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Dresdner Nachrichten : 25.01.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188301251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-01
- Tag1883-01-25
- Monat1883-01
- Jahr1883
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- Dresdner Nachrichten : 25.01.1883
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vrvsSov 1883. «rjiteti,« 1ii,lta. »rlU, 7 Iw, i» drr»r»edUti>v: Mau-vsttaii I». Nt«n»emei»t1»reil vierteNihrli;, 2 war! »0 durch dir P-i, 2 Mark 7» Pi«« «umm. Is Psge. Auka,« 3S000 «tridipl. tzs, dirSttita-drtmnelaiwterM,« nulcrldl« moc-l l>» bi« vtedauw» luchl verbintlü... «NN»»«« für un» nedmrn »ui Dir «un-nrtn-Burcaur v.cha«!»»»- x«»« ck »«,««»- - «u»»>s »»«,, - »»uv« » »om».: — J»vo>>»««»«»k! «Ull«» In «brU»; - «»d. tt, M«;devur«: — S. «arck » «»> u> VLU«: — »»«»««, in HluntUlg. vk VilpiMrie-AllutUtiir II Uarinmuu L 8rmm, I 8ckI«»8-81rLS«v >r. 17, aogonUbor ctom Lönitz'I. Lclrlosse, bittst uw Ijoiwbtzuix ibror ln, Dol»»utv»8tvr. Tageötatt für MM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. «itLltvk Lt»,a»« von Xvui.^teu ff L 5 «Li-ivnsip. 5 /I Ik I»z..c« 5 ftlarivnstr. ä «v8vf»MLvjk^ unft porlivus. v. 1/. unc! pül-ticuL. 28. öakrxrmx. Jnlrrai« werde» MLrteniHLd« I» !-,; Nach,,,. 8 Udi anaenoniimn, --onniags bis Mittags t 2 Ul,r. I» vieuiladl nur an Wochentagen: g> . itivliergo lic Nr- L bin Nachm. NUI,r. — L,e klnspattige Petilzeite toller >7 Ps. Ulugciandt die Zeile La Pi. blue ularantte Nie da» »achti- laLige Lricheiue» der Jnleratc wird nicht gegeden. Llu-Wartige Annoncen- Ausildge bonunvclannien beiioncu uuenren wir nur gegen Pränumerando- Zahlung durch :!>licl»lurteu oder Poilellunhlung. Acht «iivcn loiien lb Psg. Inserate für die Momagk. iiiUiNUlcr oder nach einciu üclliagc die Petit ,eUe ua P,. als: vroedoa, Uhrriva«, Lrsnr«, rleSalllun», /ulllnr« »xiudllvtle-r, liut- t, rie«u. d!ln»t»ellll«mmi>, llaarpkell«, l'krdelten, dl»n«<;I>eii«nhv!I>,se «in. Kpsntnlttiil: 8vtimavll8vxvu8ll»»tlv nun evtitem ävtl. ^ttrsULrUech«, UillbUtrt«, b>ron>iidtsu varit«n aratio abxoj,-odou llltck oael!am,trtirta tränen vvrnauL«. F. fiillliiii». vr !>ävu, Hsttdärutrorsti'. 21d. u. 8upliioustr. 6 am kodtplat/. ^V»8vlw - ^U88la1tuntz8 - ^Hi8t:Imit. L l'owjjletto ül'IUlt- u. kiiulol-^U88tillt!!!i^ü. ^ kV«!» «tzruii« I Lteiiiplit« I'I «>j*i. I. MtzM- Illl«! NMllWMM ^ kr«^ )M. Mx LH»-. , Witterung vom 24. Januar: Barometer nnckOSkür vösolt.V avs'rofe IS f-lbendv). t ^ MZd 1 77H Mitl.. seit gestern Mill. geiotleu. rvermomelropr. ,:oü, Vieauultt'.: emp. .iu.'l,a,len sur t.c. s c»orr.. ttiedr.Temp.üozv.. »,oMe Temp. (tisvunkl. c?1t-Äiir!>. «'etter. t ^i . L Lv»It ^>r . S i - Fanuar; Südlist, auffrischend, drlter, troctcn, Frost. ;iemlich Tonnerstag, LS. Iaminr. er 2>organti veiveiu lencinaita, oa>, rs noca an oer ^en nr, oan er Staat sich alü solcher Etwas mclir um die Porganac an der ^örse kümmert. Die Freunde der Börse sichren in der Presse und cn Parlamenten immer mit Enipliaie den „Alles ordnenden Für die Monate Februar und Mär; werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Er udition, Marienstrahe Nr. I», zu I Mark 70 Mi., für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Neichsnebiet zu I Mark 84 Pfa., in der Lestcrreichisch-Ungarischen Monarchie zu t Gulden 54 Kreuzer (cxcl. Agiozuschlagt angenommen.