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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189808231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18980823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18980823
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-23
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.08.1898
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MibergerAnz^ am 22. August 1898. »1. Jahrgang. 8 2. Dieser Nachtrag tritt mit dem Tage seiner Veröffentlichung in Kraft. Treiber-, am 15. Juli 1898. Der Stabtrath. Die Stadtverordnete«. 1^ 8. gez. Bürgermeister IZr 8«I»rovckl«r.L. 8. gez. ^!«x!» TL»«!»»«'. und Tageblatt amMIHl sitr die liwiglichcu md stildtischcii Bchördci"zv Frcüag' mll Braut. WM Regulativ, die im Stadtbezirk Freiberg zu Hersteller betreffend, vom S. Januar I8SÜ. Dw Bestimmung de- letzten Absatzes im 3 de- vorbezeichneten Regulativs wird aufgehoben. Bekanntmachung. in der Stadt über die Erhebung der »ierfteue? trag »bgeLndert woÄn'"'" 3«""" 1886 ist durch den nachstehend unter X ersichtlichen Nach» Der Stadtrat h. Lot»»». Fehmel. Kolzverßeigerung auf Wendischkarsdorfer Staatsforstrevier. Im Gasthofe zur „Haidemühle" in «envischtarsdorf sollen Sonn«»«»», den 27. August 1898 von vormittags /,1V Uhr an, nachstehende Nutzhölzer, al-: 56 h. u. 1630 w. Stämme, 88 h. u. 914 w. Klötzer, 2185 w.Derb» n. 2485 w. ReiSstangen u. 140,5 rm» Nutzlnüppel, sowie ' Montag, de« SS. August 18S8, von vorMittaas /,1O Uhr an, nachstehend« Brenuhötzer, al»: 3 rm h. u. 48 rw w. Brennscheite, 28,5 rm h. u. 176,5 n» w. Brennknüppel, 8,5 rm h. u. 6 rm w. Zacken, 26,5 rm h. u. 148,5 rm w. Äeste versteigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden u. m den Schankstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. ' , König!. Forstrevierverwaltung Wendischkar-dors «. König!. Norstreutamt Tharandt, am 1S. August 1898. vo» HPoirev»«». dldend« '/.-.Ihr für I« Kolzvertteigerung auf Naundorfer Staatsforstrevier. In Llol»»«!»« S Gasthof zu Raundorf sollen Mittwoch, den 81. August 1898 von vormittag« S Uhr an, nachstehend« Rutz- u. Brennhölzer, als: 220 w. Stämme, 121 w. Klötzer, 20 w. Derb» u. 450 w. ReiSstangen, 2 rm w. Nutzscheite, 67,5 rm w. R>ch» knüppel, 23 rm w. Brennscheite, 53,5 rm w. Brennknüppel, 1 rm w. Zacken, 87,5 rm w. Lest« und 240 rm w. Stöcke versteigert werden. Näheres enthalten die bei den OrtSbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Orte auSyängenden Plakate. König!. Forstrevierverwaltung Raundorf und König!. Forstre«taMt Tharandt, am SV. August 18S8. vom I ImSomFol«. HVoltVrmim»». Inserat« werde» bi- Boruv angenommen. Preil für die Gpa . Lutzerhaw des Landgericht-bezirk- 15 Pfg. und Mungtse studirt, sonst aber, wie es scheint .von der Welt nichts versteht, als daß Geld, viel Geld gut ist .um gemüthlich zu leben, thut einfach nichts mehr. Ich habe ihm 14 Namen von richtigen Mördern angegeben, wie sie uns von vornehmen, befreundeten Dorfvorstehern heimlich angegeben waren, aber es geschieht nichts. Die ganze Blutthat ist Werk der Da-do-hui, der „Teste vom großen Misser". Abends