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Neueste Nachrichten : 27.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189805273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980527
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-27
- Monat1898-05
- Jahr1898
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- Neueste Nachrichten : 27.05.1898
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get. Ists. Freitag. Dresden, 27. Mai 1898. 60 000 A bonnentett Yachriie IN« . new» Im» mi , » N LVZJLIJJYHII xs’·«sfskts«sek, www» was· UND! OlT ö ANHANG-NR ·»» VIII» Läuse;- « M. Ia« Unabhkingiges Organ. sszclefenfte Tageszeituug Anncmcens und Abonnemeuthsilialen in Neustadt: Johann Busens!- Kaufmann, Oauvtstr. 12. Mai; Weber, Bautznckstr. sit-I, Eingang Nlartin-Lutherstr. O N. Weiher, Oppcmxxx n. - -ss- Msp««"·« «? III« «? Ilago Ttseppetthaaek · www-m und wand-ihm «, 4«, » Po St I) l at: s. Uhr-stachen Postp l a t z. Cylitcvcrdkctscoutoirit mit Goldrand von 12 Mk. an· piickcbßcttsontoirs von 10, 11, 14, 18 Mk. an. z? Gold. getreu-Uhren von 40 IN. lsis 1000 Mk. F; Gold. atmen-Uhren von 25 IN. bis 300 Mk. «« »Die neues» im» L. Beil sioman J von der Betheiligung an Aetiengesellfchaften zuriickzuschrcckeii suchte, andererseits, indem sie für die Genossenschaften selbst, welche ursprünglich fiih frei im Rahmen des gemeinen Rechts gebildet hatten, besondere iliechtsvorschriften aufftellte dem be stehenden Drange nach Bildung von Genossenschaften auf neuen Gebieten Vorschub leistet. Zudem ist, auf einem Einzelgebiete wenigstens, die Landesgesetzgebitiig iu verschiedenen deuischen Einzel: staaten mit voller Erkenntnis; dessen, was notb thut, vorangegangen: wir rechnen hierhin insbesondere die legislatoriskheiiPiaßnahinein die vornehmlich auf die Fürsorge für die landwirthichaftlichen Interessen Bedacht genommen haben, die staatliche Unterstützung von Korn häicserm von Darlehuskassen und von landwirthschaftlicheir Produktiv- und Einkaufsgenossenschaftein in Verbindung mit der Dotation der Landwirthschaftöbaiik in Bayern nnd der Centralgenossenschaftskasse in Preußen. Einzelmaßnaljiiien in der Ausführung und im Betriebe geben bislang noch manche Vlößen zu Angriffen, aber die treibende Jdee ist im Prineip eine richtige. Wir wünschen, daß man diesen Weg systemaiifch weiter verfolgt, zu Gunsten nicht allein der Land wirthe, sondern aller kleiner Unternehmer. i Das ist schon deshalb nöthig, weil wenn irgendwo, so hier —- richtig angewandte Staatshilfe zum allgemeinen Nutzen ausschläghu dann aber auch, weil die private Genossenschaftsbildung auf manchen Gebieten noch sehr der Anregung bedarf. Der Rahmen des gegen wärtigen Rechts erscheint uns frei und weit genug: man kann das ja auch daraus erkennen, daß für eine Unzahl wirthschaftlicher Zwecke heute die genossenschaftliche Form gewählt wird, dort, wo man sonst ,eine Privatfirma oder Actiengesellschaft begründen zu müssen glaubte, innd daß z. B. die bergwerklichen Genossenschaften mit der gefährlichen Nachschußpflicht mehr und mehr durch freie Montangenosseiischaften erseht werden- Aber auf anderen wichtigen Einzelgedietem wie für den Einkauf laudwirthschaftlicher Bedarfoartikeh für den Verkauf der Bodenproducte und für die landwirthschaftliche Industrie, für den kleinen kaufmännischen und Handwerksbetricb bleibt noch Unendliches zu thun. Die hier Nächstinteresfirten können aus eigener Kraft regel mäßig nur Halbes leisten, sie find auf festen Zusammenschluß und auf staatliche Hilfe, sei es durch die Landesgesetzgebiing oder durch die Staatsverwaltung, angewiesen. Jn welcher Weise diese Hilfe zu leisten