^ Pkl0l:lwo:lNch«r Redoelcur silr Püllltschkö vr. Emil rlieecq I» Tti'de». Das bat bei der Eimbria-Katastropbe nur noch gcseblt, das; die Börsenspekulation sich an dem Elend mästet' Und dock babcu in Mamburg gewisse Aktionäre der „Hamburg-Amerikanischen Packcttabr- Gcscllschast" vor dieser schnöden Strandräuberei nicht znrüctgcschreckt. Fn der Hamburger Presse ruft diese Entdeckung sehr heftige Erörterungen hervor. Sie ist in der Dhat dazu nngethan, zu der Bölseu'tcucrsrage einen laut redenden Eomnicntar zu liefern. Das lurchlbare Unglück ereignete sich in der Nacht zum Freitag, Morgens gegen 2 Uhr. Wann wurde cs in Hambmg bekannt? Erst am Eonnabcnd in später Abendstunde. Mittlerweile war Folgendes geschehen. An ver Abendböric waren große Posten von Packcnahrt- Allicn in bliiiiao zum Verkauf ansgeboten und auch verkauft worden. Tie Verkäufer waren Personen, die einem Agenten der Schifsfalirts- ttöesellichast sehr, sehr nahe stehen. Die Käufer aber hatten keine Ahnung von dem großen Verluste, der die Gesellschaft getroffen batte, sonst hätten sie die Aktien entweder gar nicht oder wesentlich niedriger gelaust. Als jene Herren sich ihres Aktienbesitzes zu viel zu Iwhcn Eourien entäußert hatte», da stand auch Nichts mehr im Wege, daß das Unglück in seiner ganzen Größe bekannt wurde. Bis dahin war aber zur Verheimlichung desselben das Menschenmögliche getban worden Der „Sultan" hat etwa 40 Stunden gebraucht, uni von der Unglücksstelle bei Borkum bis Hamburg zu kommen. Er hat unbedingt unterwegs das eine oder andere Schiff begegnet, er ist bei Leuchtthürmcn und Feuerschiffen vorttbergedampst. Selbst aber angenommen, er hätte sie nicht angesprochen und durch den trefflich geregelten Secsignaldicnst (Ferusprechen- keine Kunde von der Katastrophe ans Festland gelangen lassen, so ist er bei Hellem Tage doch bei Euxhavcn passirt. Hier hat man seine großen Beschädigungen unbedingt stvalirnelmien müssen. Ter „Sultan" liegt jetzt in Hamburg am Sandthorguai. Die bcschädiatc Stelle ist mit einem Lcinsegcl überdeckt, um den schreckliche!» Zustand der Zerstörung den neugierigen Blick-n des Publikums zu entziehen. Ten Fallciiaugen der Curbavener Seeleute, aus denen die Hasenpolizei besteht, ist dieser Zustand nicht entgangen. Gewisse mächtige Kreise in Hamburg aber sorgten dafür, daß keine genaue Kunde davon nach Hamburg drang; erst als die Abcndborse vorüber war, erhielten die Zeitungen Nachricht, aber so spät, daß die Abendblätter davon keinen Gebrauch mehr machen konnten. Das sind wahrhaft 'kandalöse Zustände. Das Allergeringste ist, daß das Hamburger Börscnsiiiidikat die Angelegenheit sehr scharf untersucht und dem Publikum unbarmherzig die Namen jener BIa»ro»crkäuser