"LKÜÄÄL* «r-nn-m-uttprct» vie«eli<>I,r>!<d s Wart so «I,e> »urch dl« Veil » «ork Id Psg- Rumni. Iv Hlia«. Plür die Rüikgate eineelandier Ma» «mlochii« mach, sich dl« «etoclt»» «icht »«kdhctiich. «nnoilce» Mr un» »ilime» »n: Die »nnoncen-vureLUr petn » >««>««, — »u»,»> Moffer — »,„»« »»««».; - I»»oIid«»»o«r > — G. -Null,» in »ilirii«: — >»d. Nie» iu «ogdebnrg; — N. ««»« » T». ln Holle; — >»««>«» m tzamdML. AiiterIialtullk.GeschästLverkklir.Lörse»bkricht,Frkmdensiste. ^rer«ürech.Ltk«t» -kr.U(«list.)u. i»r (Rnfflj tdoseroie »erden Merlensirede II di» Nachm. » Utzr »naenemme», Secnieg» di« «itte,«ti»U>,r. An »ieuiledt nur en «»««»»,en: er. Sloftergasse Nr. b dteNichm. Llibr. — Di« einsuaitige Pelitzeii- leftec >d Pj. Singesandi die Keile 20 Ps. »ne »orantie fite de» nächir- «»»ige Erscheine» der Inserate wird »icht ,e,e»en. »u»>,iriige llnn»ncen- tcu>I»o« inscriren wir nur gegen Hrinu- mera»»«.^ai,l>»ng »urch ivriei- marken oder Panetnradlung. Acht Elite» kosien Id Psg. Inserate sur die Montags-Nummer oder nach «inen, geillege die Petitzeilc 20 Ps. ttsppkn-lsljusttz s Atslisr kür?LotoZr-tMs sl«: lD«a'vr, r»»il>I>e„, lonrtiten- gl L'i.^1 Tmrav»»», lü "i alle» OriEU. von »noII ü 3, 4, 5. «I Air., «tUnne/! 1»»»>rlivi, ot>-. iu xroiivor Aumcillrl. » ,z, 8 I-»wtre uuä kNuIinir 4'i. v, 7. 8Kr AK., »rrn» ! ^ vo n L-Ippolil t» >'i»tE>»t-iro>irj,I«lt«uIt0lkvr jh ' Ä 6, 8, 8hiAK.,ttl;Ii«'»»i'« Idnuinipinvi» 12, 15, AK., 3lus<r x, ru Oriipiinrlproillmi. ^ - Iic.dtu Aibvir. al.lssij.0 Urciso. ni .i«,»i»«i», l8t»»,I»i»N»t» I n 8V- AK. V nvrnI,,» r,ru 0 i 8 vr, 8 LloweatLukiiidmm vvu Irlnäm,, FoixrdEuoseu uitt.Ii ^ -» c,Z,,-,^1» !^i« --1 ^ 2 >Vi!8äru11'or6lr. 2. Lun!lelldt äeu» A Zecltzm Liläo. ^ IHl. t-I. (l ' UUMMchMMM» 1 ^»oli bc.-v>nlster Inventur timlot sich' Vcukuut' eiiwr «Ivr vor«vl»>v«lv»»8tvi» L ikvl «n I a^ILsv^Iv IVlunUlavLUi » HoMvt'triiiill. ^ L'i'viülvi» vtutt. < Ll-össtvs l.sgs«' am ?Iatro. Nr. 171. 28. r«hrga«is. Auflage: 38,000 Srpl. j RliSstclstcn für dr» 20. Hum: Misuuer uiibcstinnntcr Wind, s ziemlich trübe, Mederschlage, Temperatur wenig verändert. Dresden, 188». Mittwoch, 20. Imli. Avonnemenk Die geehrt«« auswärtigen Leser der „Dresdner Nach richt««" bitten wir da» Abonnement für da» dritte Qoartat >W8» baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können Die Postanslalten b«SDeutschenNcict,« undAuVlan» deS nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Expedition (invt. BrtngerloUn» » Mark »<» Ps. vierteliäUrltü», bei d«a Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet »Mark 7» Pf., ln der Oesterreich Ungarischen Mo narchie » Gulden ui» Kreuzer cxel. Agiozuschlag. Expedition der „Dresdner Rachrichten", Marienstr.L» UeranIW«rNt4er Medocteur sür PvIstischtS vr. kmtl vicrcy In Drekden. Je nachdem man den Äriegsjug der Zranzoscn nach Tonking durch die Brille der Londoner oder der PariserPresse sielst, gewinnt oder verliert die Möglichkeit eines Kriegs zwischen Frankreich und (Zliina an Wahrscheinlichkeit. Die Londoner Blätter sesjen allmorgcnt- Uch ihren Lesern Nachrichten über Truppenzusammcnziehnngen