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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190508090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-09
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1905
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4 Eine Bemerkung ,,NickD über diesen Strich schreiben" for dert ausdrücklich zum Beschreiben der linken kleineren Hälfte der Karte auf. Tie Hostkarte ist dabei zweimal aus drücklich als Weltspostkarte bezeichnet. Sie trägt sowohl die deutsche Aufschrift Weltpostverein/ als auch die franzö sische Union postale universelle. Tie Benutzung der Vor derseite von Ansichtskarten zu schriftlichen' Mitteilungen ist nun aber bekanntlich nur im inneren deutschen Verkehr zulässig. Wird eine so beschriebene Karte nach dem Aus land geschickt» so unterliegt sie der Nachtaxe als unge nügend frankierter Brief. Benützt nun ein Ausländer, für dessen Hände die Karte bestimmt ist,^diese nach Mer eigenen Anweisung und schickt sie so in seine Heimat, so wird dort Nachtaxe erhoben. Tabci trägt die Karte auf der Vorderseite den deutschen Reichsadler und die Bezeich nung Tcutsche Eisenbahnen. Tem Ausländer wird der staatsrechtliche Unterschied zwischen Reich und Bundesstaat noch weniger gegenwärtig sein als dem Inländer. Er wird nicht verstehen,; wie eine deutsche Behörde ihn zur Benutzung einer Karte auffordert, welche eine andere deutsche Behörde mit Strafe belegt.' Meißen. Die erste reife Meißner Weintraube wurde dieser Tage im Ziegcrschcn Weinberge in Zscheila gepflückt. Meisten, 8. Augusts, lieber das gestern aus Herzogs walde gemeldete Verbrechen wird noch berichtet: Ter Pri- vatms> frühere Bäckermeister Neumeier war gegen Mitter nacht aus seiner Wohnung in Mohorn sortgegangen, um seine 17 jährige ToclLer 'abzuholen/ die an einem Ver gnügen in Herzogswalde teilnahm.. Er traf seine Tochter in Gesellschaft anderer Mädchen,, unter denen sich auch djic Magd Winkler aus der Tännichynühle befand. Tie ge nannte Magd wurde von dem neunzehnjährigen Stall schweizer Karl Otto Seltmann aus Braunsdorf erwartet, der auf dem hiesigen Erbgericht in Stellung war. Selt mann begleitete die Magd nach der Tännichtmühle zu. Von der Mühle her hörte Neumeier Hilferufe. Er kehrte deshalb um und sah.die Winkler ziu Boden geworfen ; Selt mann hielt ihr den Mund zu, um sie am Schreien zu hin dern, mußte aber nun von seinem Opfer ablassen, das Reumeier und Tochter bis in die Mühle geleiteten. Ihr Rettcrdienst sollte ihnen 'schrecklich vergolten werden. Als beide zurückkchrend wieder die Brücke über die Triebisch erreichten, sprang der dort verborgene Seltmann hervor. Er schlug zunächst auf Neumeier mit einem Stocke oder einer anderen Waffe los/ -aß dieser bewußtlos zu Boden stürzte und wandte sick/Mrnn siegende wehrlose Tochter^ Als der Vater wieder zur Besinnung Ham^ war seine Toch- Oe» Rttsaer Tageblatt «fchet-U jS«, Tag ahrnd» otzt «usnahme -et Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher VeOOOneiS bei Abholung tn der «rpchsfio« st, Mesa 1 Mark SO tzfg., durch uns«« Tnäger HM tzO Hau» 1 Mark SS M, bet AbholM« «W Schalter der laisech Postanstalte, l^lsiack Üv Pfg^ durch Ye» vchstrilg« frtt WH Hau» S Hfarf 7 