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Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193203313
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- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-31
- Monat1932-03
- Jahr1932
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- Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1932
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Ltnabhängige Tageszeiiung mit Handels- und Industrie-Zeitung Bezugspreise: fteler Zustellung durch 2 NN 1».'M - - Loten In« Hou« monailich Postbezug für den Monat r,no N.-M. einschließlich 0,48 N.-M Postgebühren <ohn« Zusteüungegebühr). Kreuzbondsendungen: Für dl« Woche i,no R.-M. EtNzeiNUrNINkr außerhalb Sroß-Dreeb-N« lAÄ -s)s. AedaMon. VerlagondSauptgeschäfiSflelle: Vresden-«.,ZerbInandflr.i * Poftabreffe: Vresden-A.1,Postfach * Fernruf: vttsverlebrSammelnommer 2iüvi, Fernvettehr ni9i. 2vv2i, 27981-27SSZ « Telegr.: neueste Dresden Postscheck: Dresden 2060 — Richlverlanale Siniendunqen ohne Aückvori» werden weder zurückgelanbt nochoufbewahrt. — Im Halle höherer Gewalt, Letrledästürung oder Streits Haden untre Lezieher telnen Anspruch out Ilochlieserung oder Erstattung des entsprechenden Entqells 7!r 73 / 40. Jahrgang x Donnerstag, 31. März 1932 Tardieu setzt seine Pläne durch Erneute Erklärung gegen die Gerüchte über ein Moratorium — Verschärfung des Bergarbeiterflreils in Böhmen MW WiliMliW A!kiI-MM« Telegramm unsres Korrespondenten Rk'. London, SN. März Der ans nächsten Montag scstgesetztc Besuch Tardieus in London hat die Donau- konserenz, die ursprünglich zu gleicher Zeit stattsinden sollte, völlig in den Schatten gestellt. Während die Londoner Ncgiernngskrelse noch bis gestern bemüht waren, Tardieus Besuch als einen Teil der Bicrmächtckonsercnz zu behandeln, hat sich die Situation durch die geschickte Diplomatie der Franzosen jetzt völlig verändert. Tardieu kommt. Aber die Konserenz, die unter Teilnahme der deutschen und italienischen Vertreter die wirtschaftliche Zusammenfassung der Donanstaate» erörtern sollte, Ist bis auf weiteres verschoben worden. Der französische Protest gegen die Zusammen» Tögung dieser Veranstaltung mit Tardieus Privatunternchmcn hat gewirkt. Soweit geht also alles nach dem Wunsche Frankreichs. UcberdicS hat Tardieu erreicht, daß seine Besprechungen mit den englischen Ministern keineswegs auf die Tonausragc beschränkt bleiben werden. In den „Times" ist heute zu lesen: „In Rcgicrungskreisen herrscht die Slnssassung vor, daß eine persönliche Aussprache zwischen den Premierministern Englands und Frankreichs über die gegenwärtige europäische Lage äußerst wertvoll sein wird, und man nimmt deshalb nicht an, daß die Be sprechungen beim Donauprojckt Haltmachen werden." Was unter dieser vorsichtigen Ankündigung zu verstehen ist, geht schon daraus hervor, daß einerseits der Finanzminister Klandin seinen Ches nach Loudon begleiten, anderseits «ehe« Moqdpnchld und OK Jvh« Simon auch d«r Handelsminifter Rnuci- mau an der» Beratung«» t-ittzehme« wird. Ollensichtllch handelt eS sich nm Vor» bcsprechungen für die Lansanner Konferenz, auf der neben der Neparatious, nnd KrlcgSschuldensrage der Stand der französisch-englischen Beziehungen, die eng mit zoll politischen Fragen zusammcnhängcn, im groben Stile erörtert werden sollen. Leider ist cS also Tardieu wieder einmal ge lungen, seinen Willen durchzujetzen und vor der Zu- semmenkuiist der vier an der Donausrage intercssier- len Großmächte eine Sondcrkvnfcrenz in London mit Macdonald zu arrangieren, an der auch der Finanz. Minister Flandin teilnehmcn wird. Die Absichten, die Tardieu dabei verfolgt, sind nicht schwer zn erraten. Ihm kommt eS daraus an, wenn irgend möglich, voll, endete Tatsachen zu schassen und ein sranzösisch^ng- liicheS Einverständnis in der Tonansrage nnd viel- leicht anch in andern Dingen zu erzielen. Ans die Art wurde dann die Bedeutung der Viererkonferenz, für die ein bestimmter Termin »och immer nicht