an der chinesischen Südgrenzc, Wafsenankäuse Chinas in Slmcrika und allerhand Rüstungen der Svbne des himmlischen Reiches auf den Frnhftückütisch. Umgekehrt scrvircn die Pariser Morgcnblüttcr hestimmte Ableugnungen dieser Älarmgcrüchtc und sie bethcucrn, dah die Unterhandlungen des neuen französischen Gesandten Tricon mit China einen glatten Verlauf nehmen. Um die Verwirrung noch zu steigern, hat sich der aus der Heimreise von Moskau nach seinem Pariser Posten befindend« chinesische Gesandte, Marquis de Tseng, von mehreren Journalisten interviewen lassen. Der Corrcspondcnt des New-Iorkcr Hcrald hat seine Unterredung mit dem bezopften Diplomaten zu einem echt amerikanischen Humbug aufgedauscht. BemerkcnSwcrth ist aber doch die Schärfe und die Bestimmtheit, mit welcher der Gesandte Chinas erklärte, dag sein Reich die Expedition Frankreichs nach Tonking und die Entthronung des Kaiser Tüdiic von Annam, dem Tonking als Provinz untersteht, nicht ruhig hinnchmen werde. China betrachtet bekanntlich das Kaiserreich Annam, einschließlich der Tonking-Provinz als seinen Vasallenstaat, mit dem Frankreich keineswegs nach freiem Belieben umspringen könne. Natürlich versuchen die Gambcttisten, welche den Franzosen die Tonking-Suppe eingebrockt, diesen Standpunkt der Chinesen als lächerlich hinzustcllen; andere Blätter schweigen sie einfach todt oder mäkeln an untergeordneten Kleinigkeiten, um die Glaubwürdigkeit der Äußerungen des chinesischen Marquis über haupt zu erschüttern. Nur wenige Blätter haben den Muth, den Dingen ernst ins Auge zu sehen und vor den Selbsttäuschungen, in denen die Franzosen so Starkes leisten, zu warnen. Die Chinesen reden, das ist wahr, in ihrer blumenreichen, weitschweifigen Sprache viel vom Frieden, aber Wer weis, ob sie Dies nur thnn, um desto sicherer den Krieg vorzuberciten? Des französischen Publikums bemächtigt sich immer mehr eine tieie Unruhe. Ihr Minister des Aus wärtigen, der mit leichtem Herze» die Expedition ausgerüstet, Ebattemel-Lacour, sieht sich die Maire über den Kopf wachsen und hat für nöthig befunden, schleunigst eine Badekur in Vichy zu gebrauchen. Damit hat er wenigstens die Möglichkeit eröffnet, daß der chinesische Botschafter, Marquis de Tseng, wieder in offizielle Beziehungen zur französischen Regierung treten kann, da er nach seiner Rückkehr nach Paris als einstweiligen Minister des Acußcrcn den Premier Ferry vorfinvet. Der so plöhlich erkrankte Challemel bat nämlich die Taktlosigkeit begangen, mehrere Anfragen deS Chinesen gänzlich unbeantwortet zu lasten. Wenn den Franzosen schwül ums Herze wird, so ist das kein Wunder. Selbst wenn sie aus Tonking mit einem blauen Auge danonkommen und ihnen ein Krieg mit China erspart bleibt, so bieten ihnen ihre heimischen Verhältnisse nur untröstliche Anblicke. Ihre Etaatsfinanzrn befinden sich in Unordnung und Niedergang. Dasselbe gllt von der Finanzlage ihrer großen Städte, in erster Linie von Paris. Die Einnahmequellen trocknen allerorten iminermehr «in, die Ausgaben steigern sich. Kaum vergeht eine Woche, daß nicht eine neue Enthüllung, ein