M Kuß W^uMabonnemast» «erden angrrwm»«. : Heppwnn R NViM 1 Eingegangen sind folgende Gesetze, Bekanntmachungen und Verördnüitgen, die in I der Ratgkanzlei etngesehen werden können. Bekanntmachung, betreffend Betriebe, tn Z denen Maler., Anstreicher-, Tüncher-, Weißbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden. L Dom 27. Juni 1905. Bekanntmachung, betreffend bi« Untersuchung von Schtffsleuten z auf Tauglichkeit zum SchtffSdtenste. Vom 1. Juli 1905. Bekanntmachung, betreffend Ä die Logt«-, Wasch- und Baderäume sowie die Abotte für die Schiffsmannschaft auf M Kauffahrteischiffen. Dom 2. Juli 1905. Bekanntmachung, betreffend Krankenfürsorge « auf Kauffahrteischiffen. Vom 3. Juli 1905. Betänntrüachuna, betreffend die Entwertung E der Marken und die Einrichtung der QuittungSkarten für die Invalidenversicherung. ; Bom 3. Juli 1905. Gesetz, betreffend die Wetten bei öffentlich veranstalteten Pferde rennen. Vom 4. Juli 1905. Bekanntmachung, betreffend Hlenderungen der Anlage ö zur Eisenbahn-Verkehr-ordnung. B»m 6. Juli 1905. Verordnung, die anderweit« Aus- führung de» Reichsimpfgesetze» betreffend; vom 24. Juni H905. Bekanntmachung, die Rangstellung der Miiitärgetplfchen in der Hofrangprpnung betreffend; vom 24. Juni 1905. Bekanntmachung über Zulassung von Diplom-Jngenseuren der Bergakademie zu Freiberg zur Doktor-Ingenieur-Prüfung an der Technische^ Lochschule zu Dresden; vom 28. Juni 1905. Bekanntmachung, die Eröffnung de» Betriebe» auf der vollfpurigett Nebenbahnstrecke Berggießhübel-Gottleuba betreffend; vom 29. Juni 1905. Verordnung, die Abfassungen von Zeitungsankündigungen der Staatsbehörden betreffend; vom 11. Juli 1905. Verordnung, da» Königlich Sächsische Statistische LandeSamt betreffend; vom 11. Juli 1905. Zusatzvertrag zum Handel»- und Zollvertraoq zwischen hem deut schen Reiche und Belgien vom 6. Dezember 1891. Vom 22. Ium 1904. Bekannt- l machung, betreffend die Bekämpfung der Reblaus in einigen Wetnbaugegenden. Vom K 7. Juli 1905. Abkommen zwischen dem Deutschen Reiche und änderest Staaten über ? DerwaltungSmaßregeln zur Gewährung wirksamen Schutzes gegen den Mädchenhandel. Dom 18. Mai 1901. Bekanntmachung, betreffend da» in Paris am 18. Mai 1904 unterzeichnete Abkommen zwischen dem Deutschen Reiche uns» anderen Staaten über Verwaltungsmaßregeln zur Gewährung wirksamen Schutze» gegen oen Mädchenhandel. Vom 12. Juli 1905. Ersetz, betreffend Aenderung der Grundbuchordnung. Vom 14. Juli 1905. Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und HstZemÜrrrg über die gegen seitige Zulassung de» zürtt menschlichen Genüsse bestimmten Fleische» zum freien Ver kehre. Vom 14. Mai 1904. Bekanntmachung, betreffend Aenderungen der Nummern XXXV» und XXXV o in Anlage L zur Eisenbahn-VerkehrSordnung. Bom 24. Juli Die AbteiluugSltste der stimmberechtigten Urwähltt der Stadt Riesa zur Wahl für die zweite Kammer der Ständeversammlung im VIII/städtischen Wahlkreise lieg« vom 1». biseiuschltetzlich ir. «Ajmft tztesk» Jahre- im Rathapse, Zimmer Nr. 14, öffentlich au». ' " Da» Recht bet Einsichtnahme in die Liste ist für jeden Beteiligten auf die Be fugnis beschränkt, von der eignen Veranlagung und der Veranlagung derjenigen Per sonen Kenntnis zu