seststeht, wesentlich vermindert werden. Es fragt sich nun, inwieweit die englische Aus. sassnng, die bekanntlich in entscheidenden Punkteil von der sranzösischcn abmci t, sich behaupten wird. Man dars von Macdonald erwarten, daß er etwaigen Ver suchen der Franzosen, den Tardicu-Plan in veränder ter Form Wiederaufleben zn lassen, entschlossen Wider- stand leistet und nicht zugibt, dab die Besprechung der vier Großmächte bagatellisiert wird. Aber wir haben s- auch schon erlebt, wie Macdonalds bester Wille durch die Machenschaften seiner mächtigen Gegen» spicler paralysiert worden ist. Unser Londoner M'.-Korrcspondent hat schon gestern an dieser Stelle die Gründe dnrgelegt, die besondere, gegen unS ge richtete englisch-französische Abmachungen auch im In teresse der englischen Polilik nicht angezeigt er. scheinen lassen, und nnlerstrctcht anch in seinem heutigen Telegramm über die Vorgeschichte des Be suchs Tardieus in London diese Ansicht. Für Deutsch land wäre die Teilnahme an einer Konferenz zwecklos, auf der eS letzten Endes dann nur zu solchen Abmachungen ja zu sagen hätte. Man kann in diesem Zusammenhänge nur unterstreichen, «vas die „Ger- mauia" schreibt: „Zweck dieser Konferenz kann «S naturgemäß nicht sein, eine englisch-sranzösische Vor. Verständigung zur Kenntnis zu nehmen, sondern nur aus dem Fuße gleicher Rechte und Interessen gemein sam zu beraten." Und ganz genau so wird man in Nom denken. ES entzieht sich unsrer Beurteilung, ob eS nicht doch möglich gewesen wäre, den einseitigen englisch- sranzösischcn Meinungsaustausch zu durchkreuzen, in dem man gleich bei der Annahme der englischen Ein ladung die Festsetzung des Termins für Ende dieser Woche vorschlng. Das wäre zweifellos die einfachste und zweckmäßigste Lösung gewesen. Da die Donau konferenz kaum mehr als zwei Lage beanspruchen dürste, hätte der Kanzler noch immer die Möglichkeit gehabt, im Anschluß daran daS Agitatlonsprogramm für die Reichsprastdentenwahl dnrchznsllhren. Eine bessere Lektion jedoch dafür, wie sehr der Innere Parteihader Deutschland auch nach außen schädigt, hätte das deutsche Volk kaum bekommen können. Der Kanzler hat mit vollem Recht Pst genug darauf verwiesen, baß wir jetzt alle Kräfte auf die entscheidenden außenpolitischen Verhandlungen kon- zentrieren müßten, und ja auch aus diesem Grunde dem deutschen Volke die Älfsregung der Retchspräsi- hentenwahl ersparen wollen. Parteipolitische Ambi» Umen haben über alle Einsicht gesiegt: Wann werden wir ans all diesen Lektionen die Lehre ziehen? Wann wird man sich klar darüber werden, daß demagogische Dilettanten, mögen sie noch so laut schreie», der äuße ren Politik und ihren Schwierigkeiten nicht gewachsen sein, sondern nur Unheil anrichten können. * Oer Kanzler läßt sich verirelen R. Berlin, Sl>. März. sEig. Drahtbcrichtj Heute in den Mittagsstunden ist entschieden wor den, dab Reichskanzler 0r. Brüning, falls die Donau konferenz Mitte nächster Woche stattsinden sollte, nicht nach London gehen, sondern sich durch Staatssekretär v. Bülow vertreten lasten wird. Man meint, daß auch diese Besprechung noch nicht zum Kern der Dinge vor stoßen werbe. Ihre Ausgabe liege gewissermaßen in einer vorbereitenden Bereinigung des Terrains nnd einer Abgrenzung der Standpunkte. Es sei also durchaus noch möglich, werde vielleicht sogar not wendig sein, daß der Kanzler persönlich in einem fort geschritteneren Stadium sich der Dinge annimmt. Urberdies hält man in NcgiernngSkreiscn und hält der Kanzler selbst seine Beteiligung am Wahlkampf für unbedingt erforderlich, da die Präsidentenwahl nicht nur der inncrpolitischen, vor allem auch um ihrer außenpolitischen Wirkungen willen bedeut sam sei. Genugiuung in Paris Telegramm unsreSKorrcspon denken el>. Paris, 80. März Ministerpräsident Tardieu hat die seit einigen Tagen über die Londoner Konferenzen entstandene Verwirrung gestern abend durch die Veröffentlichung eines CommuntqusS zu lösen versucht, in dem eS u. a. heißt: „Ministerpräsident