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Sächsische Volkszeitung : 23.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191711231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19171123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19171123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-11
- Tag1917-11-23
- Monat1917-11
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.11.1917
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Nr. ESV LG. Jahrg. Freitag den 23. November 1917 »eschSstsftelle u»d Redaiktto, A»«S»«,-A. 1«, Holbeinftr.he 4« Fernsprecher 21386 ' D»stsche«onto Leipzi, Nr. 14 797 ——y B«,ugSprkiS, «»-a»b« > mit iNustr. Beilage vlerteliiihriich jt.40 In Dresden und amu Deutsch land frei Hau- Ä.8!t in Oesterreich «.»8 X. , «»«gäbe« vierteljährlich S.IU In Dresden Mtd ganz Deutschland frei HauS «.l» in Oesterreich 4.»« X. Sinzcl-Nummer 1« 4 ^ Die K»chijsche BottS,eituna erscheint an allen Wochentagen nachmMagl. Y 0 i i cr Anzeige»! Annahme von Gcschästsanzeiaen dir I.ltthr. »,n Familienanzeigen dis LI Uhr v»rn>. PeeiS für die PetU-SPaUzeile j«> 4, >« B««»- meleil 8« 4, Famllien-Anzeige» L« 4. Für undeutlich geschriebene, sowie durch I»»n- Drecher aufgegebene Anzeigen lüinie» «« »ie BermitworÜichleit siir dieRichtiglrit des Dezchs nicht libernehmen, kprechskmdc der Redaitton: LI—lik Uhr vorm. 0 Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrumspactei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe 8 nur mit der Wochenbeilage. Grvtzudmirai von Tirpttz in Dresden ll. (Schluß.) Ei- war ein guter Gedanke gewesen, Justizrat Rumpf nach Dresden zu berufen, denn der wiederholte lebhafte Bei fall während der Rede und der losende Beifall nach der Rede bewies, das; man auch den Zentrumsmann verstanden hatte. Wir haben den Münchner ZentrumSsührer im Jahre 1002 bei der 60., der Jiibelneneralversammlung der Katholiken Deutschlands iu Köln gehört. Damals sprach er vor 13 000 Menschen über die römische Frage. Den Vorsitz führte der unvergessliche verstorbene bayerische Kammerpräsident Dr. von Orterer und wir haben daS Empfinden, als ob die Anf- mevksamkeit und der Beifall damals nicht größer gewesen sei als jetzt in der Versammlung, in der doch nieist Nichtgestn- nuugSgenossen waren. Dürfen wir uns nicht freuen darüber, das; in Dresden in einer solchen Versammlung auch ein Zen- trumsinann gesprochen hat! Als der Redner geendet, er schien Großadmiral v. Tirpitz. Die Riesenversaminluug er hob sich und brach iu stürmisätzr Hochrufe aus. Der Groß admiral mußte immer wieder danken, er betrat sofort das Rednerpodium um folgende Anspracise zu halten: Exzellenz v. Tirpitz führte ans: Meine Herren! Sie haben mich aufgeforöert, hier einige Worte den Ausführungen des Hauptredners dieser Versamm lung zuznfügen. Ich möchte zunächst meiner Freude Ausdruck geben, daß ich hier in Dresden, der Hauptstandt Sachsens, Sie als erster Vorsitzender der Deutschen Vater landspartei begrüßen kann, uni gleichzeitig allen denjenigen zu danken, die für unsere Bestrebungen hier gearbeitet Ha tzen. Wir, die wir oie Deutsche Vaterlandspartei gegründet haben, sehen Deutschland schwer bedroht, nicht durch daS Schwert unserer Feinde, sondern durch unnötige, aber eckst deutsche Zwistigkeiten, die seit Jahrhundert von unseren Feinden benutzt worden sind, nur das Emporkommen Deutschlands zu verhindern. Nicht durch Mangel an Kraft, sondern