mitlheilt. Der Vorgang beweist jedenfalls, daß es hoch an der Zeit ist. daß der Staat ------ ---> ---- ----- Börse den H . . Rechtsstaat" im Munde: wcmijlmau aber das Verlange», erbebt, auch die Börse nach klarem, öffentlichen Rechte zu orgauisjren und ebenso wie andere menschliche Geschäfte zu besteuern, »o wird daS als ein Frevel gebrandniarkt. Es muß und wird aber der abgeschmackte Zustand nufhörcu, daß die Börse, welche die Staaten durch das S'aalsschuldenwcseii, den Handel, Wandel und Verkehr durch das A. Unwesen, das ganze Volksleben durch ibreu ungeheueren Einfluß ach die Prcffc beeinflußt, daß dieses allmächtige Institut völlig frei von der Aufsicht des Staates bleibe. Die Erbitterung gegen den englischen Kapitän des „Sultan" ist un Steigen. Anfangs spricht es für ibn, daß sein Schiff selbst schwere Beschädigungen davontrug ; cs belastet ihn aber sofort umsomelir. daß er trotzdem eine Fahrt von !'»Stunden forltetzen tonnte. Auel, aus dcm englischen Schifte war man über Kapitän Euttill empört. Fn dieser Richtung ist die Auslage »ehr gravircuo, die soeben in Dresden ein Passagier dcS „Sultan" vor dem Veriaiier dieses Arlitels gemacht bat und deren Wortlaut im weiteren Derlc unseres Blattes in leien ist. Dieser Zeuge des Unglückes hi! nicht gesellen, was ein Gcrett-tcr von der „Eimbria" bemerkt haben will, daß nämlich Kapitän Euttill ein Boot mit k Matiown ansgest'tzt babe, das aber m dem Augenblicke, da die Eimbrin sank, nach dem Sultan zuruel- lebrte. FedcnsaÜü batte der Kapitän nicht wie ein Dieb devmi- sclileicken sollen. Wie ganz anders benabm sich neulich ein deutscher Kapitän in ähnlicher Eagc. Der deutsche Dampscr , 'Westfalia" war bei nebliger und stürmischer See an der engUichni Küste mit eine,!, unbekannt,» Dcnnvser zujammeiigefahcc». Pbgicich die „Westtalia" selbst so schwer verletzt war, daß sie nur mit grcmer Blühe bis in den nächsten englischen Hasen gelangte, befallt der deutsche .Kapitän doch sofort — da er selbst mit stinem gefährlich beschädigten Danipser nicht an der Unglücksstetle bleiben konnte — ein Retlnngoboot ausznsctzcn, und das deutsche Boot kreuzte dann stundenlang an der Licllc des Zusammenstoßes bis die halb erstarrte und vonDebens- mittclii entblößte Mannschaft des deutschen Rettungsbootes am nächsten Tage von einem belgisch-'» ^ootienkulter ausgenommen wurde. Weshalb hat der englische Kapitän Euttill nicht ähnlich ge bandelt? — Alle Geretteten sagen aus, das englische Schiss habe die Größe des Unglücks übenehen und die gräßlichen Hilferufe der Ertrinkenden hören müssen. Die Aussage des Kapitäns, der übrigens als ein tüchtiger, erfahrener Seemann gilt, wälzt alle Schuld ans die „Eimbria" und klingt höchst imglanhmürdig. Aus den Reichstags-Verhandlungen über den Militär-Etat verdienen noch einige Details Erwähnung. Es ist jedenfalls höchst befremdlich, daß man jener Frau in Berlin, welcher ein Militarposten aus dcr Hnscnbaide den Manu wegichoß. nur ein cimnaligcs Gnade» gescheut von ZOO Mart geben null. Der preußische Knegsminister muß