sein wird, das läßt sicb im Rahmen dieses Artikels nicht in allgemeine Sätze fassen. Es wird Sache der Betheiligten fein, die Wege zu suchen, Sache der Gesetzgebung und Verwaltung,’die ausführenden Maßnahmen zu treffen; 4 « Das Genossenschaftswesen. is Auf der Wanderverfammlung der bayerischen Landwirthe hat Mk« Ludwig in feiner gestern von uns an dieser Sielle schon be spkpchenen Rede Veranlassung genommen, das Genoff enfchafts - wesen warm zu empfehlen, und hierdurch neuerdings die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese wichtige Frage gelenkt. Allein nicht nur in der Landwirthfchaft besteht heute ein scharfer Wettbewerb zwischen den Gkoßbetrieden und den kleineren und mittleren Betrieben· Diese Erscheinung macht sich vielmehr auf allcn Gebieten des Erwerbs xkhkkka geltend, sie erstreckt sich ans fämmtliche Zweige des Handels und der Industrie, des Bergwetkswefens und des Bankwefens Die Fkqge ist also eine ganz allgerneine, an deren Lösung nahezu alle zklqssen des Volkes interefsirt sind. Das grosze Geheimnis; der genossenschaftlichen Wirkungskrast verfinnbildlichte schon vor dritthalb Jahrtausenden der große Römer seinen Quiriten, als er ihnen zeigte, wie der einzelne schwache Stab! stch widerstandslos brechen lasse, das geschlossene Ruthenbündel aber stark bis zur Unzerbrechlichkeit sei. Jn der harten Schule des Lebens haben alle Völker und alle Culturverioden diese Wahrheit gelernt und geübt, nicht blos auf wirthschastlichew sondern auch auf politischem Gebiete. Keine Zeitepoche jedoch war reicher und vielseitiger in der Errichtung von Vereinigungen zur Verfolgung gemeinschaftlicher Inter essen als das Mittelalter: die Ziinste und Gilden, der gemeinschaftliche Rhedereibetrieh die Feld» Mark- und Deichgenossenscbafiem ja selbst der Hansadund und viele andere Gebilde zählen dahin. Sie sind im Wandel der Zeiten und der Wirthschaftsformen mehr oder minder veraltet, zum Theil ganz uniergegangew Eine neue Zeit erheischte neue Formen, und diese wurden schließlich aus dem alten Grundgedanken gewonnen. Das sind die modernen Genossenschaften, die man definirt als Vereinigungen kleinerer Unternehmer und Handwerker, um durch das Zusammenwirken ihrer Capitalien und Arbeitskräfte der überlegenen Concurreiiz größerer Unternehmer mit Erfolg die Spitze zu bieten. »Cooperations·· nennt sie der Engliindey sinntreffender als der Deutsche, der sie schlechthin «Genosfenschaften«, oder der Franzosq der sie ebenso »Asfociations« nennt. Sachlicb jedoch ist, wie auf so vielen Gebieten, so auch hier unser Vaterland der ganzen Welt vorangegangen. Wir besitzen die modernen Genossenschaften, die Schultzeädelitzfchen Credits nnd Cvnfumvereinq wie die Productiv genosseufchastem bereits seit einem halben Jahrhundert, während die übrigen europäischen Völker erst in den 60er Jahren nachsolgten. lind so ist denn heute das Genossenschaftswesen bei uns ausgebildeter als in irgend einem anderen Staate- - Man könnte sich hierbei beruhigem wenn nicht trotzdem auch in Deutschland klaffende Lücken geblieben wären, deren Schließung im allgctneinen Interesse, wie in dem der niichstbetheiligten Kreise immer dringender wird. Je mehr das Capital sich in unseren Tagen mit Vorliebe dem Großbetriebe aller Unternehmungsarten zuwendet, um so nothwendiger muß der kleine, mit mäßigen: Capital arbeitende, in dcr Hauptsache auf den Credit wie auf seine persönliche Thiitigkeit und Jntelligenz angewiesene Unternehmer den Zusammenschluß mit Seiuesgleichen suchen, um die Position mit vereinten Kräften» zu behaupten. Diesen Zusammenschluß findet er in den Getroffen-s schasten, deren