durch die Erbübel unseres Volkes sind Zweifel ent standen, ob wir den Krieg so beenden können, daß wir Eng land zwinge» und in eine Lage kommen, Deutschland nach den erhaltenen große» Verlusten wieder emporarbeiten zu können. Das Ziel, welches wir uns in der Vaterlandspartei gestellt haben, ist einfach und klar: Wir wollen ans allen Schichten' unserer Bevölkerung, aus allen Parteien ohne jeden Unterschied alle diejenigen vereinen, die mit „ns den Glauben an einen siegreichen Frieden haben und die ein Verständnis dafür besitze», daß Deutschland handgreifliche Komswnsationen braucht, um sich wieder emporarbeiten zu ionneu. Meine Herren! Wir haben mit innerer Politik nickst das geringste zu tun, wir haben das in jeder Beziehung und bei vielen Gelegenheiten auf das nachdrücklichste betont. Das scheint unseren Gegnern uubegueui zu sei»; sie wären vielleicht froh, wen» sie uns einfach als Reaktionäre und Rückständige nbtun könnten. Da wir nun aber durch unsere Taten und durch unsere Worte keine Angriffspunkte geben, so greifen sie zu V e r I e u m d u u g e u. So hat zum Bei spiel der Berliner Vorloärts und mit ihm das Berliner Taczeblatt behauptet, gestützt aus einen natürlich namen losen Gewährsmann, daß ich auf politischen Tees in Mün chen im Gegensatz zu meinen öffentlichen Erklärungen i nnerp 0 liti s ch e Z ieIe der Vaterlandspartei enthüllt hätte. Ich glaube zunächst, daß es einen derartigen Ge währsmann n b e r h nutzt nicht g i b t: denn meines Wissens bin ich in München nur mit anständigen Leuten und nicht mit Verleumdern in Verkehr getreten. (Sehr gut! und Heiterkeit.) Sollte es aber doch eine» derartigen Gewährsmann geben, so ist er ein iufa m e r L ü g u e r. (Bravo!) Jetzt lüftet er vielleicht seine Kappe. Meine Herren! Wenn wir den Siegeswillen unseres Volkes auf unsere Fahne schreibe», so ist das wohlbegründet durch den Glaube» an unsere unerschütterliche Armee, au unsere Flotte und au die N-Boote. Von unseren Gegnern, die vielleicht in unserer Bewegung eine Gefahr für ihre Sonderbestrebnngcn erblicken, ist seit dem Juli dieses Jahres geslissentlich verbreitet worden, daß wir England nicht zwin gen könnten zu dein, was wir brauchen, und daß insbeson dere die U-Boote nicht das erfüllen würden, was man Vvn ihnen erwarten müsse. Diese Ansicht ist durchaus irrig. Ich glaube, daß ich mich in dieser Beziehung und überhaupt in der ganzen Behandlung der U-Bvvtfrage in völliger Einigkeit mit der gesamten aktiven Marine befinde. Um die Wirkung des U - B 0 0 t k r i e g e s richtig zu ver sieben, muß man sich gegenwärtig halten, daß England in seinem ganzen Bedarf von Rohstoffen und von Nahrungs mitteln mit vier Fünftel ans das Wasser angewiesen ist. Dadurch wird die Frackstraninfrage, das, was di« Schiffe transportieren können, zu einem entscheidenden Faktor im Kriege zwischen England und uns. Wir haben die gewaltige ! Ders NeueWe VBM T^ge ^ (Amtlich. W. T. - B.) Großes Hauptquartier, den 23. November 1017. Westlicher Ztrregsschcmplatz Heer « s g r 11 p tz e K r e n v r i u z N u p p r e ch: : Ans dein Schlachtselde südwestlich von Cambrai waren Moenvres und Fontaine die Brennpunkte des gestrigen Kampfes. Gegen Moenvres und die westlich sich anschließenden' Stellungen rannte der Gegner mehrfach erheblich an. Klei nere Anfangserfolge ivnrden durch unsere Gegenstöße mett- gemacht. Zn beiden Seiten von Fontaine und aus Fontaine her aus führte der