zugcbcn, daß der Soldat, welcher in einem Ansall von Geistes störung daS Verbreche» beging, im Dienste ivar. Die Frau und mekrero kleine Kinder sehen sich dadurch ihres Ernährers beraubt. Hier mit einer Bagatelle von hundert Tbalem wegkommen zu wollen, ist der vielen Millionen des großen MilitärfisluS geradezu unwürdig- Man braucht blos einmal den einen oder anderen StabSofstzi schied nclw noch im! , , . Frau auf Lebzeiten vor der äußersten Noth zu schütze». Das Knausern hier macht geradezu einen peinlichen Eindruck. Nicht minder aus fällig war dre Erklärung des preußischen Kricgöministers v. Kamckc über den Fall -Schleinitz. Fn Berlin bat nämlich jahrelang eine Erpresserbande mittelst eines Revolverblattes ein schnödes Gewerbe betrieben und duräi Drobung von Enthüllungen aus wohlhabenden Familien viele Tausende von Mark ertrotzt. Das Haupt dieser Bande war ein Freiherr v. Schleinitz, der seine Verwandtschaft mit dem prcußiichen Hausministec gleichen Namens zur Verübung seiner Gaunerstreiche mißbrauchte. Dieses saubere Geschäft nährte lange Zeit den Mann. Denn wo gäbe cs eine Fäniilie, in der nicht irgend ein Mitglied früher einmal dies oder jenes gctha», dessen Bckanntwerden und öffentliches Besprechen unangenehm cnipiunden wird ? Es braucht gar nichts Unehrenhaftes gewesen zu sein ; auch eine bloße .Taktlosigkeit von vor vielen .Fahren hat Niemand gern öffentlich breitgctrctcii. Mitunter erfindet auch solch ei» Bube geradezu eine Geschieble, um einen ihm als ängstliches Gcmüth Bekannten einzuschücktern und von ihm Geld zu erpressen. Der Krug gebt solange bis er bricht. Baron v. Schleinitz lam einmal an den Unrechten, der Polizei wurde Anzeige erstattet, sie verhaftete sofort die ganze Verbrechcrbande bis auf das Haupt, eben den Herr» v. Schleinitz, der eutftob. Tie Polizei kannte genau seinen Ausent.-alt in London. Aber sic konnte ihn dort ebensowenig als batte sich der Kriegsuiinister noch nicht informirt. Das össentlichc Rcchtsgesülil fühlt sich durch alle diese Vorgänge tief verletzt; cs verlangt Gleichheit vor dem Gesetze, mag der Verbrecher ein bürgerlicher oder adeliger Lump, ein Eivilrst oder pensionirtcr Offizier sein. Bei der Debatte über die Soldaten-Mißhandlungcn stimmten Alle darin überein, daß seitens der höheren Offiziere ein durchaus musterbnstes humanes Verhalten gegen die Mannschaften beobachtet wird. Wenn sie merken, daß ein Subalternosfizicr emc Soldaten- klagc lässig behandelt, bat cs von oben sehr scharfe Nasen gegeben. Natürlich bängt auf diesem Gebiet sehr viel vvn der Persönlichkeit des Eompagniechefs und dco Bataillons- und Regimentskommandeurs ab; cs gicbt Regimenter, in denen in Bezug auf Brutalitäten eine sehr scharfe Lust weht und körperliche 'Mißhandlungen nie oder doch fast nie Vorkommen. Steht es in anderen Regimentern, die jeder Soldat des betreffenden Armeecorps zu nennen weiß, anders so wird die Reichstagsdebatte hierüber hoffentlich nicht verloren sein und das Anbringen von Beschwerden erleichtern. Fede Sol- datcn-Sctnndcrel vervwnt ihre