Grundgedanke sich elastisch in vielgestaltigen Formen verwirklichen läßt. Es ist anzuerkennen, daß unsere neuere Gesetz-l Uebung - einmal, indem sie durch allerhand Mittel das kleine Cavital Vom Fürsten Bismarcb Von ihrem Gewiihrsmanti wird den »Leipz. N. N·« geschrieben: Jn dem Be fin d e n des Fürsten Biismarck ist in den letzten Wochen eine wesentliche Aendernng nicht eingetreten- Die neulichen alartnirendesr Cteriichtq welche durch einen niißverstandenen Bcsuch des Geheimraths Schweninger veranlaßt worden waren, entbehrten zwar der Be: grtindung, andererseits aber macht die Genesung doch nur sehr langsame Fortschrittr. Die täglichen Ausfahrten, die vor einiger Zeit wieder aufgenommen worden waren, haben zeitweilige Unterbrechungen erfahren müssen; dies geschah indes; nicht sowohl einer eingetretenen Verschlimnterung als der Ungunst der åtsiticriing Itvegen. Wenn sich der Fürst bei rauhem, kaltem oder windigem Wetter ins Freie begiebt, hat er die Wohlthat der frischenLitft in der; Regel mit einer schwerzhaften Steigerung seiner« Gesicbtsneurose zu bezahlen, die dann ein erhöhter; Maß von Schlaflosigkeit er zeugt und deshalb von den Aerzten im Jnteresse des Allgemeinbefindens des hohen Patienten gern vermieden wird. Letztere erhoffen von dem Eintritt der wärmeren Jahreszeit, die freilich in diesem Jahre lange auf sich warten zu lassen scheint, den günstigsten Einfluß aus die völlige Heilung des Fürsten, da höhere Wärmegrade sowohl im Zimmer wie im Freien außerordentlich toohltltätig aus ihn einwirkesi nnd ihn in seiner Lebencithätigkeit steigern. Der Fürst ist sonst bei guten: Humor, unr legt er sich, tvie ich ishr-e, im Interesse seiner Gesundheit noch immer eine gewisse Beschränkung im Enipfange von Bcsitchen auf. Seine Kritik an den! Gange der dentschenPotitik hat in der letzten Zeit erheblich nachgelassen, wie n. A. aus den »Hamburget« Nachrichten« deutlich zu erkennen ist, toenigstetio die öffent liche Kritik, die aus ihn zurinkgefiiltsrt werden kann· Wie er sich im vertranten itreise äußert, ist eine andere Frage, aber nach meinen Jnsorniationen glaube ich mitthcilen zu können, daß auch hier Znstinntiitng und Lltohliooltetr im cdjanzeti vor-wiegen. Tliieinilngsverschiedenheiteti inl Einzelnen wird es ja immer geben, aber dieselben dürften nicht von großem Bclang und tiatuenttias von tiefgehender vrineibieller Bedeutung sein· Daraus geht hervor, das; die Euthaltsamkeit des Fitrsten in der skritik der jetzigen Regiernngspolitik nicht auf znitebinender Thcilnahmlosigkeit beruht, die in seinem hohen Alter iibrigeris erklärlich sein witrde, sondern auf der Ansicht, daß der Regierntigsswsltagen jetzt Wege eingeschlagen h« r, auf denen nicht mehr, wie früher, Gefahren drohen. Lsare es anders, so würde der Fürs: trotz itrantheit nnd Llltero gewiß nicht faul-eigen: da« hat er während der ersten 5 Jahre nach seiner Verabschiedung hinlänglich bewiesen und Eliieniatid traut ihm das Gegentheil zu, so lange noch ein Funken Lebenskraft in ihm ist. Sein letzter Gedanke wird dem Vaterlande gehören, das er neu geschaffen hat. Wenn ich recht berichtet bin, hat die Behandlung, welche die braunschweigisclse Frage neuerdings von tuaßgebeiider Seite zu erfahren scheint, die besondere Zustimmung nnd Befriedigung des Fürsten gefunden. Ei« würde dies auch dein Standpunkt entsprechen, den er als Reichskanzler den welfisciseti Aspirationeti gegenüber stets eingenommen hat und der sich dahin vräcisireti lassen dürfte, daß kein formaler ~Ver·zicht« auf bannover durch einen welfischeu Thron solaer in Brannsctnvetg und keine noch so wohl verelausnlirte lieber eiukunst mit ihm der