unerhörter Finanz-Skandal austaucht. Eine ganze Fluth verleumderischer Anklagen rauscht durch die Pariser Presse. Der „Figaro" erzählt von einem hervorragenden Staatsmann der Republik, dem mehr maligen Finanzminister Lbon San» daß er im Grunde Nichts sei. als ein verkrachter Schwindler und Bankerotteur, der eigentlich vor die Schranken der Zuchtpolizei gehöre und seinem Schicksale nur durch die Nachsicht der Bank von Frankreich entgangen sei. Roche- fort verallgcmeint diese Anklage, indem «r behauptet, daß da» un glückliche Frankreich von einer „Regierung von Bankerotteuren" aus- gebeutet werde, die Nichts bezweckten, als sich auf Kosten deS Landes zu bereichern. In die TuniS-Maire sei Frankreich nur durch Börsen spekulanten, in die Expedition nach Tonking lediglich durch eine „blonde" Abenteuerin, die Freundin Gambetta'S verstrickt worden. Wodurch unterscheidet sich, fragen die Monarchisten, daß republi kanisch« Frankreich von dem mexikanischen Uecker-Schwindel des Kaiserreichs) Mag auch ein großer Tkcil dieser Anschuldigungen erstunken und erlogen, oder nach französischer Sensationsmanier auf- gcbauscht sein, so ist doch nickt zu verkenne», daß die Republik das Glücksrilterthnm großgc,zogen und die Republikaner ihre Macht zu gemein-egoistischen Zwecken auSgebeutct haben. An die Rockschöße des verstorbenen Gambetta und seiner politischen Erben bat sich ein ganzer Rattenkönig von Strebern, Stellenjägern, Spekulanten und Schnapphähnen angchängt, der im Name» der Freiheit und Re publik persönliche Vorllieile und Versorgungen ergattert. Um die nimmcrsatlcn Magen der Republikaner zu füllen, wurden Tausende von überflüssigen Bcamtenstcllcn geschaffen, Steuern wurden erlassen, um die Finanzlage der Republik glänzend erscheinen zu lassen und seht ist die Beichecrnng da. Ein ricsigcc-Deficit steht vor der T!>iir; wie cs decken ? Den Nächstliegenden Weg: Bedeutende Ermäßigung des Hccresbndgcts, wagt lein einziger der Bcrather der Republik» vorzulchlagen, er würde den „Patriotismus" und die Eitelkeit seiner Landsleute verletzen. Wo Das einmal enden soll, weiß Niemand. Aber die Gefahr, die Frankreich droht, in um so größer, als der Vorfall der Finanzen nur nn äußerliches Symptom des Niederganges der Gescllschast und Sitten überhaupt ist, wcl-i c man in Frankreich seit Gründung der Republik überhaupt beobachtet. So sehr man sich dagegen sträubt, daß ein ganzes, großes Kulturvolk unaushaUsam dem Ver fall entgegen wanke, so darf man doch die Warnungen nnbcsnngcner Beobachter nicht in den Wind schlage». Cs ist bezeichnend, welche geschichtlich ähnliche Züge verfallene frühere Reiche mit den Zu ständen der jetzigen Republik auswciscn. Aller Welt fiel cs vor Kurzem auf, wie die Franzosen, als bei dein großen Pariser Rennen das französische Psero den englischen Konkurrenten um eine balle Länge geschlagen, Tonking und China vergaßen und mehrere Tage lang jubelten, aiü Hütten sie einen der herrlichsten Siege er fochten. Einer der scharfsinnigsten Beobachter Frankreichs, der >ahre- kang in Paris lebende Arzt 1>r. Mar Nordan, weist in einem