harte Strafe. Vergessen sei aber auch nickt, wie hart mitunter der Dienst der Unteroffiziere ist. In jeder Compagnie und Schwadron gickst es Elemente, die durch ihre unbesiegbare Faulheit, Uiircinlichkeit, Widerspenstigkeit und Nichts nutzigkeit ihre Vorgesetzten förmlich zur Verzweiflung bringen, und cs ist kein Wunder, wenn da die Galle bisweilen überläust und mehr geschieht, als dein, der sich von der Hitze des Zorns hat hin- rcißcn lassen, nachher bei ruhigerem Blut selber lieb ist.? Netteste Telegramme der „Dresd»er Nachr." vom >1. Jan. Berlin. Die feierliche Einsegnnng der Leiche des Prinzen Karl fand Nachmittags 2 Uhr iin'Dome unter Glocke,,gcläute, Kanonendonner und unter Vetheiligung des Kailerpnares, der Kaiienamilie und der anwesenden fremden Fürstlichkeiten statt. — Tie GcwcrI'ekominmion nahm in der zweiten Lesung den Antrag Ackermann auf E'inMrung von Arbeitsbüchern an. Tie Annahme im Plenum ist zweifelhaft well das Ecntnim sich gespalten bat. Die Kommission kür die Entschädigung unschuldigVerurtüeilter be schloß, daß der Richter befugt sein solle, in gewissen Fällen den Verbaiteten Entschädigung zuznivrechen. Bse rlin- Nachmittags 2Ul>r hat im Ton» die feierliche Ein segnung der Leiche dcS Prinzen Karl stattgefundcn. Das Gotteshaus ivar schwarz drapirt. Fm Lustgarten vor dein Tome war die Lei- cbcnparade ausgestellt, je eine Schwadron der Garde-Kürassiere, Karde-Dragoner und Garde-Hriiaren, je ein Bataillon des 2. Gardc- Reg meiitS, des Kaiser Alerander-Garde Grrnadrer-Rcgiinents und des l>. Gardcrcginients, sowie 12 Geschütze der Garde-Feld-Artillcrie- regimcnter Eine dichtgedrängte 'Volksmenge umgab den Platz. Nach 12 Ubr begann das Geläute ßumrtlicher Glocken. Der Sarg ivar mit der Fürstcnkrone. sowie den Abzeichen des Fobannrter- ordeiis und anßerdem mit frischen Blumen reich geschmückt. Ter Kaiser erschien am Anne seiner Schwester, der Großhcrzogin-Mnttcr von Mecklenburg Schwerin. Für die Kaiserin war eine bciondere Loge hergenckstek. Der Kaiser und d-c Prinzen und Prinzcsiiniieii nahmen vor den Altarstu rn ihre Plätze ei», unmittelbar dabinter, die Eondolenz-Geiandten, darunter als Vcrtr tcr L.M. des Königs von Sachsen General v. Earlowitz, die Fürstlichkeiten, die Genera lität, die Staalsminister :e. Da.- Eingnugsgebet hielt Hofprcdigcr s>r. Bauer, die Gedäckitnißrede Oker-Hoiprediger Ist'. Kögel. Fn den» Moment, als der Letztere die Hand zum Segen gehoben, don nerte» dreimal ziui-l» Kanonenschüsse und drei Gewehlialven durch den Lustgarten; gleichzeitig fielen wieder »ämintliche Glocken ein. Der Kaiser und die übrigen hoben leidtragenden verrichteten noch ein stilles Gebet am Sarge, woraus sich das Go teshaus allmälig leerte. Van sächsischen 'Abgeordneten nahm der Vicevrüsidcnt des Reichstages, Hofratli Ackermann, an der Feier tbcil. Berlin. Abends 8 Uhr fand die Ueberführiing der Leiche vom Dome nach Nieolsroe bei Potsdam statt, wo morgen früh um 2 Ubr die Beisetzung staltfuidek. Die Hosbedicnstcten folgten dem Leichenwagen durch die Linden bis zur