nehmen, welche dazu schriftlich Vollmacht erteilt haben. Außerdem wird jedem Urwähler auf Verlangen mündliche Auskunft über den wetterest Inhalt der Liste mit Ausnahme der Angabest über Steuerverhälknifse erteilt/ Einwendungen gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Liste sind, bet Verlust derselben, binnev A Togen nach Ablauf der vorgedächten Frist, da» ist bi» zum IS. «ngnst 1S-» schriftlich od?r mündlich hier anzübristgen. Riesa, am 4. Aügust 1905 > Der Rai der Stodt Riesa. I. A.: Ayrer, Städtrat. 1905. Bekanntmachung, betreffend die dem Internationalen Ueberetnkommen über de» Etsenbahstftachtverkehr beigefügte Liste. Vom 2S. INN 1905. Riesa, am 8. August'1905. Der Rat der Stadt Riesa. Bürgermeister vr. Dehne.Hnd. Vasserzia-, Schalgeld »ad K»ridild»aDisch«1§eld auf dar 2. Vierteljahr IMS sind, sowAt noch sülfftändig, bei Vermeidung von Kosten nunmehr ßtt zum iS. diese« W,,«t- an die Stadthauptkasse zu bezahlen. jkr «n d-r «rK, °m s. »um» ' Oertliches und Sächsisches. , Riesa, 9. August 1905. —* Im Anschluß an einen vergangene Woche in der „Elbterrasse" statigefundenen Vortrag über Gewinnung und Verwertung de» Eisen», letzterer Teil mit Bezug auf da» Eisenwerk Riesa, unternahm der „Technische Verein" ^>m 7. d. M. bei Teilnahme von 55 Personen eine Besich tigung obengenannten Werke». Außer sonstigen Säften waren auch die Herren Lehrer de» Technikums anwesend. Unter Führung de» Herrn Ingenieur Großmann vom Eisenwerk wurden u. a. die Schmelzprozesse in den Martin öfen, die Profileisen-, Riffelblech- und Rohr-Walzwerke, sowie die neue elektrische Centrale besichtigt. Es ist staunen- erregend, mit welcher Schnelligkeit die vorher in besonderem Ofen zur Weißglut gebrachten Eisenblöcke — zu Winkel oder Flacheisen, zu Riffelblech oder Rohren rc. gewalzt — als fertige Handelsware auf die Lagerplätze gelangen. Auf nähere Beschreibung einzugehen, würde zu weit führen, nur sei noch erwähnt, daß zur Inbetriebsetzung der Walzen Dampfmaschinen bi» zu 2000 ?8. aufgestellt sind. Für die bereitwilligst ausgesprochene Genehmigung zur Besich tigung wird auch hier der Eisenwerks - Betriebsdirektion Riesa im Namen aller Teilnehmer gedankt. — Der August bringt un» zwei sichtbare Finster nisse. Die erste ist eine kleine partielle Mondfinsternis am 15. früh von 3 Uhr 39 Min. bis 5 Uhr 43 Min.; bei unS geht der Mond 1^ Stunde nach dem Anfang der Verfinsterung unter. Die zweite Finsternis, eine totale Sonnenfinsternis, fällt in die NachmittagSstunden des SO. August, ist jedoch bei unS nur partiell und zwar sind zur Zeit der größten Verfinsterung zwei Drittel des Sonnen- durchmesset» vom Mondschatten bedeckt. — Ueber die Zulässigkeit von Mitteilungen auf der Vorderseite von Postkarten herrschst noch immer eine gewisse Verwirrung.,, Selbst Verkehrsbehörden sind milden zur Zeit gelten-enlBestimmungen nichst ausreichend bekannt. Tie deutschen Eisenbahinverwaltungen hatten Ver- kehrsbüchssr mit Beschreibungen un- Ansichten; der deutschen Lande lMausgegeben. Sie sind in erster Linie für Aus länder bestimmst, um diese zum Besuche Deutschlands an zuregen., Jedem der se'M Hefte der Verkehrsbücher ist, so berichtet der ,^TreÄd. Anzl", je «ine Ansichtspostkarte bei