Tardieu nnd Finanzmins, ster Flandin werden am Sonntagnachmittag nach London reisen. Sie solgen der Einladung, die die englische Regierung Anfang März hat ergehen lasten und die bereits damals als für Ansang April ge geben angenommen worden ist. Ministerpräsident , Tardieu und Finanzminlfter Flandin werden am Montag mit den englischen Ministern verhandeln und am DirnStagvormittag wieder in Paris sein. Was die Konserenz der vier Großmächte angehe, so sei diese grundsätzlich einstimmig angenommen worden, aber bis jetzt habe der Zeitpunkt noch nicht festgesetzt werden können, da man über die zeitlichen Möglichkeiten der Regierungschess und Minister, die an dieser Konseren, teilnehmen wollen, nicht genau Bescheid wisse." Die Verlautbarung soll offensichtlich dazu dienen,-, der Hnnzösischen Regien»»- di« «nt-lilten«n Zügel der AM-smzöW MWOWWW Telegramm unsres Korrespondenten vi>. Paris, 80. März Am 11. April wird in Paris unter dem Vorsitz des früheren Unterstaatüsekretärs Gignoux eine Unter kommission des beutsch-sranzösischen Studienkomitees zusammentrcten, um über wirtschaftliche Fragen von ganz besonders großer Tragweite z« beraten. Unter anderm sollen Abänderungen des deutsch-französischen Handelsvertrags, KontingentlerungSprobleme und ähnliche Dinge behandelt werden. Bon sranzösischer Seite werden an der Konserenz folgende Persönlichkeiten teilnehmen: der Vorsitzende der Hütten- und Stahlwerke De la Marine et d'Home- court, Lanrenk, der Präsident des sranzösischcn Jndustrlellenverbandcs, Du Ehemin, der Depu tierte und Vertreter der Seidcnindustrie von Lyon, Songs re, der Direktor für Handelövcrtragsange- legenheitcn im Außenministerium, Eoulondre. Deutschland wird durch den Staatssekretär Tren delenburg, den Präsidenten Lammers, den früheren Unterstaatssekretär Slmson und Mini sterialdirektor R i t t e r vertrete« werden. Die französische Einsuhrsonderffeuer Annahme im Senat X Paris, 30. März. lDurch Jnnksprnchf Der Senat hat nach längerer Aussprache die Sonderstener für ansländischc Waren, von der die Regierung eine Einnahme von IM Milli onen Franken erwartet, angenommen. Ans Be denken wegen etwaiger Gegenmaßnahmen auslän ¬ discher Negierungen erklärte der Finanzministcr, cS handle sich nicht nm Schutzmaßnahmen gegen irgend welche ausländische Erzeugnisse, sondern um einen Ausgleich zwischen der Besteuerung sranzösischer und ausländischer Waren, da die französischen Erzeugnisse wegen der auf ihnen lastenden Umsatzsteuer gegen die ausländischen Waren sonst benachteiligt wären. Tie Steuer bekämpfe -en Mißbrauch, der mit der Einfuhr getrieben werde; sie sei kein verschleierter Schutzzoll und werde keine Rückwirkungen ans den Außenhandel haben. Für daS Budgctglcichgcwicht sei diese Sonder steuer unerläßlich. In einer Nachtübung hat der Senat den Bndgelvoranschlag für 1032 verab schiedet. Nach den vielen Acndcrungen, die der Senat an dem Kammcrprojckt vorgcnommcn hat, lausen die Einnahmen nunmehr mit N 087 273 320 Franken, die Ausgaben mit 11 083 386 332 Franken anS, so daß ein Einnahmeübcrschuß von 3886 761 Franken zn verzeichnen wäre. Die Vorlage geht nunmehr wieder an die Kammer zurück. Oer österreichische Ministerbesuch Telegramm unsres Korrespondenlen lri. Wien, 36. März Von amtlicher Seite werden die Meldungen, daß Vizekanzler Ingenieur Winkler, der sich bereits in Berlin befindet, nnd Landwirtichaslsminister vr. Dollfuß, denen 'Abreise noch nicht festgesetzt ist, in der deutichen Neichohanptstadt Verhandlungen über Präferenzzölle führen, als »»richtig bezeichnet. Tie Besprechungen der beiden Minister gelten lediglich agrarischen Fragen. internationalen Politik wieder in die Hand zu gcbem Nach der Darstellung der sranzösiichen Morgenblätter hat Ministerpräsident Tardieu einen diplomatischen Sieg erfochten nnd dnrchgesctzt, daß in London ans jeden Fall erst eine Konferenz Tardicu-Macdonald znstandekommt. Insbesondere die nationa listischen Blätter lind über die neue sic Wendung der Dinge