preußischen Pionarchie toirksauien Schutz gegen die Gefahr gewähren tritt-de, die bei der Zulassuug einer welfischeii Thronfolge in Braunsclixveig unausbleiblich entstehen müßte. Selbstverständlich ist die neuliche Enthülluttg der »Frank surtcr Zeitung « betreffend den angeblich russåschdsterreiclsischen Geheimvertrag auch in Friedrichs-sub besprochen worden, und der Fürst toird sich nicht wenig gexvundert haben, wie getehrig unsere demokratische Presse in den letzten Jahren geworden ist- Llls im Herbst 1896 der deutschckussische Neutralitäisvertrag bekannt wurde, den zriirst Bistnarck seiner Zeit abgeschlossen, Graf Caprivi aber 1890 unerneuert hatte versallen lassen, erhob sich in der ganzen demokratischen Presse (und über sie hinaus) ein wahres Geheul über die angebliche ~Felonie«, die mit diesem sliertrage an den Verbündeten Deutschlands, natnentlich an Oesterreich-llngarn, unter ~frivolster Verletzung« der Dreibundstreue verübt worden sei- Jetzt, wo nach Anga e der ~Frankfurter Zeitung« der österreichische Minister Graf Goluclsowski neben der Dreibundsverpsliclstring ein Separatabkotnnieti mit Nuß land geschlossen haben soll, wird diese That als der Ciipfel staats männischer Weisheit gepriesen und vertheidigh Natürlich ist dies daraus zu erklären, daß sich die demokratische Presse inzwischen von der Richtigkeit der Argumente überzeugt hat, welche s. Z. für die Zulässigleit und Nützlichkeit solcher Nebenverträge geltend gemacht worden sind und welche danials den urtheilsfälsigen Theil unserer Zeitungsvolitiker zu der Erkenntnis; gebracht haben, daß der Abschluß des deutsctprussischen Netttralitätsvertrages eines der grössten P?eister stücke der Bismarckschen Staatskunst und ein unermeßlicher Dienst gewesen sei, den das Genie des Fürsten Bismarck dem Deutschen Reiche geleistet habe. Oder irre ich mich hier? Jst es nur auf den alten demokratischen Haß gegen den Fürsten Vismarck zitriickzuführem wenn eine schwache und noch dazu unbeglaubigte Nachahmuiig der Bismarckschen Vorbilder non jener Presse in.den Himmel gehoben wird, während die große That des Altreicbskanzlers in allen Tonarten sittlicher Entrüstung von den nämlichen Blättern als Verrath ver urtheilt« worden ists» · , Jch weiß icichh in wie weit man in Friedrichsruh dem kakegorischen Dementi des Grafen Goluchowgkd ivelcher die Ver öffentlichung der »Frankfurter Zeitung« als plumpe Erfindung be zeichnet, materielle Bedeutung beilegy was ich aber bestimmt zu wissen glaube, ist, daß, wenn Oesterreicb sich mit Nußland auf irgend einer Basis verfiöndigt hat, dies nach Friedrich-wider Auffassung in keiner Weise gegen die Dreidundöpflicht Oestcrreicipungarns verstoßen würde. Kunst und Wissenschaft. Hxteber Rates-us ~Riickfieiitslosigkeiten« plaudert der Leiter des wissenschaftlichen Theaters »Urania«, Dr. M. Wilhelm Meyer»- in der Wiener Wocheiischrift »Die Wage« Folgendes aus: Mit Meinen, deii ich persönlich für meine »Urania·-Pläne interessiren wollie, ging es mir eigenthümlickn Jch wußte wohl, daß kein Mann in der Welt damals so viel uiuworben war wie er, und daß es des halb sehr schwierig sein würde, mit meinem Anliegen bis zii ihm vorzudringen. Jch wartete deshalb zunächst, bis der erste Ansturm vorüber war und bis ich wußte, daß Nansen ganz still auf seiner Vesiiziiiig in Lhsakeii bei Christiania saß und an seinem Werke schrieln Jch nahm mir dann vor, von ihm auch nicht die geringste Reisig ksik für meinen Vortrag zu verlangen. Jch wollte Alles aus den bisher veröfsentlichien Notizen zusamnienstellen und die Skizzeii tu den Deeorationen entwersen lassen, um sie ihm dann; nur zur eventuellen