Feuilleton der^.,Franks. ZtgV ans die höchst charakteristische Ileber- sckätzung der Schauspieler hin, die in Frankreich Volkssittc ist. Die Zeitungen haben einen förmlichen Kultus der Bnhnemintgliedcr cin- gesührt. Alles, was ein Komödiant thut, wie und wo er schlifft, wo er speist rc. ist ein wichtiger Gegenstand für Hunderttauscndc. Bei einer Premiere unterdrücken die Zeitungen die politischen und sozialen Leitartikel, um in fünf bis sechs verschiedenen Rhapiodieen über das große Ereigniß des Abends schreiben zu können. Charak teristisch ist, daß die tonangebende feine und höchste Pariser Gesell schaft, die erste Aristokratie eingcschlossen, jetzt in einem eigenen Cirknü Vorstellungen gicbt. Herzoge machen die Clowns, Grasen springen durch die Reisen, Marguisinnen in Tricos reiten die hohe Schule, es gicbt blaublütige Pudel-Dressirrr und Barock Geiger, die sich stoßen, knuffen und im Sande rollen, wie Aujust und Pool. Die Wichtigkeit des Schauspielers in der Wcrthschätzung des Publi kums. der Platz, den die Presse den lustigen Künsten elmäumt, der Schmink- und Tricot-Kitzcl der vornehmen Welt erinnern vr. Nordau an die Zeiten des tiefsten Verfalls des alten Rom und Byzanz. Auch Nero durchreiste sein Reich als Schansvielcr. Com« nioduS stieg in die Arena hinab, um wilde Tluere zu tödten, Sena toren und Ritter ließen sich im Cirkus als Rosselenker und Gladia toren vom Volke ayplaudiren. In Byzanz waren die Cirknswctt- kämpse zwischen Blauen und Grünen die wichtigste Staats angelegenheit, mochte auch der Rcichsscind an die Mauern vochen Ist die geschichtliche Analogie von sonst und jetzt nicht mit -Händen zu greisen? Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 19. Juni. Berlin. Der BundesrathSansschuß für Handel und Verkehr beantragt, daß bei der im lauicndcn Fahre stattsinvcnden statistischen Erhebung vcr landwnthschasilichen Bodcnbcnutzung fcstgeslellt werden soll, wie viel Hektare der G^sammtfläche der Forsten und Holzungen entfallen auf: Krön- und «taatsforsien. Staatvanlheilsforstcn, Ge- meindcforsten, Stiftungssorslen, Gcnosscnschastsforsten uns Pl'vat- forsten. Wahrscheinlich soll das hierdurch zu gewinnende Material einer neuen Holzzollvorlage zu Grunde gelegt werden. — Minister von Puttkamer bcgiebt sich sofort nach Schluß der Landtagssession (An fang Juli) nach der Eifel, um von der dortigen Nothlage persönlich Kenntniß zu nehmen. — Die Nachricht, daß der Lhcrpräsident von Posen, v. Günther, wegen des Tesavens, welches er wegen der be kannten Verfügung betreffs der Erthcilung deS katholischen Unter richts in deutscher Sprache durch den Kultusminister erfahren, seine Entlassung eingcreickt habe, sowie daß Rcgicrnngs - Präsident v. Ticdemann als sein Nachfolger designirt sei, ist niihegründet. — Der Prinz von Holienzollern, welcher gestern Nachmittag nach Dresden abreiite, wird sich von dort mit seiner Gemahlin nach Negensburg begeben. — Durch die Ernennung des preußischen Landraths von Keterhodt-Deutschlrone zum herzoglich gothaiscben Minister des Innern haben die Gerüchte von einer Canvidatnr Bcnnigien's