Sieges» >»le zu Fuß und vvn do t die Weiierfalnst per Wagen. Ein dichter Menschenhai» butte sich durch den Lustgarten bis ni den Linden gebildet. Ter Eonduet ivar sehr einfach. Die Berliner Börse eröffnest unter günstiger Tendenz. Fn Folge der Meldungen über eine französische Ministerlrisis trat Ab- schwäclmng ein, aber der Verlebe blieb lebhaft. Später hoben sich die Eourse wieder und der günstigere Geldstand wirkte anregend, cs wurde glatter Ultimo erwartet. Von inte,nationalen Wertben waren Franzosen aiiimirt, von deutschen Bergwerke, Eiscnbalmen, Banken und Industrien etwas besser, aber still. Deutsche Fonds fest, fremde leblos. Pari ü. Von den meisten Morgenblätstri, wird eine Minister- krisig als bevorstehend angesehen. - Die Kaiserin Eugcnie ist nach England zurückgereist. Itzrnuttur» a.v>». Lr.tzäN., LdeuLS. Sredtt 2«L>',. 2!aat«dahn 27L' ,. Lom barden NL>/,. vüer Loolc ---. Lest. Stlberren!« —. Pa»>erre»ic —. Kanzler eINg, Lellrrr.Goldrenic —. r".'« Unn.cdrldrcnle . 77er Rügen —. 50er Nullen —. 2.L>ic>ttonlcil>- —. Nenelic Ungar. eSoldaiileidc . 3. Orlentanlelde . Un- garlchcPavIcrrcntc—. Lirconio—. Egvpier w>st„. Gottdardbab» Aeil. Wie», ei. Januar. Abend;. Lredi! 2L0.« -- iaairb. 322.10. Lombarden 132.30. Norüwellbalm 120.00. Marknolen 33.52. Nug. srcdii 271.00. Auiimr, auf Pari», 21. Januar IScklu!,.! Keule 77.70. Lnlcibe 111,-72. Italiener 8S,vc>. EtaaU-balin Ü7k,2e>. Lombarden 2N,öO. da. Priori,die» 277. Eayvlcr 3S3. Oelterr. »oldrcme 81»,. tzei,- Par«» «Produkten), 21. Januar. (Esiluk.r Weizen Januar 2C.aa. MSrz- Mai 2s,dv, rulilg. Svirlnil Januar S2,;c>, Ma!-I!ugutt c>3,3v. ruhig. Nüböl Januar S5,700, Moi-Augnii 31,02, neigend. «Nisierda,» >Produ lteni, 21. Januar. »LLlub.) LLeizeii L'tä«S72, Mai —, wciclund. Reg.,an Marz 17«. Mai »7«, deiiauM!. tlo»»»». 21 Januar. <Gc t-cid rmarl I.) L»iui!- Aclzcn rustg, fctz. 2Imcrit. Mai; ftranini, runder ruhiger, anderer rni-ig. unveriinder,. Lokales uttS Sächjiickies. --Oberförster Fokeph Scknnidt in Wendischroisdors rrhirll das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden. - Es ist ausgefallen, daß in die Commission über das Börscnstcuer g esetz seitens der Teutschconservativen mchi der Abg. Ackermann, sondern der Abg. Hartinann gewählt wo,den ist. ES sollte nämlich ein sächsischer Abgeordneter unbedingt in diese Eommiision treten und de, Abg. 'Ackermann hätte hierzu als früherer Böriensnndikus die meiste Sachtenntniß initgcwracht. Wir hören jedoch, Laß Abg. Ackermann seine politischen Freunde aus drücklich gebeten hat, von seiner Wahl abznsehcn. Dieses Verlangen war zu respckliren. -- Ein Passagier des jetzt vielgenannten englischen Dampfers „Sultan" von dessen letzter Reise stellte sich generu Vormittag auf unserer Redaktion vor. Es mar dies ein ehemaliger Zögling des Dresdner Koisservaloriums. der Violinist M ichacl, welcher nach Auflösung seiner Kapelle in Liverpeol über Hüll nach Deutschland rurücksthrtc und in Dresden jetzt Steil»»-! such'.. Derselbe erzählt uns über den Zul'aimnenprall des „Sultan", ans