gegeben. Auf der Rückseite findet',sich meist eine kleine Kartenskizze und die Ansichst des hervorragendsten Punktes -es betreffenden Landesteiles. Tie Vorderseite ist durch «inen doppelten Strichs in! zwei ungleiche Teile geteilt. iesaerG Tageblatt vrrd A«r«ts«p Mtwtt «ch Aqchch. Amtsblatt per KSntgl. «mtshau-tMMnWft GrotzeMn, de» MiA Amtsgericht» Md de» StzchtrM V» ar 18S. ' Mttwech, a. «ugeftisos, WM. ' '' M Ksch. ter verschwunden. Teö Schandbubr hätte sie über die Brücke in die aygeschwollene Triebisch' gestürmt. Ob er noch ein anderes Verbrechen verübte, ist noch festzustellen. Bisher konnte die Leiche noch nicht gefunden werden. Der Verbrecher, der heute früh von vier Gendarmen abgeführt wurde, gab an, sich auf die Umstände der Tat nicht mehr besinnen zu können. Tie Gendarmen hätten Mühe, ihn auf der Station Herzlogswalde vor der Wut der Volks menge zu schützen. Seltmann soll bereits vorbestraft sein. 88 DreSden.7. August. Bon einer hochinteressanten und zugleichjsehr lehrreichen, aber auch an Strapazen reiche» UebungSreise ist dieser Tage die aus dem in Dresden garnisonierenden 1. Pionier-Bataillon Nr. 12 gebildete, au» 250 Mann bestehende kriegsstarke Kompagnie in die Hei mat zurückgekehrt. Diese Manöoerfahrt nach den Ufern de» Rhein und Main hatte den Zweck, unsere Pioniere an «in Zusammenarbeiten mit preußischen Pionieren unter Anwen dung des an Ort und Stelle befindlichen, den sächsischen Soldaten vollkommen unbekannten Materials zu gewöhnen. Die Führung der sächsischen kombinierten Pionier-Kompagnie hatte Herr Hauptmann Ehrlich von der 1. Kompagnie de» hiesigen Pionier-Bataillons übernommen. Ueber den Ver lauf der interessanten Rheinfahrt wird der „Sächs. Zentral- Korrespondenz" von einem Augenzeugen folgende» berichtet: Am Mittwoch, den 26. Juli, mittags 1 Uhr 50 Minute« erfolgte die Abreise der sächsischen Pioniere aus Dresden mittels SonderzugeS. Nach zwanzigstündiger Eisenbahn fahrt langte die Kompagnie, welche vollständig feldmarsch mäßig ausgerüstet war, gegen */,11 Uhr am Vormittage des anderen Tage« in Mettenheim am Rhein an. Sofort wurde zum Marsch geblasen, denn die Pioniere sollten auch auf ihre Leistungsfähigkeit im Marschieren nach überstan dener langer Eisenbahnfahrt geprüft werden. Da» Ziel de» Fußmärsche« war Heßloch, das die Kompagnie nach drei Stunden trotz tropischer Sonnenglut glücklich erreichte. Bi» Freitag früh wurden hier die Quartiere bezogen und mit tag» der Marsch nach Oppenheim anpetreten, woselbst die Ankunft gegen Mitternacht erfolgte. Kaum hatte die Sonne ihre Strahlen der Mutter Erde zugesendet, al» auch schon gegen 3 Uhr früh da« Kommando zum Ausbruch ertönte. E» galt nun Fähren zu bauen, um da» 2. Nassauische In fanterie-Regiment Nr. 88, welche» au» Mainz heranmar- schiert kam, um die sächsischen Pioniere gegen einen etwaige» Angriff gegen den Feind (blaue Partei) zu decken, über de» Rhein zu setzen. Unter Beihilfe von drei Kompagnien der preußischen Pionier-Bataillone Nr. 15, 16 und 21, weiche ebenfall» auf Kriegsstärke gebracht worden waren, gelang Oe» Sttesaer Tageblatt rrschettU sO«, He, ahend» usi» AuSnatzmr -et Samt- und itzvE ych WW M L«N«" »tesa. -
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