für diesen Posten eine rasche Widerlegung erfahren. Kelclhodt ist Mitglied des vienßff'chen Abgeordnetenhauses. — Der Droschkenkutscheriireik dauert noch immer an. Die Zahl der streiken den Kutscher beträgt 2öU0. — Fm Cast« Bauer wurde rin berüchtigter Spieler Namcns Reuter, der seine Spser vornehmlich in Kreisen der hohen Aristokratie forderte, verhaftet. In seinem Besitz wurden große Geldsummen gesunden. — Die Regierung in Westfalen hat verfügt, daß die in Westsalen lebenden militärpflichtigen Holländer binnen 6 Wochen um Aufnahme in den preußiichcn Untertlmncn- Verband nächtlichen oder auowandcrn. Es ist dies die'elbe Maß regel. die in Nordschlcswig gegen die dortigen dänischen Untcrchancn in Anwendung gebracht wurde. BreSlau. In der Direktionssitzung der Rechten Oder-User- bahn wurde beschlossen, die Ncgierungsosserte nicht unmittelbar als unannehmbar zu bezeichnen, wenn dieselbe den Wcrthvcrhäitnissen auch nicht entspreche. Definitive Beschlußfassung wurde Vorbehalten. Gotha. Der Landrath Frhr. v. Kctclhodt in Deutschkrone ist zum Chef des Ministeriums des Innern ernannt worden. Staatsanwalt ion Schwarz, , . . ^ . . . .. WoUner aus vorsätzliche Ermordung der Esther Solrmoffy, gegen Joseph Scharf, Adolf Junger, Abraham Braun, Samuel Lustig und LazaruS Weiß stem ans Theilnahme an dem Morde und gegen Amsel Vogel, Fankel Smilovlch, David Hrrsko, Martin Groß und Ignaz Klein aus Lorschubleistung durch Leichcnschmnggck. Paris. Deronlöde hielt in Rouen eine große deutschen- hetzcrische Rede, verlangte bas Verbot deutscher Einwanderung und behauptete, an dem wnthschastl'chci, Rückgang Frankreichs se» nur die deutsche Markenfälschung Schuld. R o rn. Ter Bäckcrstrcik ist allgemein geworden. DaS Muni- cipinni verkauft Grobbrod. Feinbrod fehlt. 320 Bäckcrsoldaten sind hier angekomincn. Tuni s. Von Gassa und Tebcssa wurden Infanterie-, Kaval lerie- und Artillcrienbiheiliingen gegen einen Marabut geschickt, welcher im südwestlichen Tunesien den heiligen Krieg predigt und schon zahlreiche Anhänger gewonnen hat. Berliner Börse. Die durch die VersiaatlichungSosfcrtcn gegebene Anregung hat nicht lange wiedcrgchalicir. Ter Verkehr schleppte sich langsam dahin und die Courie wurden auf allen Ge-! bieten znrückgcdräiigt. Die Börse verlies malt. Gegen Schluß ^ stellten sich bei guten Umsätzen vorwiegend etwas hoher. Destcr- rcichische Prioritäten wenig verändert. Die spelulatinen Banlen setzten niedriger ein und gaben in Folge des Angebots weiter nach. Kassabankcn nill. Dresdner niedriger, Bergwerke wenig belebt, die svekulativcn Werthe schwächer. Andere Industrien ohne einheitliche Tendenz. Einheimische und fremde Fonds nachgcbend. ftranNur» a. M., Ni. Juni, SIdcnr>!>. circdll Lia-urval-ii LLü',',. !'ou>- borden NU. «ier Lo»l« - . Selt. kilberreiite —. Pap-erreme —. e-alizicr ,. Oeslcrr. ciioldrcme —. »°/o Unq. Kvldreme 77er Lilyien —. 8(>er UNN-en —. S.OrieiUaniccbe —. Neueste Ungar. Goidanleid« 7«>». OriemnnlciNc —. Ungar. Pa»Irrren«e —. Direoin» —. Egnmer- . Goilliardiiaün ieu,, geiiece Liimn»»»,. Wie». I». Juni, Alicuds. Eredtt »V.'