theilte ich ganz im Ge heimen dem Mandarin selber die Namen mit, morgens in aller Frühe waren alle Schuldigen ausgeflogen. Wer hatte ihnen Nachricht gegeben? In China gilt das Gesetz: zur Neberführung eines Raub mörders ist nothwendig: 1) Eingeständniß der Schuld, 2) Auf findung der geraubten Sachen. Das erste ist allerdings vor handen, aber mit welch unmenschlichen Martern herausgepreßt. Davon macht man sich keinen Begriff. Es wurden nach 4 bis 5 Tagen in einem Ziegelofen nahe am Dorfe Wandjadschuang, etwa 40 Li südlich von Tschantja, 2 rothe Decken, 1 Hose, 2 Leuchter und ein zerbrochenes Kruzifix gefunden. Die Leute fürchteten sich und brachten die Sachen in das eine halbe Stunde entfernte Soldatenlager Dnschenzi. Das war ein glücklicher Fang für den Soldatenmandarin. Geld und Ehren waren ihm nun gesichert. Doch er hatte noch nicht die Mörder. Ein chinesischer Mandarin weiß immer Rath. Mehrere Tage suchte er vergebens. Nun hals er sich aus dieser Verlegenheit. Alle, die irgendwie mit ihm verfeindet waren, wurden eingczogen. Die Reichen ließ er nach vielen Gelderpressungen laufe», die Armen mußten nnn nach entsetzlichen Torturen ihre Schuld eingestehen und wieder andere „beißen", d. h. angeben, und nach zehn Tagen führte man fünf Mann unter allgemeinem Jubel mit Trompetenschall unter Soldatenbegleituug in die Stadt. Der Prozeß war also gut besorgt. — Ich erhielt sofort Nachricht von diesen Vorgängen und beschwerte mich entschieden, aber vergebens. Gegen Neujahr wurden zwei geköpft. Vor einiger Zeit kam nun von Peking ein Herr, Engen Wolf, der sich als Abgesandter des deutschen Gesandten ausgab, auch als solcher auftrat, in Mandarinaten abstieg und wohnte und sich von Ort zu Ort feierlich empfangen nnd begleiten ließ. Der Herr wollte nach Tjüjä nnd Tschantja. Unterwegs saß er in Tjasian, der Nachbarsbezirkstadt, zn Gericht über die Verfolger des U. Dewes, der vor 2 bis 3 Monaten auch von der Da-do-hui ermordet werden sollte und nur mit knapper Noth dem Tode entging. Die beiden Eingcfangencn gaben sich als Da-do-hui-di an und bekannten ihre Schuld. Non da gings nachmittags »ach Tjüjä. Ich ritt dem Herrn einige Stunden entgegen. Der Mandarin von Tjüjä fürchtete sich, schickte seine ganze zerlumpte Leibgarde zu Pferd und zu Fuß entgegen. Nach eingenommener Abendmahlzeit in der Pricsterwohnung ging Herr Wolf ins Mandarinat, der hochw. ?. Provikar und ich begleiteten ihn. Auch der Mandarin kam bald und nun fand ein interessantes Verhör statt, das ich nachstehend, soweit eS noch in meiner Er innerung ist, mittheile: Mandarin: „Wo kommst Du her? Wie lange hast Du auf der Reise gebraucht?" Wolf (k. Provikar diente al- Dolmetsch): „Vom Gesandten von Peking, bin einige Wochen auf Reisen gewesen." Mandarin: „Auf dem Wege hat Dein Herz wohl Vie! «l-ge standen? Weshalb bist Du eigentlich gekommen?" Wolf: „Habe wichtige Sachen." M.: „Ich, junger Bruder, habe gehört, die Ausländer wollte» China theilen." W.: „Weiß nicht." M.: „Scheint mir auch nicht gut. Wenn kein China mehr ist, können die Ausländer ja auch keinen Handel mit China treiben. Ich möchte einen Unteroffizier des