hocherfreut. Tardieu werde sich nur mit Macdonald nnd Sir John Simon treffen nnd laufe nicht Gekahr, ani's ungewisse in eine Konferenz ganz andern Charakters hineingezogen zu werden. In Pariser politischen Kreisen sagt man ge- llisicntlich, man erwarte mit Bestimmtheit, daß die Donauangelegenheit den HauptgcsprächSstoss der Unterhaltungen zwischen Tardieu und Macdonald bilden werde. Tie beiden Staatsmänner müßten sich klar darüber aussprechen, unter welchen Bedingungen die fünf Donanstaate» zur Ausarbeitung eines Bor- zngözollregimes einzulaüen seien. * Die Vorgeschichte Telegramm unsres Korrespondenten irr'. Lonbo «, »g. März Der diplomatische Korrespondent d«S „Daily Herald", deffen Informationen stets Beachtnng ver dienen, gibt heute eine «rftannliche Darftellun- der Entstehungsgeschichte deS Tardienschen Besuches. Der Inhalt der Enthüllung geht bereits ans der Ueberschrist hervor, di« daS ganze Titelblatt des „Daily Herald" überquert: „Wie Tardieu Sir John Simon geprellt hat." Der englische Außen minister war nach dieser Darstellung der eigentliche Urheber des sogenannten Donanplanes. Sir John Simon bekam ein Memorandum in die Hand, das ein jüngerer Geschäftsmann geschrieben hatte und in dem eine mitteleuropäische Zollunion als Ausweg aus den Schwierigkeiten angeregt wnrd«. Sir John Simon war so Beeindruckt, daß er daS Memorandum an Tardien sandte, um dessen Ansicht zu ersahren. Tardien sah sosort die Möglichkeiten deS Planes. Er sah, daß daS Simon-Memoran dum ini« Leichtigkeit in die Bahn des srnnzösischen Planes nmgelenkt werden konnte, »er im »orige« Jahr «ils ükegenichlag -ege« den dcntlch-östcrreichischen ZollunionSplan ausgestellt worden war. Der Zweck des französischen Schachzugs war, wie der „Daily Herald" weiter bemerkt, Oester reich von Deutschland abzuschncidcn und eine Barriere gegen das wirtschaftliche Vordringen Deutschlands in Südoltcuropa zu errichten. „Das war gerade, waS Tar- dicu immer gewünicht hatte, und nun hatte Sir John Simon freundlicherweise die Hand dazu geboten, ttebcr» dies lag hier eine Chance zur Herstellung enger fran zösisch-englischer Zusammenarbeit. Man könnte aus diesem Wege England in eine neue Entente hinein ziehen und so gegen Deutschland benutzen. Als nun Tardieu vor einigen Wochen bckanntgab, daß er mit Unterstützung Englands ein Projekt siir die wirtschaft liche Zusammenfassung der Donauländcr ausgearbeltet habe, war daS Londoner Foreign Ossicc entsetzt und Macdonald aufS höchste erstaunt. Sir John Simon fuhr nach Paris, nm mit Tardieu z« sprechen. Die französische Presse verkündete, daß die cnglisch-sranzö- sische Zusammenarbeit restlos gesichert sei. Als aber Sir John Simon nach Hanse kam, erössnete ihm der Premierminister, daß die englische Politik in Europa an dem Grundsatz scsthalten müsse, sich an keine beson dere Machtgruppe anzuschlicßen. Macdonald schlug da her eine Niermächtckoufcrenz vor. Einladungen wurden auögcsandt, aber kein Termin anberaumt. Prompt er« ttärte Tardien, er könne nur am ersten Wochenende im April abkommen, daS heiß« zu rincn^Zeitpunkt, an dem die führenden Vertreter Deutschlands und Italiens sich nicht srcimachen konnten. So wird nnn der Privat besuch Tardieus in London zustande kommen. Nach seiner Rückkehr hofft Tardieu, in Paris bckanntgebcn z» können, daß er die cnglilch-sranzösische Entente wiedcrhcrgcstcllt hat, und zwar nach seinen eigene» Wünschen." Die Bcrösscntlichungcn deS „Daily Herald" stim men im allgemeinen mit dem überein, was stückweise über die Vorgeschichte des Tardienschen Besuches bc- kanntgcwordcn ist. Die Haltung der Regie, rungökrcise ist allerdings keineswegs so,daß man ein leichteSRachgeben gegcn alle französische« Forderungen z« be» sürchtenbraucht. Namentlich die führende Teil nahme Macdonalds an den Beratungen ist eine Garantie dafür, daß keine Sonderabmachungen zu stande kommen, die den spätere« Berkaus der euro päischen Diskussion schädige« könne«.
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