dem er als Passagier fuhr, mit der „Eimbria" Folgendes: „Wir lagen im besten Schlummer, als inner Scbist ans einmal einen starken Stoß crbiclt und vom Teck lebhaftes Geschrei er scholl. Fch sagte zu mcincm Schlaftaineraden: Das war doch, als wären wir zusammengerannt. So war es denn auch. Wir stürzten halbangekleidet auf Deck und sahen die Matrosen des „Sultan" mit dcm Loshauen der Boote beschäftigt, denn Alle g aublen, unser Schiss werde sinken. Fetzt gewahrten »vir auch die „Eimbria". Sie lag schon ganz schräg aus der Seite. Wildes Geschrei. Klagen und Weheruscn drangen schauerlich von ihr zu uns herüber. Wir wuß ten nicht, welches Schiff zuerst sinken würde, stür-tcn noch schnell nach der Kajüte, um unsere Sachen zu holen. Das war freilich nicht uöthig. Als wir wieder auf Teck kamen, horten wir das schreckliche Geschrei von der Eimbria immer noch; cs gellt mir noch jetzt in den Obren. Unicr Kapitän lies; bengalische Lichter ab- brenucn. Ebenso brannten bunte Lichter von der Eimbria. Tann fuhr unser Kapitän fort. Wir »nachten ihm den Varwnr», daß er leine Boote ausgesetzt habe, um dcm anderen Schisse zu Hilfe zu kommen. Er hörte nicht viel auf uns, sondern beschäftigte sich lediglich damit, den Schaden zu rcparircn, den der Zusammenstoß verursacht hatte. (Aus den Einwand unseres Redakteurs, dass ein von der „Eimbria" Geretteter ansgesagt, daß der „Sultan" auf kurze Zeit ein Boot ansgesetzt habe, erwiedertc Herr Michael: Daran habe er Nichts wahrgenommcn.) Das Leck, weiches der Sultan oberhalb deS Wägers erhalten hatte, wurde von den Matrose» bald verstopft. Es ging verkältnißmäßig reckt schnell. Unsere Ueber- zeugung ist, daß der.Kapitän rrck-t gut viele Menschen hätte retten können, wenn er nur gehalten hätte; so aber »nbr er, nur aus fick, bedacht, fort und brachte uns nach Hamburg. Nie werde ich Liese schreckliche Nacht vergessen. -Fetzt bin ich in Dresden ohne Stellung." (Wir haben dem jungen Alaune, der einen ichr guten Eindruck machte, eine Empfehlung an Herrn Kapellmeister Mannssetvt mit gegeben; vielleicht, daß sich hier oder in einem andern Eher für ihn cine^offene Stelle findet, i er Stadtrath hat, wie schon früher erwähnt wurde, den für der heutigen Stadtverorbnrlcnsitzung empfiehlt auch der Vcrwallungs- ansschuß dem Kollegium, es möge dem Rath die von demselben behufs Anstellung der erwähnten Versuche geforderten 2ö,000 Mark bewilligen. Allem Vermutlien nach wird das Kollegium die Be willigung nuötprecheu, jedenfalls aber auch dabei aus die bevor stehende Wiener Ausstellung und die bei derselben zu gewinnenden Erfahrungen Hinweisen, damit zunächst nur die nnciitbehrlichstcn Gegenstände für vorläufige Bclcuchtungsprobeu anacschasit werden. Von den 25,000 Mail »ollen 13,000 Mark zur Anschaffung von Maschinen, Apparaten und Materialien und 12,0"U Mark silr den während der Versuche nökhigcn Aufwand von Arbeitslöhnen:r. verwandt werden. Fm Allgemeinen hat sich bis jetzt die elektrische Vcleiichtnng fast immer kostspieliger erwiesen, als die Gasbeleuch tung. namentlich