großen Deutschland rufen, der hier etwa 200 Mann auSbilden könnte, eS dürfte aber nicht z» viel Geld kosten." W.: (Schweigt.) M.: „Wieviel Jahre zählst Du?" W.: „Etwas mehr als fünfzig Jahre." M.: „Wieviel Sprachen sprichst Du?" W.: „Sprachen von zehn Reichen." Dann nach andern nichtssagenden Wendungen bat Herr Wolf ums Wort. W.: „Ich bin gekommen, nach dem Prozesse zu frage«. Ler Gesandte ist mit Dir nicht zufrieden. Er hat gehört, daß Du ei« sehr gelehrter Mann seiest und hat deshalb große Hoffnung auf Dich gesetzt. Nun sieht er aber, daß Du nichts thuest. Er hat mir die Namen der Mörder gegeben und bittet Dich, so schnell als möglich alle einzufangcn. Ich habe gehört, die eingesangene« Mörder seien unschuldig." M.: „Das ist nicht möglich, sie haben Alle eingestandeu. Schuldig oder nicht, jetzt müssen sie büßen." W.: „Sind sie unschuldig, so müssen sie freiaegeben werden." M.: „Der Kaiser hat ihre Strafe bestimmt. Niemand al- der „Zehntausendjährige" kann sie freigeben." W.: „Lasse sie vorführen." M.: „Das ist nicht gut möglich. DaS Gefängniß ist zu weit entfernt." W.: »Schnell lasse sie bringen." Der Mandarin rief einen Bedienten und wollte diesem etwa- ins Ohr flüstern. Herr Wolf ließ es nicht zu. Nach langem Zaudern und Verhandeln wurden endlich die fünf gebracht. Ein schrecklicher Anblick! Der erste hatte den Typhus. Herr Wolf hieß ihn sich zu entfernen. Die anderen alle, an Händen und Füßen mit Ketten gefesselt, konnten nicht stehen. Das Haar war lang gewachsen, Kleider, Gesicht und Hände voll Schmutz und Ungeziefer. Alle Bedienten mußten sich entfernen, und dann saß k. Proviear zu Gericht. Provikar: „Sage mir Deine Schuld, Du brauchst nicht- zu fürchten. Der große Mann ist gekommen, Euch zu befreien." Gefangener: „Großer Mann, ich bin ein gutes Kind unm« gewesen. Zu Hause habe ich arme Eltern, ich betreibe einen kl«««« Handel. Mir schuldet der Hui-öl-ja-ba (einer der Geköpften) Geld. Mein Vater war krank, meine Mutter war krank, ich pflegte sie und gab alle meine Ersparnisse auS. Da verlangte ich meine Schuld von dem Hui. Er gab mir daS Geld nicht. Anfang- bat Bekanntmachung. Den Bewohnern er» ^«quartterung betreffe«». tierung zu erwarte» U"d Borstadt, welche vom 24. laufenden MonatS ab Einquar- August zu verauartier.» hiermit bekannt gegeben, daß die Truppen am 24. u«V 25. Fretb^ ^ ^ verpflegen sind. V nver-, am 22. August 1898. Der Etadtrath. Abtheilung für Militärsacheu. — Lol»»«. Kdn. sr L? ^""«^Versteigerung. 74b 75 7k getragene 1»/, "" des Gutsbesitzers Ernst Moritz ««Vreat in OberkLs».' 450, 451 unter Nr. 25 des BrandcatasterS, de» Nrn. 74» arriEi^"' ""chattend 15 p- 27 g . 453 des Flurbuchs und Folium 29 des Grundbuchs für e "uf 20000 Mk. mc- * »wHe und belegt mit 389,13 Steuereinheiten, auch local- lick>en «^/.bestellten Brandsckäü»!, soll mit der für das durch Brand zerstörte Wohn en Amtsgerichte zwan^^^ in Höhe von 6820 Mk. - Pfg. im hiesigen König. brr 9 ngert werden und eS ist mm. ' 1898, vormittag» 1« «hr, al- v-rsteigerungstermin, . al-dAA'i EAEembrr 1898, Vormittag- 11 Uhr, anberaumt worden. Verkündung de- Bertheilung-plan- kann in der Gerichtssckrei^ Grundstücke lastenden Ansprüche uud ihre» RangverhältnisseS Zum Bieten wird n». , , unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. den bestehenden Bestimmungen^. seine Bereitschaft zur Zahlung oder Sicherstellung e. „«««, -m -."SS "»»«L , Nr. 16. K0Mg!