.W. SiaatSd. —. !eaml>lnaett Nordwestbalui —. . Marlnoieu —. Una. Lredil —4"i„ Nn-nir. cMd i-n.nc,. itznri» >!'. Inni. ,2-stInk.i «entc 78.7». n7. Ui-mmr Slaalöi'alin 7>7,.vo. Lombarden »»2,80. bo. Prioritäten 288. Lgiyilcr »7v. Lesterr. «oldrenie >-<>/,. gcii. Vor«» IPrednireni, i!>. Juni. (Cchiub.l Weizen Juni L-,»a. Lci'icmbe-- Tccrmbkr 27.,». still. Spiritus Juni -!8.:<i, Lcplcmdcr-T'cccmbir 88,78, »lau. stlubsi Juni N2,b». Srvicinbci-Leccmbcr 77.20. srst. «mtzerdam (Produlienl, IS. Julic. iSchlustf. Weizen Novbr. 273. 8,'oggeii Eciobcr >7l. Lokales nnv Sächsisches. — Wegen erfolgten Ablebens Ihrer Kaiser!. Hoh. Fürstin Therese Romanossskn, Herzogin von Lcucktenberg, wird am hiesigen Königl. Hofe die Trauer aus 3 Tage bis 21. d. angelegt. — Im Hoslagcr zu Pillnitz traf am Montag Abend Se. Durch!. Prinz Friedrich zu Hohenzollern zum Besuch ein. — Uevcr die Reise Sr. Mas. des Königs in den südwest lichen Tlieil des Landes in den Tagen des 3., 4. und 5. nächsten Monats verlautet Folgendes: Am 2. trifft Se. Mas. in K i rch- berg ein, von da wird die Reise am 3. Nachmittags zu Wagen über Lengeii seid nach! Reichend ach ihren Weg »ehimn. Hier findet Nachtquartier statt. Der Vormittag des 4. Juli wird der Stadt Rcichenbach gewidmet sein. Nach einem daieibst noch eingenommenen Frühstück werden sich Se. Mas. sodann mittels Wagens nach Mnlau, Netzschkau und Clsterbcrg begeben, in jeder dieser Städte verweilen und gegen Abend mittels Cxtra- zugs nach-Hotel Stein lebt im Elsterthale fahren, woselbst nach vorherigem Diner das Nachtlager genommen wird. Am 5. Juli werden Se. Mas. mittels Eisenbahn vom Hotel Stciiücht clsler- auswärts bis an die Elsterthalbrücke fahren, hier den Zug verlaßen und sich zu Fuß durch das Trlebthal nach der Haltestelle Iackcta begeben. Ter bei letzterer bereit stehende Extrarug wird den Landes herr» darauf nach Werdau und Crim m itschau führen. — Se. Mas. der König und Se. Königl. Hobelt Prinz Georg haben für morgen Donnerstag Nachmittag 3 Uhr ihren Besuch auf dem Fe stp la tz des Niitt e ld euts che n B n nd er>- s ch i c ß e n S ansagen lassen. Die große Illumination des FestplatzcS und der Festhalte mit Konzert und GcsangSausführung des Eibgau- süngcrbundeö auf dem Schützcnhof zu Ehren der anwesenden Schützen findet ebenfalls Donnerstag den 21. ds. statt. Das Entröe zun, Fcstplatz beträgt an diesem Tage 20 Psg., die anderen Tage sind entröefrci. In Folge der heutigen ungünstigen Witterung hat sich das Festzngs- und Vergniigungskomitee veranlaßt gesehen. die Ab haltung der venctianiicben Nacht auf der Elbe vor Hclbig'S Etablisse ment auf Freitag, den 22. LS. zu verlegen und wird dann unter allen Umständen avgebalten. — Die Wachtmeister Schmidt, Mathias. Kauffmann und Schmidtke vom ostpreutzischcn Dragoner-Regiment Nr. 10 erhielten das K. Sachs. Allgemeine Ehrenzeichen. — Da sich in den sächsischen Volksschulen beim Gebrauch der sechsstufigcn Ccnsurscala: Nr. I — vorzüglich, II — sehr gut, III ---- gut, lV -- ziemlich gut, V — genügend, VI— ungenügend manche Uebelstände ergeben haben, so bat das Kgl. Ministerium