Engländer starke Kräfte gegen unsere Linien vor. Es kam zu erbittertet! Nahkämpfen, in denen de? Feind unterlag. In angriffsfrohem Traiifgehen warf ihn unsere Infanterie zurück und erstürmte das Torf Fontaine. Der Wald von La Folie wurde vom Feinde gesäubert. Gegen Numilly und Vendhnille gerichtete englische An griffe brachen verlustreich zusammen. Niederschlesische und Posensche Truppen haben au dem erfolgreichen Ausgange der gestrigen Kämpfe besonderen Anteil. Während der Nacht blieb der Artilleriekamps nur in einzelnen Abschnitten des Schlachtfeldes stark. Seit dein frühen Morgen sind arn Endrunde von Moenvres neue Kämpfe im Gauge. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: Bei guter Sicht lebte das Feuer zwischen Dnurmllon und Eraonne, in der Champagne und auf beiden Maas- sern auf.. OesLLichttr KLiegssehrittplKtz, und Mazedonische Front: Keine größeren Kampfhandlungen. F > n > i e» i f ch e F r v n t: Im Gebirge zwischen Brenta und Piave für uns gün stig fortschreitende Kämpfe. An der unteren Piave nichts Neues. Ter Generalguartiermeistkr: L n d e n d 0 r f l. Ren« ttuterseebovt-Erfotge B erlin , 22. Nvv. (Amtlich.) Nene N-Bovt-Erfolge in der Nnrdsec. Drei Dampfer und ein Segler. Von den drei Tampscr» wurde einer ans gesichertem Gclritzuge her- nnsgeschosskii. Der Detonation nach z» urteilen, hatte er Munition geladen. Eines unserer Unlcrscebvvte hatte am 30. Oktober in der Nahe der englischen Ostküste ein Gefecht mit einer eng- tischen U-Boot-Fal!e in Gestalt eines eisernen Zwcimast- schvners mit Motor, i» dessen Verlaus dem Segler zwei Treffer begebracht wurden. Ter Chef des Admiralstabs der Marine. wirtschaftliche Waffe, die wir in dem U-Boot hatten, leiden sehr spät angowendet, aber ich glaube - und mit mir all« U-Bootkommandanten — daß trotz der gewaltigen Gegen- inaßregeln. die England getroffen hat und zu denen wrr England Zeit gelassen haben, wir den Erfolg mit Sicherheit erreichen werden, wenn wir politisch Stange halten. (Bravo!) Die Venniiiderttng des erfordere lichen Frachtraumes ist jetzt schon so groß, daß er für dk» Entente nicht mehr genügt. Natürlich leiden die Trabanten Englands zunächst am meiste» darunter, aber die Zeit ist! d n r cha n s abse b h a r , wo der Frachtranm auch Mi England nicht ausreicht. Jrrland und daS übrige Englaii-W läßt Lloyd George, der Diktator Englands, jetzt schon dar- ben; er bat dagegen London gut bedacht, weil er weiß, doit die öffentliche Meinung Englands gemacht wird. (Ach bat auch dafür gewrgt, daß die reichen Leute in Englrnstß kur Geld noch alles bekommen können. Das wird ihm alle» nichts nützen, wenn nur nnsererseits in diesem furchtbare«, Ningeu nur die Nerven behalten. Der Zeitpunkt muß hciag- rücken, uo England seine optimistischen Hoffnungen aufgiV^ Deutschland ganz zu erschlagen, und sich gnädigst mit einen, Verzichtsrieden Deutschland begnügen würde. Ter We-Z übe:' Stockholm erscheint :!nn nicht angenehm gewitzen .» sein, und es sucht tick' jetzt vielleicht andere Wege. Hierin, meine Herren. liegt die Gefa.'ir der Stunde. Wer die Pstzch« Englands und den seit Jahrhunderten ausgeprägten Herren- sinn des englischen Volkes rennt, wird wissen, daß Englano- und seine Diktatoren, wenn sie ans denselben Punkt gelang sind und ihnen klar geworden ist, daß sie nickt dnrchhaUZ,»« tön'wn, daß wir länger diirchbalten können als England und seine Freunde, verstießen ivw den, auf