für städtische östentliche Zwecke, wo der Beden ein immer wechselnder ist, deshalb wurde sie in verschiedenen größeren Städten auch wieder ausgegchen. Recht bewähren »all sie sich nur da, ivo immer nur rin ganz bestimmter Bedarf an Beleuchtung z» decken ist, wir also in Theatern, FabnkclnblifiemenLS :r. -- Pis längstens den 31.d. ist die Hundesteuer <0 Marli zu bezahlen — 'sonst koinml der Eaviller und säugt die unver steuerten Hunde weg! — Vom I. Febr. ab wird in dem Eonrs Berlin-Dresden- Friedrichstndt-Bavenbnch Prag ein direkter Wagen i. und 2. Klasse eingestellt werden. Derselbe wird in k.r seit Beginn des Winier- fnbrvlancs hcrgestelllen Zngsverbiiidmig cum I !!>» Nachmittag ans Berlin, I bl. 20 M. aus Dresden Altstadt, io ll. 21 M. Abends in Prag) und in anderer Richtung in dem Perssmenzugc 7 II. -18 M. Vormittag ans Prag. 1 U. 51 M. in Dresden-Altstadt, 0, 80 Ai. 'Abends in Berlin lansen. — Tic Thätigkeit für das i„ diesem Fahre abznhalteiidc 8. Mitte 1 dcrrt i ch c B n nd e s s ch i e ß e n in Dresden wird unausgesetzt betrieben. So konstrtuirle sich vorgestern Abend im Kanzleihos daS Bau- und WirthsckcsstS-Komitee, zu dessen 'Vor sitzenden Herr Fobann Möbus erwählt ward. Der von hiesigen Schützen Gesellschaften und einzelnen Schützen und Schützeissreundrn gezeichnete Garantieftmd für die Festtage übersteigt bereits die Summe von 12,000 Mark und soll bis aus 20,000 Mark erhöht werden. Private wie Vereine, die sich »ür das Gelriioen eines größeren Festes in Diesten, welches ihm nach Außen hin Lob cintragcn und nach Firnen Geldumsatz bringen soll, intcrcssiren, tonnen übrigens auch ein Lclierfici,, bei- tragen, welches dankbarst beim Vorsitzenden des Eenlral - Eomita.. Hosoptiker Rotti-z. Pragerstraße, und bei Herrn Fabulant G. Franke, Anncnstraße — Fünanz-Eomib'-Vorsstzenden — entgegen genommc» werden. Da auch^außerlialb Mitteldeutschland wobnende deutsche und österreichische Schützen Tbcil nehmen können, haben lieb solche schon jetzt angemcldct; cs scheint, daß das Fest sehr große Dimen sionen annrmmt. von zum ckcir UlN, tvlO IlUt'N NUI-dl IVUlOE, Beschluß w-saßt, mit der clcktri s ch e n Beleucht» n g öffentliche Amecke entsprechende Versuche cnrzusiellen und in /crein6 wurden — Dem Vorstand des Gemeinnützigen einem ungenannt sein wollenden Menschenfreund lOoo Mark ; Geschenk gemacht; die Zinsen sind alljährlich -u VereinSzwc zu verwenden. — Fernsprcchcinrichtungen. Ilm rechtzeitig und in zweckmäßiger Werke die Vorbereitungen m den na:» 1. April d. F. ab aussührendcn Erweiterungen der bestehenden hiesigen Fcrnsprech« einrichtungen treffen zu können, ist es nothwendig, die Zahl der hcr.zuslcllcndcn Anschlüsse an die Vermittelungsämter, sowie die Lage der anzuschlicßcndcn Gebäude im Vv'aus zu kennen. Dicjemg-ir Einwohner von Dresden :r.. denen daran lugt, den Anichluß an vre hiesige Sladt-Ferissvrecheinrichtnng bis zum l. Fnli d. F. zu erlangen, »nüssen die bezüglichen Anmeldungen späirpcns bis zum 1, Marz
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