«ye- AMtSgrrtiht, Avty. K. ' Or. Nicolai. -er KnichterflMr dn „»M. «I, „Satstur Stricht,hm". Wir haben kürzlich die Mittheilung des „Berl. Lok.-Anz." über daS schier unglaubliche Vorgehen des Berichterstatters des „Berl. Tagebl." gebracht. Das genannte Blatt schreibt nunmehr darüber: „Es scheint hier ein an sich ganz harmloser Vorgang un gebührlich aufgebauscht zu sein. I» Nr. 396 des „Berliner Tageblattes" vom 7. d. M. berichtet Eugen Wolf in seiner Schilderung: „Das Hinterland von Kiautschou" wörtlich: „In Penchousu und Tsiningchou hielt ich mit allen Mandarinen Rücksprache über die Missionarmorde ... Ich habe alle wegen der Missionarmorde zum Tode verurtheilten und ferner die noch in Untersuchungshaft in Ketten im Kerker sitzenden Verbrecher mir vorführen lassen und sie in Gegenwart des L. Freydanenctz ausgefragt." Von der Abhaltung einer „Gerichtssitzung" und der Freilassung der Mörder durch Eugen Wolf ist hier keine Rede." ES ist nicht ersichtlich, woher Herr Wolf die Besugniß zu haben glaubte, sich in China Leute „vorführen zu lassen." Es wird denn auch bereits berichtet, daß die Angelegenheit „an amtlicher Stelle den Gegenstand von Erörterungen" bilde. In zwischen bringt die „Germania" einen Bericht des Missionars Pater Stenz über die Verhinderung wirklicher Sühne desMordes der Missionare durch die chinesischen Mandarinen; in diesem Berichte wird auch die Einmischung des Herrn Eugen Wolf er wähnt. Pater Stenz schreibt u. A.: . „Die Katastrophe von Tschangstatschuang rief allgemeine Auf regung hervor. Deutschland trat mit seiner Macht für ent sprechende Sühne und Sicherstellung semer Schichbefohlenen auf, und damit wurde das alte China das Feld der Pol.tik. Deutsch land hat seinen Theil mitbekommen, einen schonen und viel versprechenden Hafen. Daß aber die Sacke b.S letzt eigentlich nur halb besorgt ist, wird man kaum glauben. Wie vor Jahren das Blutbad von Tsientsin gesühnt wurde, so auch der .Nord unserer lieben Mitbrüder. Bis heute, 10. Mai, also nachmehr »l« einem balben ^abre ist nicht ein einziger richtiger Mörder sieben andere der That überführt. Die Dagms, d. h. „die großen Männer" von Zinanfu, Tschanfu mid Ans» trafen hier m der Bezirksstadt Tjüjä, saßen acht Tage zu Gericht, hielten Ver sammlungen ab, marterten und peinigten ermge Subjekte, die ste in ihrer Noth aufgelesen hatten, zma.igen sie zum Bekenntnisse, und damit war der Sache Genüge geleistet. Wie ost habe ich den Mandarin von Tjüjä besucht, ihn ausgefordert, energischer vorzuaehen; ich erhielt Versprechnngen, und damit war es genug. Der alt- Mandarin, der sich übrigens sonst ziemlich gut gegen mich zeigte, wurde abgesetzt ""d ein neuer trat an seine Stelle D «ier ein Schu-jöts, d. h. ein Bucherwurm, so nennt ihn d°S VoUders^ lang nur die alten Codices des Kungtse
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