des Kultus . ge, schulen zn benutzen ist. Es gelten mithin für Fleiß, Fortschritte und sittliches Betragen seiner nur noch süns Ccnsiirgradc, die, in Worten ansqedrückt, folgende Bedeutung haben: Nr. 1 — sehr gut. 41 — gut, 111 — genügend, IV ---- weniger genügend, V — ganz ungenügend. — Rege Theilnahme erweckt der jähe Tod deS -Herrn Hof- klempnermcistcrs Regner. Der junge, kaum 28jährige Mann, Inhaber dis blühenden Geschäfts auf der Wilsdrnfferstraße, befand sich gestern Vormittag in traulichem Gespräch mit mehreren Freun den, als er plötzlich sich zu der Acußciung veranlaßt sah: es werde ihm sv eigenthümlich zu Mnthc, sie möchten schnell einen Arzt holen. Kaum halte er dies gesagt, so sank er auch schon entseelt vom Stuhle — ein -Herzschlag batte dem Leben des blühenden stattlichen Mannes ein Ende gemacht. — Vorigen Sonnabend fand vor den höheren und höchsten Vorgesetzten die Vorstellung der Einjährig-Freiwilligen des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 statt. In der Kritik wurde vor Allem betont, daß »icht nur die Einzelausbildung zur grüßten Zufriedenheit gewesen, sondern daß auch die Gcsammtexercitien Zeugniß ablegten von der trefflichen und außerordentlich fleißigen Instruktion. Wenn wir recht unterrichtet si' d, war der Instruktor Herr Premier-Lieutenant v. Hennig, einer der vorzüglichsten Front« osfizicre deS obengenannten Regiments. — -Herr Kommerzienralh Günther hat in hochherziger Weise wiederum der armen Kinder gedacht, welche zur Stärkung ihrer Gesundheit Landlust genießen müssen, und 100 Mark der Markus- stistung für die Ferienkolonien übermitteln lassen. — Ter vcrhastcte polnische Lichter Kraszewski besitzt in Dresden zwei reizende Villen, er lebt überhaupt in den günstigsten Vcrmogensverhältnissen. Er bezog aus dem Erträgnisse seiner Schriften ein sehr bedeutendes Einkommen und be^aß außerdem einen starken Rückhalt an seinem Sohn, einem in Rußland lebenden getheii!: »c» Zaren es für »>,. Königreich Polen eine Vcrlölmung herbeizuführe», erhielt der General-Gouverneur von Warschau, General von Kotzelme. den delikaten Anstiag, mit Kraszewski diesbezüglich rn Unterhandlung zu treten. Seitens der russischen Regierung wurden dcni berühmten Schriftsteller die schmeichelhaftesten Anerbieten gemacht, falls derselbe nach Warschau zurlickkebren wolle, um von da ans kür einen Aus gleich seiner Nalianalität mit Rußland zu wirken. Unter Anderem bot die russische Regierung eine bedeutende Summe zur Herausgabe eines großen polnischen Journals in Warschau, welches vermittelnd wirken und unter der Redaktion Kraszewski'S ecnsurfrei erscheinen sollte. Der so Umwerbcne fand jedoch, daß die Garantien, die Rußland bot. den Anforderungen der polnischen Patrioten nicht entsprächen, und lehnte sede weitere Verhandlung höfischst ab. Die russische Regierung aber, der es zunächst daraus ankam. die Gewiß heit zu erlangen, daß Polen während des Krieges ruhig bleibe, gab die Verhandlungen so lcichlen Kaufes nicht aus — ließ vielmehr das vH Mi-!!' - sfff 8 'W .«>7 >
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