Correetur vorzulegen. Aber ich wollte Zfientlich erwähnen, daß dies geschehen sei, und ihm dafür eine reich- Uche Tantieme an den Einnatnnen aus dem Vortrage anbieten. Jch ließ mir Emhsehlungen von den namhastesten Gelehrten, mit denen St» persönlich bekannt war, mitgeben und reiste nach Christianim Fnr Mlch sehr nnliebsamerweise war von Bambur aus, wo ich Koldewey Aus dem We e besucht hatte, die Sache in die Zeitungen gelangt, sodaß bei meiner sntiinst in Christiania in allen norwegischen Blättern zu IEsM Wut, weshalb ich »in diesen Mauern weilte«. Ja) fragte mit Bei slkgung der nöthigen Nebenumstände bei Nansen an, wann er mich iii seinem Schliipstoiiikel in Lhsaken sprechen wollte, und er antwortete darauf umgebend, daß er überhaupt nicht für mich II! spkschsil sei, ils wurde niir seinen Secretär ins Bote! schicken. Das Cöesvriich mit MOM XMIAM Dem! war nicht lang· Es war durchaus nichts zu er kkkchttti Jcd zog mit langer Nase ab. Zum ersten Mal in meineni Leben Upttr mir eine Thiiy an die ich ganz schiichtern geklovft hatte, nicht einmal aus emacht worden. Das war eine erasse Rücksicbtslosigtelt Ykptlsens Isian braucht nicht erst seinen Kiiigge nachzuschlsnsm Um ZU IV!sseti. daß man einen Mann, der mit Enipsehlungen Peksöttlich Be iannter von weit herkommt, wenngleich man ihn sonst nicht zu den ZHtkaelaufenen« zählt, unbedingt zu empfangen hat: er konnte ja ssbald doih all meinen Wünschen verschlossen bleiben. Jkh erzähle diese iin Leben Nansens völlig unbedeutende Episode um ein Blatt trägst in spitzen situhiineskraäiz zuixierhxtyeiri Man nehme daschbeilcibe , oni . » e re· an en wenn er n zum sie-Mk« kennt-WE- siieks biete« passive-nasses- oiec an» all die Mächte des Verderbnis, die er geradezu herausforderte zum vällig ungleichen Zweikampf, nicbt erringen können, wenn er tricht rücksichtslos wäre, wenn er nicht unentwegt nur nach »vorwärts« sähe. Ein eonseguenter Charakter aber- der riccksichtslos gegen Eis bären ist muß es auch gegen Menschen sein. Schon in den ersten Jahren feines sich ausbreitenden Ruhmes, als er Grönland auf Schueesehuhen durchauert hatte, trat dieser Grundzug seines Wesens öffentlich hervor. Er war damals geladen, einen Vortrag über diese Reise in London zu halten, zu dem die Königin ihr Erscheinen zu« gesagt hatte· Nansen erfchiekyznm Entsetzen der cercmoniellen Gentlemem in seiner alten Polarjoppe und ließ fich so der Herrscherin vorstellen- Dies war geradezu ein Kokettiren mit Rücksichtslosigkein Es war ferner nach der Meinung von Koldeweh und anderen berühmten Nordpolfahrern riickfichtslos, das; Nanseu wenn auch mit Zu: ftinmiustg der Zuriickbleibenden die »Fram« verließ und alle Hunde mituahnn Ohne diese Letzteren wäre die Maunfchaft rettunsslos ver loren gewesen, wenn dem Schiff etwas vassirt wäre. Die rift hätte« aber nur um ein Weniges niirdlicher verlaufen müssen, damit die »Es-rann« über Svitzbergen nicht mehr« aus dem Eise gekommen und rettungslos in«jenen mächtigen Eisgürtel getrieben worden wäre, der, sich vom Pol niederwälzend, die griinläiidisrhe Ostkiiste biockirh nnd in welchem Eisschraubungen von so ungemein viel größerer Gewalt, als in dem landfreien Polarmeey das die ~Fram« durch trieb, stattfinden, daß auch das allerstiirkste Meufchenwerk darin hätte zcrmalnrt werden müssen, wie jene Kenner behaupten. Niemals hätte man die ~Fram«, niemals ihre tapseren Jnsafsen wiederge sehen. Eine Laune des Windes, der die Schollen im Eismeer u sammentreibt oder auseinanderjagt, hat sie gerettet. Aber wäre Nanfen nicht ausgezo en mit feinem eins gen Begleiter über dte fchwimmenden Jnfeln des Lsolarmeeres hin, so wäre eine