alle mögliche Weffs das Geschäft trotzdem duck: einen Verzichtfriedeii Deutsch« j.rnds günstig, abznübließen. Versprechungen werden i>, dieser Beziehung ganz gewiß nicht fehlen. Handeln mir kn diesem kritischen Augenblick als deutsche Michel und verzrch- Kn wir aut reale Gavanti.'n und auf die deutschen Nottneu-« digkeiten. so ist meines Erachtens das Deutschtum t r0Hs s e ine:' Si e .1 e s ü r im >n e r v e r I 0 r e >1. iLebhaft« Znstiinuiung.j Darum ist es noOnendig, daß wir erkenn«, daß wir es mit den geriisenstea Politikern der Welt zn t,«nt baden. Moralisch und auch in mancher anderen BeziehnnW ist das formelle Hiiizntreten Amerikas zu linkeren Feinve«, ein Nachteil kür uns, aber wir hätten doch von Anfang A verstehen muffen, laß die Trustniagnaten Amerikas uns».'.« Niederlage wünicren mußte:' und daß. je länger der Kr:.' » dam"'t, uni ko aiehr die Geiueiubürgschast der Geldmagnat Englands and Amerikas kick entwickelte und um io großes die Kriegsgefahr wurde. Aus diesem Grunde und auch au 2 manchen anderen Gesichtspunkten heraus bade ich dedan-M. daß n-r den Drohungen Wil ou-s gegenüber nicht sestge-> blieben sind namentlich solange er nicht gewählt nwr.t«« N".''. Pielleirlü vaäie nranches andersgekommen. Ich glaube und habe das Gefühl und habe auch die Empfindung gehabt, daß ich hier i» Sachsen ein mmz> be'onde 'es Veistäudnis für die Gedanken der Vaterlands« Partei gefunden habe. Was soll denn ans der vor dm:« Kriege blühenden sächsischen Erportindnslrie werden, wen» wir unsere Weltstrlluiig verloren baveu (Sehr richtiffR iveirn >vir ivir sie nicht in Zukunft sichern, auch England gegenüber und wenn ivir ferner nicht solche Kompensation^!, erlangen, daß ivir unser Wirtschaitsleben. rvelches io fchive» getroffen ist, von iienein anfbanen könne»? Feder sgctyisch« Arbeiter, der vorurteilsfrei, ohne Parteiblille und Partei« ! zivang seine Augen ansmachr, müßte Nüssen, daß Elend uns ! Arbeitslosigkeit lein Los und das Los seiner Kamerad"^ sein wird, wenn ivir zn einem Verzichtsrieden gelange^ § iLebbafte Znstiininnng.i Statt der vorzüglichen Wed- u.rck> I Wirkwaren Sachsens, seiner chemischen Fiid»strieerzengn:ß> I und seiner Spielwaren würden alsdann sächslscl>e Landes« ! linder in Scharen über die Grenze wandern. (Sehr wahr!* Meine Herren! Ich kann heute hier keine lange Rad« halten. Wo die Entscheidung liegt, habe ick: oft gesagt. Viel« leicht lesen sie einmal meine Rede nach, die ich 1» Berti» gehalten habe, und in der ich die Grundgedanken meiner Weltanfsassniig und die Beurteilung der jetzigen Lag« niedergelegt habe. Die richtige Behandlung der belgische» Frage ist auch die Entscheidung für die Zukunft der säch sischen Industrie und der sächsischen Arbeiterschaft, (Seu« wahrN Sie ist schließlich die Entscheidung des gesamte» Krieges für Deutschland. Andere Ziele vergessen wir dabei nickt. Aber es gilt, den Hauptpunkt, aut den England sein« gesamte militärische und politische Kraft ansetzt, .Will müssen, wie die Verhältnisse sich gestaltet habe», wollen, d-ffjj Deutschland die Schutz macht von Belgien werdcv weil wir nur durch den Zusammenschluß mit diesem die jenige wirtschaftliche Stärke erlangen können, die wir brau che», nm in Zunnft dem Anglo-Ainerikanertuin gegeniiiM bestehe» zn können, daß England von neuem die VölMg Europas anfeinanderhetzt und seine egoistischen Wirtich^DK
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