der kuhnsten Thaten, die je ein Mensch ausfiihrte, nicht gefchehecy und die Mcnfchbeit hätte einen Heros weniger, an welchetn sie ihre erschlaffte Einbilduirgskraft stärken kann und unser entnervtes Geschlecht ein leuchtendes Beispiel hat. Ja, es war eine Heldenthat sondergleichen, dahin auszuwanderm allein, in das Unbekannte, in die Welt des Todes, wo kein Mensch zuvor war, wo kein Thier mehr zu leben vermag. So wie ein großer Eroberer auf seinem Siegeszuge keine Rucksichten nehmen kann auf Menschlichkeit und die kle nen Rechte änsftlicher Philister, so müssen auch alle Die, welche die träge Menfch eit zu einem gemeinsamen großen Werke aufrütteln wollen, rücksichtslos über kleinlirbe Bedenken hinzeghgehen und wir dürfen solchen Männern sähst da, wo ihre on! teiosiikensvcmscqsysssvsksuyeszuuepeuz erkennst-tragen. « Als van Bett in Lortxings »Zur- und Zimmermann« fetzte Herr Mantler am gestrigen zslbend sein erfolgreich begonnenes Gastspiel fort und gewann fiel) auch in dieser Rolle die Gunst der Hörer. Die Stimme, von haszbaritonalem nicht brofundein Charakter, aber angenehmen! Klange, erwies sieb als fiir unser Haus und für die in der Hauptsache in Frage kommenden Rollen vollständig ge nügend und die Handhabung derselben seitens des Gastes geschah wieder mit der Sicherheit und Gescbicklichteit eines gut geschulten, musikalisch gesebmackbegabteii Sänger-I. Dazu gesellt sich als wesent lichcs Erforderniß für das Rollerkfacln das Herr Viantler zu ver treien berufen ist, das Bufsoia»ch, eine scharf accentuirende deutlichc Aussprache in Gesang und Dialog nnd als dritter deinljsaiibifiirtoreii ein intelligentes und gewandies Spiel. Erfreulich war da vor Allem, das; er den vau Bett— darin an·Herrit Kuüpser er innernd - bei alletn Betonen des Derbiomischen nicht ins Possen: reißerische biuabzog. Dann ward seine Berufung siir das Fach schon daraus erkenntlich, das; es seiner beredteu Ijiiuiik und gutem herausbringen der Poinicn schon von den ersten Seenen ab gelang, Contact mit dem Publikum zu gewinnen. Wie es heißt, singt Herr TLlkasitler als dritte Gastrolle den Veckinessey als den wirihn uns, wie wir in unsrer Beurtbeiluiig des Gjastes als Diepbisto sagten, sehr gut denken können. Jetzt wiinseben wir fast, er siinge uns Leporello, Figaro oder noch« eine der anderen ansgesprocbeiien Busfo-Partien, um ihn nacb dieser Richtung hin noch weiter kennen zu lernen. Das; er ein ernst zu nebinerider Betverber um das vacanie BufsmFacb ist, ist bereits jetzt als fefistehend zu betrachten. Sein Engagenient würde fiir unsere Bühne den Csensitin einer Kraft bedeuten, die sich tutsercm Cnsemble als sofort verwendbar einrangiren ließe. Neben dein Gast hatten Fräulein Rast und Herr Er! erstmalig die Partie der LlJiarie und des Jnanoiv inne. Eistere erfreute, wie immer, durch den lieb licben Viädcbentlang ihres Organs, ließ aber soubrettöses Temperament missen nnd war wenig verständlich iu der Aussprache. Letzterer war ganz am Platze. Nachdem der Künstler als Liebhaber und jugend lieber Held mehr als zwei Deeennieii in unserer Gunst gestanden, gewinnt er sie jetzt immer von Neuem wieder als Team-Passe. Wir meinen, in seinem Besitze und dem des Gastes wäre vorerst die Buffosgrage wieder einmal ans der Welt geschafft. 0. s. « ers Richard Jitchtzetz Jnspicient des Königlichen Hof tbeater-Siingerchors, feiert am 1. Juni das Jubiläiiin seiner fünf undzwanzigiahrigen Dienstzeit am Königlicben Hoftheaten Herr Juchtzer bat sich einen großen Freundeskreis erworben und wird sicher an diesem Ebrentoge so wasche« Beweis: davon erhalten.
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